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Das Herz des Loewen

Titel: Das Herz des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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wenn Sir Giles herausfindet, dass wir nicht ins Dorf geritten sind, so wie Ihr es angekündigt habt, und uns verfolgt?“, fragte Hakon.
    „Soll er doch!“ Ein böses Grinsen verzerrte Comyns Gesicht. „Dort ist nur ein Dutzend Carmichaels, und die hätte ich getötet, wäre Lord Nigel nicht in der Burg gewesen. Sollen sie uns doch nachreiten! “
    „Aye, wir durchschneiden ihre Kehlen und werfen sie in eine tiefe Schlucht, wo nicht einmal die Dämonen der Hölle ihre Leichen finden können.“
    „Das ist genau die richtige Gesinnung. Kommt jetzt, wir müssen unsere Verabredung einhalten.“ Comyn spornte sein Pferd an, aber als er den Wald erreichte, huschte ein Tier über den Weg.
    „Jesus, was war das?“, rief einer seiner Männer und zog so heftig am Zügel, dass sein Ross protestierend wieherte.
    „Das habe ich nicht gesehen“, erwiderte Comyn. „Vielleicht eine Katze.“
    „Nein, ich glaube, es war ein Fuchs“, widersprach ein anderer Söldner.
    Zwanzig tiefe Stimmen stöhnten entsetzt. „Ein schlechtes Omen, wenn ein Fuchs zu Beginn einer Reise den Weg kreuzt! Bevor wir weiterreiten, müssen wir ihn erlegen.“
    „Führt euch nicht auf wie alberne Kinder!“, fauchte Comyn. Aber diese verwegenen, skrupellosen Männer, die er angeheuert hatte, weil sie vor nichts zurückschreckten, senkten bedrückt die Köpfe - Opfer ihres dummen Aberglaubens. „Glaubt ihr vielleicht, ich will meine Zeit vergeuden und diesen riesigen Wald nach irgendeinem Tier absuchen, das wir nicht einmal wiedererkennen würden? Wenn ihr hierbleibt, müsst ihr euch einen neuen Herrn suchen. Und wenn ihr mir folgt, verdopple ich euren Sold. “
    Als er weitersprengte, trieben sie ihre Pferde nur zögernd an und ergingen sich in düsteren Prophezeiungen.
    „Der Mann, der den Treffpunkt zuerst erreicht, bekommt zehn Goldstücke!“, rief er, und dieses Versprechen brach den Bann ihrer Angst. Von neuem Eifer erfüllt, galoppierten sie durch die Abenddämmerung.
    Ein eisiger Luftzug drang in Megans warmes Nest, und sie fuhr aus dem Schlaf hoch. „Wohin gehst du?“, fragte sie gähnend.
    Eine sanfte Hand strich ihr das Haar aus der Stirn, ein zärtlicher Mund berührte ihre Lippen. „Die Sonne steht schon hoch am Himmel. Wir müssen aufbrechen ... Oh Gott, du hast wieder geblutet! “
    Verwundert schaute sie nach unten, zog die Decke, die er entfernt hatte, über ihre Schenkel. „Wieder?“ Als Ross die Stirn runzelte, erklärte sie: „In jener ersten Nacht holte ich Hühnerblut aus der Küche, damit die Damen am Morgen nicht denken mussten, ich sei keine Jungfrau mehr gewesen -oder ich hätte dein Verlangen nicht erregt.“
    Seufzend schüttelte er den Kopf. „Ein solcher Trick war deiner unwürdig. Aber ich bin froh, dass ich dir nicht wehgetan habe. Und in dieser Nacht? Du hast nicht geschrien.“
    Ein Lächeln zauberte Grübchen in ihre Wangen. „Der Schmerz war bedeutungslos, verglichen mit der Freude, die du mir geschenkt hast.“
    „Du hast mich genauso glücklich gemacht.“ Aber sie merkte, dass er ihr Lächeln nicht erwiderte.
    „Stimmt etwas nicht?“
    „Meg - ich muss dir etwas erzählen.“ Angst erfüllte ihr Herz, während er sich wieder neben ihr ausstreckte. Dann umarmte er sie, als könnte seine Nähe den Schreck mildern. „Nachdem du mich in der Hochzeitsnacht verlassen hast, ist sehr viel geschehen“, begann er und schilderte seinen mitternächtlichen Besuch auf der Hawk.
    „Piraterie! “ Ihre Augen verengten sich. „Ich wusste ja, dass es Douglas war. “
    „Jetzt ist er tot, ebenso wie Archie, obwohl ich wünschte, ich könnte die beiden befragen und die Wahrheit über Eammon und Lion herausfinden.“
    „Archie ist tot? Warum? Wie ...?“
    „Er hat all die bösen Machenschaften geplant.“
    Verächtlich winkte sie ab. „So viel Verstand besitzt er nicht.“
    „Nun, wir ertappten ihn sozusagen auf frischer Tat. “ Mühsam suchte er nach den richtigen Worten, während er berichtete, was sich in den Turmgemächern ihres Vaters ereignet hatte.
    „Archie lag mit Felis im Bett?“, unterbrach sie ihn. „Aber ich dachte ... “
    „... dass sie die Geliebte deines Vaters wäre. Nein, wir fanden sie in Archies Armen. “
    „Oh, Mama muss ja so froh gewesen sein. Und wo war Papa, als das alles geschah?“
    Bedrückt sah er die Hoffnung, die in ihren schönen Augen strahlte. Es gab keine Möglichkeit, ihr die bittere Wahrheit schonend beizubringen. „Meg, er war im selben Zimmer, doch er

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