Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)
wäre es mit einer Tasse Kaffee?«
»Danke, aber ich hätte lieber einfach ein Glas Wasser, wenn es geht.«
Während Peabody das Wasser holen ging, nahm Pepper den Bügel ihrer Sonnenbrille in die Hand und schlenkerte damit herum. »Es wäre völlig sinnlos, Ihnen all die hässlichen Details unserer Auseinandersetzung zu erzählen, aber als er merkte, dass ich ihm die Geschichte nicht abkaufen würde, als ich ihm erläutert habe, dass ich mit ihm fertig bin, dass ich sein Konto sperren lassen werde und dass er aus meinem Haus, meinem Büro und meinem Leben verschwinden soll - fing die Kacke erst richtig an zu dampfen. Da hat er zugelangt.«
»Wo ist er jetzt?«
»Ich habe keine Ahnung. Danke«, meinte sie, als sie von Peabody ein Glas gereicht bekam. »Ich gehe davon aus, dass Sie ihn finden und verhaften werden, Dallas. Wenn ich nicht den Sicherheitsdroiden hätte, wäre garantiert noch Schlimmeres geschehen. Ich hatte den Droiden eingeschaltet, um Leo nach oben zu begleiten und dafür zu sorgen, dass er seine Sachen packt. Stattdessen kam er mir zu Hilfe, als Leo auf mich zukam,
um mich ein zweites Mal zu schlagen, hat sich den Kerl geschnappt und vor die Tür gesetzt.«
Sie trank das Glas mit vielen kleinen Schlucken leer.
»Er hat schlimme Dinge zu mir gesagt«, fuhr sie ein wenig ruhiger fort. »Gemeine, böse, grauenhafte Dinge. Es wäre meine Schuld, dass andere Frauen ihn hätten verführen können - so hat er es ausgedrückt -, denn ich wäre selbst im Bett entsetzlich dominant. Und es wäre allerhöchste Zeit, dass er mir endlich zeigt, wer hier das Sagen hat, denn er hätte endgültig genug davon, dass ihn eine … herrische Fotze herumkommandiert. Er hat mich furchtbar angeschrien, bevor der Droide kam. Ich hatte Todesangst. Ich hatte bisher keine Ahnung, dass ich mich derart fürchten kann. Ich hatte keine Ahnung, dass er überhaupt so sein kann wie in diesen schrecklichen Minuten.«
»Holen Sie ihr noch etwas Wasser«, wies Eve Peabody an, als Pepper anfing, sichtlich zu zittern.
»Ich wäre lieber wütend als verängstigt.« Wieder durchforstete sie ihre Tasche, zog ein spitzenbesetztes Taschentuch daraus hervor und betupfte sich die tränenfeuchten Augen. »Mit Wut komme ich einfach besser klar. Ich habe von der Frau gehört, die letzte Nacht überfallen worden ist. In dem Bericht wurde darüber spekuliert, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Überfall und den beiden Morden - den Morden, über die Sie mit mir gesprochen haben - gibt. Und ich dachte, oh Gott, oh Gott, ich dachte, Leo könnte es gewesen sein. Der Leo, den ich heute gesehen habe, wäre dazu in der Lage. Ich weiß nicht, was ich machen soll.«
»Sie werden Anzeige erstatten, und wir werden ihn
finden und wegen tätlichen Angriffs festnehmen. Er wird Ihnen nie wieder etwas tun.«
Dieses Mal starrte Pepper einfach in das Wasserglas, das Peabody ihr reichte, und erklärte flüsternd: »Ich habe Angst davor, allein zu sein. Ich schäme mich, weil er einen Feigling aus mir gemacht hat, aber -«
»Sie sind ganz bestimmt kein Feigling. Ihnen wurde von einem Typen, der eine ganze Ecke größer und schwerer ist als Sie, die Faust aufs Auge gerammt, und er hat damit gedroht, dass das noch nicht alles war. Wenn Sie deshalb nicht erschüttert wären, wären Sie ein Dummkopf. Dass Sie hierhergekommen sind und Anzeige erstatten wollen, zeigt, dass Sie kein Dummkopf sind.«
»Was, wenn er diese Frauen ermordet hat? Ich habe über Monate das Bett mit ihm geteilt und sogar mit ihm geschlafen. Was, wenn er diese grauenhaften Dinge getan hat und danach zu mir gekommen ist?«
»Lassen Sie uns einen Schritt nach dem anderen gehen. Sobald Ihre Anzeige aufgenommen ist, kann ich eine Beamtin mit zu Ihnen nach Hause schicken. Vielleicht fühlen Sie sich ja sicherer, wenn neben dem Droiden noch eine Polizistin in der Nähe ist.«
»Das wäre mir wirklich eine große Hilfe. Aber sie müsste heute Abend mit ins Theater kommen. Ich habe eine Aufführung um acht.« Sie verzog den Mund zu einem müden Lächeln. »Die Show muss schließlich weitergehen.«
Bis Eve Pepper und ihre Polizeieskorte Richtung Broadway verabschiedet, einen Haftbefehl für Fortney rausgegeben und die Fahndung nach ihm eingeleitet hatte,
konnte sie vor lauter Stress und Müdigkeit kaum noch richtig sehen.
Trotzdem traf sie noch Breens Anwalt, und auch wenn seine Beschwerden sie nicht im Geringsten trafen, widersprach sie seinem Antrag auf Freilassung seines Mandanten, damit
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