Das Herz des Loewen
sie seinen Körper zu erkunden, strich über seine breiten Schultern, die kraftvolle Brust und spürte, wie sich seine Muskeln anspannten. Wie stark er war ... Bei ihm würde sie immer geborgen sein.
Als er die Umarmung lockerte, bat sie: „Nein! Lass mich nicht los.“
„Niemals“, flüsterte er an ihrem Mund, bevor er sie zärtlich und doch aufreizend küsste. Schweigend gab er ihr zu verstehen, was er in Worten nicht auszudrücken vermochte - wie viel sie ihm bedeutete. Und sie öffnete ihm ihr ganzes Herz, süß wie eine Blume, die ihren Nektar anbot, ein Vorspiel zur heißeren, innigeren Vereinigung, die bald erfolgen würde. Sie vertraute ihm, glaubte an ihn, liebte ihn, das erkannte er in den Tiefen seiner verwundeten Seele.
„Ross! “ Ihre schlanken Beine umschlangen seine, ihre Hüften hoben sich ihm entgegen, als sie das Feuer zu löschen suchte, das er in ihr entzündet hatte. Einladend öffnete sie die Schenkel. „Ross!“, rief sie wieder, und während er in sie eindrang, ging ihr Schluchzen in ein Stöhnen über, das reines Entzücken verriet. Bald war der anfängliche Schmerz vergessen über dem Wunder, das sie erfüllte. „Jetzt gehöre ich dir ganz und gar“, hauchte sie.
„Ja, nur mir“, bestätigte er mit sanfter Stimme. Rhythmisch begannen sie, sich zu bewegen, erst langsam, dann immer schneller, bis Megans Puls im Einklang mit seinem raste.
„Dafür wurde ich geboren“, wisperte sie.
„Und ich brauche dich wie die Luft zum Atmen, wie das Wasser zum Leben.“ Seine Lippen glitten über ihren Hals, ihre Brüste, um die Flammen der Leidenschaft noch zu schüren.
Sie konnte ihm gar nicht nahe genug sein, schlang die Beine fester um seine Hüften, zog ihn noch tiefer in sich hinein. Und er schien sie zum Himmel emporzutragen, wo das Feuer überirdischer Lust in einer wilden Kaskade herabregnete. Zwei Körper verschmolzen zu einem.
Nie wieder werde ich allein sein, war Megans letzter klarer
Gedanke, bevor heiße, ekstatische Wellen durch ihre Adern strömten. Rückhaltlos überließ er sich der beglückenden Erschütterung, sein Herz und seine Seele flogen dieser Frau zu -seiner Frau.
Später lag er neben ihr, erschöpft und zufrieden, die Sinne erfüllt vom Duft ihres Haares, von ihren sanften Atemzügen, die seine erhitzte Haut kühlten. Niemals hatte er erwartet, ein so vollkommenes Glück zu empfinden. Es ist ein Wunder, dachte Ross, der nie an Wunder geglaubt hatte. Ein Wunder namens Megan. Besitzergreifend nahm er sie in den Arm, und sie schmiegte sich an ihn, schob den Kopf unter sein Kinn, legte eine Hand auf seine Brust. „Bleiben wir doch hier, für den Rest unseres Lebens“, schlug sie vor.
Leise lachte er und küsste ihr zerzaustes Haar. „Schlaf jetzt, Mädchen. Du hast einen anstrengenden Tag hinter dir. “
„Einen Tag, der schrecklich begonnen und ein himmlisches Ende gefunden hat. “ Ihr Mund berührte den Puls an seinem Hals. „Die Ehe gefällt mir übrigens sehr gut.“
„Mir auch ...“ Dann erlosch sein Lächeln, als er sich all der unausgesprochenen Dinge entsann. Doch er wollte Megans Glück noch nicht trüben und ihr erst am nächsten Morgen erklären, dass ihr Vater ein Sklave seiner Opiumsucht geworden war.
Kurz vor dem Sonnenuntergang am schlimmsten Tag seines Lebens ritt Comyn aus Curthill Castle. Das Donnern der Hufe auf der hölzernen Zugbrücke erschien ihm wie ein hohles Echo seiner inneren Leere. Alles zunichte. Die jahrelange sorgfältige Planung, die schlauen Machenschaften - vergebens, zerstört innerhalb weniger Augenblicke, von einem Mann, den er für begriffsstutzig und ungefährlich gehalten hatte ...
Auf halbem Weg zum Wald, im Westen der Burg, zügelte er sein Pferd und blickte zurück. Licht schimmerte durch Eammons Fenster, hinter dem Lady Mary und dieser teuflische Zwerg Wat, das elende Leben des Lairds zu retten versuchten. „Möge er schon morgen in der Hölle schmoren!“, murmelte Comyn vor sich hin und spuckte dreimal zu Boden, um den Fluch zu besiegeln.
„Habt Ihr einen Wunsch, Mylord?“, fragte einer seiner Männer.
„Ross Carmichaels Tod!“, stieß er hervor. „Und auch Megan soll sterben! “ Ja, er wünschte allen, die seine Pläne vereitelt hatten, einen langsamen, qualvollen Tod. Und ich besitze eine geeignete Waffe, um genau das zu bewirken, dachte er und musterte die zwanzig hartgesottenen Söldner, die ihn begleiteten. Zehn weitere würden am Treffpunkt warten, Megan und Lucais gefangenhalten.
„Und
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