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Das Herz des Loewen

Titel: Das Herz des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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mit kalten, schmalen Augen. „Vielleicht ist es nicht von Lion.“
    „Elender Schuft!“ Auch Megan stand auf, in die Decke gehüllt. „Am besten verschwindest du jetzt. Ich reite allein mit Lucais weiter.“
    „Den Teufel wirst du! “ Drohend ging er auf sie zu und war überrascht, als sie nicht zurückwich, sondern herausfordernd ihr Kinn hob. „Ich will das Kind sehen, dann werde ich entscheiden, was geschehen soll.“
    „Was meinst du?“, fragte sie angstvoll.
    „Wenn es tatsächlich Lions Kind ist, bringe ich es zu meiner
    Familie. Er soll im Heim der Carmichaels aufwachsen.“
    Und was soll aus Siusan und mir werden, fragte sich Megan.
    „Mach dich fertig“, fügte er schroff hinzu. „Sofort nach dem Frühmahl reiten wir los.“ Mit diesen Worten verließ er das Zelt.
    Verzweifelt sank Megan auf das Bett, wo sie sich noch vor wenigen Stunden geliebt hatten, schloss die Augen und betete um innere Kraft. „Was wird er tun?“, wisperte sie. Und noch viel wichtiger - was konnte sie tun, um Siusan und das Neugeborene vor dieser neuen Gefahr zu retten?

13. KAPITEL
    „Es wird wieder regnen“, meinte Andrew missgelaunt.
    Aus seinen Gedanken gerissen, zuckte Ross zusammen und schaute zum Himmel hinauf, wo nachtschwarze Wolken hingen. „Wir können’s uns nicht leisten, anzuhalten.“ Unter anderen Umständen wäre er nach hinten zu Megan geritten und hätte sich entschuldigt, weil er ihr bei diesem Wetter eine so weite Reise zumutete. Aber er bezweifelte, dass er mit ihr reden konnte, ohne zu schreien. Und wer durfte ihm das verübeln?
    „Vielleicht hatte Mistress Megan einen guten Grund, Euch das Kind ihrer Schwester zu verheimlichen“, murmelte Owain, der an seiner anderen Seite ritt.
    „Den allerbesten Grund! Ihr besonderes Talent! Mühelos kommt eine Lüge nach der anderen über ihre Lippen.“ Letzte Nacht hatte er geglaubt, er könnte eine glückliche Ehe mit Megan führen. Und an diesem Morgen war diese Hoffnung wieder zerstört worden.
    Seine Stimmung verschlechterte sich ebenso wie das Wetter. Als sie den Grat eines Gebirgszugs überquert hatten und in ein Tal hinunterritten, brach ein Sturm los, und es begann zu regnen. Seltsamerweise galt seine erste Sorge Megan. Er drehte sich um, spähte mit zusammengekniffenen Augen durch die eisigen grauen Wasserschleier und beobachtete, wie Davey ihr eine Decke über Kopf und Schultern legte, die sich im Wind blähte. Mühsam hielt sie die Ränder vor der Brust zusammen. Bald würde sie bis auf die Haut durchnässt sein.
    Verdammt ... Der Anblick dieser zarten Gestalt, die gegen das Unwetter kämpfte, berührte irgendetwas in seinem Herzen, und er wollte zu ihr galoppieren, um sie in den Sattel seines Hengstes herüberzuziehen und mit seinem Körper gegen die tobenden Elemente abzuschirmen. Nie zuvor hatte er so etwas empfunden, den fast überwältigenden Drang, diese Frau vor allen Gefahren zu schützen. „Wir müssen anhalten! überschrie er den heulenden Sturm.
    „Hier?“, rief Owain.
    „Unmöglich!“ Andrew zeigte auf das felsige, unwirtliche Gelände ringsum. Nirgends gab es einen Unterschlupf.
    Lucais ritt zu Ross, formte mit einer Hand einen Trichter vor seinem Mund und stieß zwischen klappernden Zähnen hervor: „Hier können wir nicht bleiben! Bald wird der Regen diese Schlucht in einen reißenden Schlammstrom verwandeln. Doch dahinter beginnt der Wald, und dort steht eine Hütte einer Kräuterfrau, etwa eine Meile entfernt. Dort habe ich schon öfter Rast gemacht. Wenn wir Glück haben, finden wir da sogar Brennholz und Essen. Wenn wir nicht so weit kommen, können wir uns in einer kleinen Höhle zwischen dieser Stelle hier und dem Waldrand verkriechen.“
    „Gut, übernimm du die Führung“, antwortete Ross. „Ich kümmere mich um Megan.“
    „Aye, Herr, nehmt ihre Stute am Zügel. Seit dem Unfall hat die Mistress Angst vor Pferden, und ich fürchte, in diesem Sturm könnte sie aus dem Sattel stürzen.“
    Angst vor Pferden ... Die Worte dröhnten in Ross’ Ohren, während er Zeus zu seiner Frau lenkte. Großer Gott, sie hatte gebeten, er möge ihr erlauben, mit Lucais auf dessen Ross zu reiten. Und das hatte er ihr verweigert, im Glauben, die beiden könnten Mittel und Wege suchen, um ihm zu entfliehen.
    Davey enthielt sich einer Bemerkung, als Ross ihm die Zügel der Stute abnahm. Aber Megan schaute zu ihrem Gemahl auf. „Du ... du denkst wohl, ich würde davongaloppieren?“, stammelte sie mit blau gefrorenen Lippen. Unter

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