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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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vollkommen egal.«
    Sie sah, dass er zusammenfuhr und seine Schultern hochzog, als wappne er sich für einen Schlag. »Wie oft sind Sie in Chinatown gewesen, bevor Sie Jacie in der Gasse umgebracht haben, Tom? Ein Kerl wie Sie stellt doch wohl vorher Nachforschungen an. Wie oft sind Sie dort gewesen und haben die Huren und die Junkies ausspioniert?«
    »Ich war noch nie in Chinatown.«
    »Sie waren noch nie in Chinatown? Als gebürtiger New Yorker?«

    »Natürlich war ich schon mal dort.« Er fing an zu schwitzen, seine anfängliche Großspurigkeit wurde durch kleinmütige Ängstlichkeit ersetzt. »Ich meine, ich war noch nie der … Nutten wegen dort.«
    »Tom, Tom.« Eve schnalzte mit der Zunge und kehrte an ihren eigenen Platz zurück. Sie hatte ein freundliches Lächeln im Gesicht und amüsierter Unglauben blitzte in ihren Augen auf. »Ein junger, gesunder Mann wie Sie? Wollen Sie mir allen Ernstes weismachen, Sie hätten noch nie dafür bezahlt, dass eine Nutte Ihnen einen bläst? Ihre Frau lässt Sie seit fast zwei Jahren nicht mehr ran. Und Sie haben in der ganzen Zeit nie die durchaus legalen Dienste einer Gesellschafterin in Anspruch genommen? Wenn das wahr ist, müssen Sie ziemlich erledigt sein. Oder vielleicht kriegen Sie ja auch keinen mehr hoch, und deshalb hat sich Ihre Frau jemand anderen gesucht.«
    »Mit mir ist alles vollkommen in Ordnung.« Er bekam einen puterroten Kopf. »Jule ist einfach … ich weiß nicht, sie muss diese Phase überwinden. Und, okay, meinetwegen war ich hin und wieder bei Prostituierten, seit bei uns zu Hause nichts mehr läuft. Himmel, schließlich bin ich kein Eunuch.«
    »Nur hat sie Sie dazu gemacht. Sie hat Sie beleidigt, erniedrigt und betrogen. Vielleicht waren Sie ja einfach auf der Suche nach ein bisschen Spaß mit einer anderen Frau. Schließlich hat ein Typ das Recht dazu, wenn seine eigene Frau ihn aus dem Schlafzimmer verbannt. Vielleicht sind die Dinge einfach etwas außer Kontrolle geraten und all der angestaute Zorn und Frust haben sich mit einem Mal entladen. Vielleicht mussten Sie plötzlich daran denken, dass sie direkt aus dem Bett
von einer anderen Frau in Ihr Bett gekommen ist. Dass sie Sie belogen und betrogen hat. Dass Sie für sie ein Niemand sind.«
    Sie schleuderte ihm dieses letzte Wort wie einen Peitschenhieb entgegen. »Sie brauchten ein bisschen Aufmerksamkeit, verdammt. Sie kennen jede Menge Männer, die wussten, wie man sich Aufmerksamkeit verschafft. Sie wissen, wie man Frauen dazu bringt, einen zu bemerken. Muss ein gutes Gefühl gewesen sein, Jacie aufzuschlitzen, ihr die Gebärmutter herauszuschneiden und ihr dadurch das zu nehmen, was sie zur Frau gemacht hat. Sie und dadurch alle anderen Frauen dafür bezahlen zu lassen, dass Sie nicht von ihnen beachtet worden sind.«
    »Nein.« Er befeuchtete sich aufgeregt die Lippen und atmete zitternd aus. »Nein. Sie müssen völlig wahnsinnig geworden sein. Vollkommen verrückt. Ich werde nicht mehr mit Ihnen sprechen. Ich verlange einen Anwalt.«
    »Soll ich Sie etwa auch schlagen, Tom? Wollen Sie etwa zulassen, dass noch mal eine Frau Sie fertig macht? Sobald Sie nach einem Anwalt rufen, geht die Runde an mich. Sobald Sie nach einem Anwalt rufen, werde ich Sie wegen des Verdachts auf zweifachen Mord und tätlichem Angriff in einem dritten Fall in U-Haft nehmen lassen. Und falls Sie überhaupt noch Eier haben, die man quetschen kann, werde ich sie quetschen, bis sie blau sind.«
    Er atmete pfeifend ein und aus. Und wandte sich von ihr ab. »Ich habe Ihnen nichts mehr zu sagen, bis ich mit meinem Anwalt gesprochen habe.«
    »Sieht aus, als hätte ich den ersten Punkt gemacht.
Die Vernehmung wird beendet, damit der zu Vernehmende sich seinem Wunsch entsprechend mit einem Anwalt beraten kann. Rekorder aus. Peabody, machen Sie einen Termin für eine psychologische Begutachtung von Mr Breen und begleiten Sie ihn in den Zellentrakt, von wo aus er seinen Anwalt kontaktieren kann.«
    »Zu Befehl, Madam. Mr Breen?«
    Er stand zitternd auf. »Sie bilden sich ein, Sie hätten mich erniedrigt«, sagte er zu Eve. »Sie bilden sich ein, Sie hätten mich gebrochen. Aber da sind Sie, verdammt noch mal, zu spät dran. Das hat Julietta längst geschafft.«
    Sie wartete, bis er verschwunden war, marschierte durch das Zimmer und starrte ihr Gesicht im Spiegel an.
     
    Erschöpft ging sie in ihr Büro zurück. Ausnahmsweise ertrug sie den Gedanken nicht, schon wieder Kaffee in sich reinzuschütten, holte sich

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