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Das Herz des Jägers

Titel: Das Herz des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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kümmert. Wir sind nicht … wir haben nicht die Möglichkeiten.«
    »Das stimmt«, sagte er.
    »Sie haben am Telefon gesagt, daß Sie interessante Neuigkeiten hätten.«
    »O ja. Luke Powell hat mich angerufen.«
    Es dauerte eine Weile, bis Janina verstand. »Luke Powell?« wiederholte sie, vor allem um Zeit zu gewinnen, um sich darauf einzustellen.
    »Er will sich mit uns treffen. Er will reden.«
    Sie lächelte den Direktor an. »Das kommt unerwartet, Sir, aber es ist kein unangenehmer Vorschlag.«
    |285| Er lächelte nun selbst wieder. »Das stimmt, Janina. Er wartet auf uns. Im ›Spur‹ am Hafen.«
    »Oh, er will ein Heimspiel«, sagte sie und wartete darauf, daß der Direktor über ihren Scherz lachte, doch das tat er nicht.
     
    Allison Healy erledigte zwei Anrufe, bevor sie begann, für die nächste Ausgabe der
Cape Times
den Aufmacher zu schreiben. Das erste Telefonat galt Rassie Erasmus bei der Polizei in Laingsburg.
    »Ich habe es heute nachmittag zweimal bei dir versucht, aber dein Handy war ausgeschaltet«, sagte er vorwurfsvoll.
    »Ich habe einen schwierigen Mann interviewt«, sagte sie. »Tut mir leid.«
    »Drei Dinge«, sagte er. »Der Zwischenfall heute morgen in Beaufort West. Es heißt, der Biker hätte einem Soldaten die Waffe an den Schädel gehalten, er hätte sie beide erschießen können, aber er ließ sie laufen und sagte etwas wie ›Ich will niemandem weh tun‹.«
    »Ich will niemandem weh tun«, wiederholte sie, während sie eilig mitschrieb.
    »Nummer zwei: Es ist nur ein Gerücht, aber die Quelle ist gut, ein alter Freund von mir in Pretoria. Der Brigadier, der in den Nachrichten gesagt hat, der Biker sei so ein Arschloch im Freiheitskampf gewesen – du weißt schon, wen ich meine, den von der Armee?«
    »Ja?« Sie suchte auf ihrem Schreibtisch nach dem Fax.
    »Offensichtlich läuft ein Verfahren gegen ihn. Sexuelle Belästigung oder so etwas. Es heißt, wenn er hilfreich genug ist, könnte das Verfahren gegen ihn möglicherweise eingestellt werden.«
    »Warte, Rassie.« Sie fand den Zettel und fuhr mit dem Finger den Text entlang. »Du sagst, daß der Brigadier … Lucas Morape, du sagst, daß er lügt, um seine eigene Haut zu retten?«
    |286| »Ich sage nicht, daß er lügt. Ich sage, daß er ihnen hilft. Und das ist keine Tatsache, sondern ein Gerücht.«
    »Und was ist das dritte?«
    »Sie haben den Biker im Free State in die Enge getrieben.«
    »Wo im Free State?«
    »Petrusburg.«
    »Petrusburg?«
    »Ich weiß, ein Pickel am Arsch der Welt, aber so ist es nun mal.«
    »Du sagst, sie hätten ihn in die Enge getrieben.«
    »Warte, laß es mich erklären. Heute nachmittag wurde er auf unserer Seite von Petrusburg wegen überhöhter Geschwindigkeit angehalten, und der Verkehrspolizist hat ihm einen Strafzettel ausgestellt, ohne die leiseste Ahnung, wer das ist, und dann hat er ihn weiterfahren lassen. Als der arme Kerl auf die Station zurückkehrte, platzte die Bombe. Sie glauben, er muß mit all den anderen BMW-Fahrern durch Petrusburg gerutscht sein, aber jetzt haben sie alle Löcher gestopft. Anscheinend wartet ein ganzes Geschwader Rooivalks mit Raketen an Bord auf ihn.«
    »Rassie, sei nicht albern.«
    »Meine Süße, habe ich dich jemals angelogen?«
    »Nein …«
    »Ich sage dir nur, was ich höre, Allison. Das weißt du. Ich habe dich noch nie im Stich gelassen.«
    »Das stimmt.«
    »Du schuldest mir was.«
    »Ja, ich schulde dir was, Rassie.« Sie legte auf und rief ihrem Nachrichtenchef zu: »Ich brauche ein wenig Hilfe.«
    »Was brauchst du?«
    »Leute, die Anrufe erledigen.«
    »Kein Problem«, sagte er und kam zu ihrem Schreibtisch.
    Sie hatte schon die nächste Nummer gewählt: Den Anschluß des Hauses von Miriam Nzululwazi in Guguletu. »Jemand muß für mich bei der Pressestelle des Ministeriums für Sicherheit anrufen und sie bitten, die Tatsache zu bestätigen |287| oder abzustreiten, daß gegen Brigadier Lucas Morape eine Anklage wegen sexueller Belästigung vorliegt.«
    In Guguletu klingelte das Telefon.
    »Was für ein Brigadier?«
    »Der Typ, der die Pressemitteilung herausgegeben hat, wie übel der Biker in Wirklichkeit ist.«
    »Kein Problem«, sagte der Nachrichtenchef.
    »Außerdem muß jemand in Kimberley anrufen und herausfinden, ob sie Thobela Mpayipheli in der Nähe von Petrusburg in die Enge getrieben haben – oder nicht.«
    »Gutes Mädchen«, sagte der Nachrichtenchef.
    Das Telefon klingelte immer noch.
    »Und jemand muß eine Liste mit

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