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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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die mich plagen, auf meine eigene Weise um.«
    Sie öffnete den Mund, klappte ihn aber, als McNab dem Lift entstieg, mit einem leisen Seufzer wieder zu.
    »Lieutenant, seit acht Uhr heute Morgen wurde nirgendwo mehr etwas aufgenommen. Weder draußen vor der Tür noch im Fahrstuhl noch im Flur. Offenbar hat er die Kameras vor Betreten des Gebäudes per Fernbedienung lahmgelegt. Für eine genaue Untersuchung der Geräte habe ich leider kein Werkzeug dabei.«
    Mit einem leichten Lächeln zeigte er auf seine Freizeitkluft, die aus luftigen Sandalen, einer leuchtend blauen Weste und schlabberigen Shorts bestand.
    »Dann besorgen Sie sich welches«, setzte sie rüde an.
    »Zufällig habe ich ein paar Sachen im Wagen, die ich Ihnen borgen kann«, mischte sich ihr Gatte ein. »Wie sieht’s aus, Ian? Vielleicht kann ich Ihnen ja behilflich sein?«
    »Das wäre wirklich super. Sie haben hier ziemlich gute Kameras, und wenn er einen Störsender verwendet hat, muss der mindestens so gut gewesen sein wie die Dinger von der Polizei. Genaueres kann ich erst sagen, wenn ich das Paneel geöffnet und mir das Schaltbrett angesehen habe.«
    Eve richtete sich wieder auf und streckte eine Hand
aus, damit Roarke ihren Unterarm umfassen und sich daran hochziehen konnte. »Los. Findet raus, was für ein Teil der Kerl verwendet hat.«
    Lois war um kurz nach neun gestorben. Wenn er also das Haus um acht betreten hatte, hatte er sie etwas über eine Stunde malträtiert. Hatte sich mehr Zeit genommen als für Jacie Wooton, hatte noch mit ihr gespielt, aber trotzdem nicht zu lange in dem Haus verweilt.
    Sie ging wieder in die Wohnung und betrat die Küche.
    Jeffrey Gregg hatte inzwischen aufgehört zu weinen, hatte jedoch immer noch ein rotes, verquollenes Gesicht.
    Er saß an einem kleinen laminierten Tisch und hatte beide Hände um ein Wasserglas gelegt. In seiner Trauer schien er sich die Haare gerauft zu haben, denn sie fielen in wirren, braunen Büscheln um sein gesenktes Haupt.
    Er war vielleicht Anfang dreißig und trug, passend für einen arbeitsfreien Sommertag, ein weißes T-Shirt und legere braune Shorts.
    Sie nahm ihm gegenüber Platz und wartete schweigend, bis sie der Blick aus seinen unglücklichen Augen traf.
    »Mr Gregg, ich bin Lieutenant Dallas. Ich muss mit Ihnen reden.«
    »Sie haben gesagt, dass ich nicht noch mal zu ihr darf. Ich sollte zu ihr gehen. Als ich - als ich sie gefunden habe, habe ich das Zimmer nicht betreten. Ich bin sofort wieder rausgerannt und habe die Polizei verständigt. Ich hätte reingehen sollen. Irgendetwas tun. Sie zudecken oder so.«

    »Nein. Sie haben genau das Richtige getan. Sie haben ihr mehr geholfen, indem Sie so gehandelt haben. Es tut mir leid, Mr Gregg. Es tut mir furchtbar leid.«
    Nutzlose Worte, wusste sie. Gottverdammt nutzlose Worte. Sie hasste es, wenn sie sie sagen musste. Hasste es, dass sie noch nicht einmal mehr wusste, wie oft sie sie schon hatte sagen müssen, ging es ihr flüchtig durch den Kopf.
    »Sie hat in ihrem Leben keinem Menschen je auch nur ein Haar gekrümmt.« Mit zitternden Händen hob er das Glas an seinen Mund. »Ich denke, das sollten Sie wissen. Sie hat in ihrem ganzen Leben keiner Menschenseele je auch nur ein Haar gekrümmt. Wie also konnte ihr jemand das hier antun?«
    »Wann sind Sie heute hierhergekommen?« Sie wusste es bereits, doch lenkte ihn die Wiederholung der banalen Einzelheiten vielleicht ein wenig von dem Grauen ab.
    »Ich, äh, ich kam so gegen drei. Vielleicht auch gegen vier. Nein, eher gegen drei. Ich bin vollkommen durcheinander. Wir wollten heute Nachmittag bei meiner Schwester in Ridgewood grillen. Meine Mutter hätte vorher zu uns kommen sollen. Wir wohnen drüben in der Neununddreißigsten. Wir wollten alle mit dem Zug nach New Jersey fahren. Um eins hätte sie bei uns sein sollen.«
    Er trank noch einen Schluck Wasser. »Sie kommt meistens zu spät. Wir haben uns deshalb häufig über sie lustig gemacht, aber als sie gegen zwei immer noch nicht da war, habe ich versucht sie anzurufen, damit sie sich etwas beeilt. Sie kam nicht ans Telefon, deshalb dachte ich, sie wäre bereits unterwegs. Nur ist sie
nicht gekommen. Also rief ich auf ihrem Handy an, aber auch da ging sie nicht dran. Meine Frau und Kinder wurden langsam sauer. Ich auch. Ich wurde richtiggehend ungehalten.«
    Bei der Erinnerung brach er erneut in Tränen aus. »Es hat mich genervt, dass ich extra kommen und sie holen musste. Sorgen habe ich mir nicht gemacht. Ich wäre

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