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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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anderen. Du musst aufwachen. Verdammt, wach auf und stopp den Kerl.
    Eine der verschwommenen Gestalten trat deutlicher zutage und stellte sich an die gegenüberliegende Seite des Betts. Der Mann, der das Kind misshandelt hatte und der auch die Frau noch immer nicht in Ruhe ließ.

    Es ist nie wirklich vorbei. Die Augen in seinem blutigen Gesicht blitzten belustigt auf. Es nimmt niemals ein Ende. Es wird immer wieder andere geben, ganz gleich, was du auch tust. Also schlaf ruhig weiter, kleines Mädchen. Besser du schläfst, als dass du für die Toten eintrittst. Du wirst nämlich eine von ihnen, wenn du dich weiter für die Toten engagierst.
    Er streckte einen Arm aus, legte eine Hand auf den Mund des Mädchens, und die Kleine riss vor Schmerz und Furcht die Augen auf. Eve konnte ebenfalls nur starren, unfähig sich zu rühren, das Kind zu schützen, zu verteidigen. Sie konnte nur in ihre eigenen Augen starren, die glasig wurden, als sie starb.
    Mit einem erstickten Keuchen fuhr sie aus dem Schlaf, Roarke aber hielt sie bereits in seinen Armen und wiegte sie tröstlich hin und her.
    »Pst. Du hast geträumt.« Er küsste sie zärtlich auf die Schläfe. »Aber ich bin bei dir. Halt dich an mir fest. Es war nur ein Traum.«
    »Ich bin schon wieder okay.« Dennoch vergrub sie ihr Gesicht an seiner Schulter und atmete tief ein. »Ich bin wieder okay.«
    »Halt dich trotzdem an mir fest.« Denn er selbst war alles andere als okay, wenn sie einen ihrer Alpträume durchlitt.
    »Kein Problem.« Sie konnte bereits spüren, dass ihr Pulsschlag sich beruhigte und der hässliche Fleck verblasste, den das erlebte Grauen in ihren Gedanken hinterließ. Sie konnte ihn riechen - er duftete nach Seife und sich selbst - und spürte, dass sein seidig weiches Haar sanft über ihre Wange strich.
    Ihre Welt geriet wieder ins Gleichgewicht.

    »Wie viel Uhr ist es? Wie lange habe ich geschlafen?«
    »Egal. Du hast den Schlaf gebraucht. Jetzt brauchst du was zu essen und schläft hinterher am besten noch mal ein.«
    Sie konnte ihm unmöglich widersprechen. Sie hatte einen Bärenhunger. Und vor allem machte die Entschlossenheit, mit der er sprach, ihr deutlich, dass er nicht zögern würde, ihr ein Beruhigungsmittel zu verpassen, wenn sie ihm auch nur den geringsten Anlass dazu gab.
    »Ich könnte was zu essen brauchen. Aber vorher brauche ich noch etwas anderes.«
    »Was?«
    »Manchmal, wenn du in der Stimmung dazu bist, berührst und liebst du mich so sanft, als wäre dir bewusst, dass ich in dem Moment innerlich vollkommen wund und aufgescheuert bin.«
    »Das ist mir in den Augenblicken tatsächlich bewusst.«
    Sie legte ihren Kopf zurück und berührte zärtlich seine Wange. »Zeig es mir.«
    »Hier.« Während er ihr Waffenhalfter löste, glitten seine Lippen federleicht über ihre Brauen, ihre Wangen, ihren Mund. »Erzählst du mir, was dich bedrückt?«
    Sie nickte. »Aber schlaf bitte erst mit mir. Ich … ich brauche dich.«
    Er drückte sie vorsichtig aufs Bett zurück und zog ihr die Stiefel aus. Er hasste die dunklen Schatten, die er in und unter ihren Augen sah. Sie war so furchtbar blass, als könnte er mit einer Hand durch sie hindurchfahren, und als löse sie sich, wenn er das täte, wie einer seiner eigenen Träume einfach auf.

    Sie hätte ihn nicht bitten müssen, sanft zu sein, und auch ohne ihren langgezogenen, leisen Seufzer hätte er gewusst, dass augenblicklich Liebe die beste Nahrung für sie war.
    »Als ich reinkam und dich schlafen sah, habe ich gedacht: Da liegt meine tapfere Soldatin, vollkommen erschöpft von den Schlachten, die sie schlägt.« Er hob ihre Hand an seinen Mund und küsste ihre Finger. »Und jetzt sehe ich dich an und denke: Das ist meine Frau, herrlich weich und einfach wunderbar.«
    Während er sie weiter auszog, blickte sie ihn lächelnd an. »Wie fallen dir nur immer solche Sachen ein?«
    »Sie sind einfach da. Ich brauche dich nur anzusehen, und schon sind sie da. Du bist meine Welt, mein Leben.«
    Sie richtete sich auf und schlang ihm die Arme um den Hals. Am liebsten hätte sie geschluchzt, doch sie hatte die Befürchtung, wenn sie jetzt anfing zu schluchzen, hörte sie nie wieder auf. Also presste sie die Lippen an seine warme Kehle und wiegte sich mit ihm zusammen hin und her. Bring mich fort von hier, bat sie ihn stumm. Oh Gott, bring mich nur für eine kurze Weile von hier fort.
    Als könnte er ihr stummes Flehen hören, begann er sie zu streicheln. Zärtlich, sanft und tröstlich. Was

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