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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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vertiefte Schüler und Studenten, Jugendliche auf dem Weg ins Kino, einen alten Mann, der so laut schnarchte, dass sie überlegte, ob er vielleicht an seiner Ausstiegsstelle schon vorbeigefahren war. Erschöpft wirkende Frauen mit Kindern, ein paar gelangweilt dreinblickende, harte Burschen.
    Und ein dürres, pickeliges Kerlchen in einem jahreszeitlich unpassenden Trenchcoat, der masturbierend auf der Bank am anderen Wagenende saß.
    »Um Himmels willen.« Gerade wollte sie sich einen Weg zu dem Männchen bahnen, als einer von den harten Burschen ihn entdeckte und ihm, da ihm sein Treiben offensichtlich nicht gefiel, die geballte Faust auf die Nase krachen ließ.
    Mehrere Menschen schrien auf, doch obwohl das Blut aus seiner Nase spritzte, behielt der Wichser seinen Schwanz weiter in der Hand.
    »Aufhören.« Eve schnappte sich den Schläger, als ein anderer Fahrgast panisch wurde, auf die Füße sprang und sie mit dem Gesicht gegen die Faust des zweiten harten Burschen krachen ließ.
    »Verdammt und zugenäht!« Sie sah Sterne und schüttelte den Kopf. »Ich bin von der Polizei.« Mit schmerzhaft pochender Wange rammte sie dem harten Burschen Nummer eins den Ellenbogen in den Magen und trat seinem Kollegen kraftvoll auf den Fuß.
    Dann riss sie den kichernden Perversen, der fröhlich
weiter seinen Schwanz massierte, auf die Beine, und anders als die Faust des Schlägers drang das Glitzern ihrer Augen in das Hirn des Kerlchens vor.
    Endlich ließ er von sich ab, und als er schlaff in sich zusammensackte, meinte sie mit einem abgrundtiefen Seufzer: »Jetzt packst du das Ding schön wieder ein.«
     
    Verdammte U-Bahn, knurrte sie, als sie die langgezogene Einfahrt in Richtung ihres Hauses hinauflief. Die Fahrt hatte ihr eine geschwollene Backe und Kopfweh eingetragen, und da sie den Idioten erst noch den Kollegen von der Bahnpolizei übergeben musste, kam sie noch später nach Hause als geplant.
    Es kümmerte sie nicht, dass eine angenehme milde Brise aufgekommen war. Es kümmerte sie nicht, dass ihr ein süßer Blumenduft entgegenschlug. Es kümmerte sie nicht, dass der Dreiviertelmond wie eine leuchtend gelbe Lampe an einem völlig klaren Himmel hing.
    Okay, das sah ganz nett aus, aber verdammt.
    Sie stürmte durch die Tür und erfuhr nach einer barschen Anfrage, dass Roarke im kleinen Fernsehzimmer war.
    Gegenüber dem großen Fernsehzimmer, dachte sie. Wo zum Teufel war das noch einmal? Da sie sich nur undeutlich erinnerte und da der Fußweg von der U-Bahn bis zu ihrer Haustür ziemlich lang gewesen war, stieg sie in den Lift.
    »Kleines Fernsehzimmer«, sagte sie, woraufhin der Lift sie erst hinauf und dann ein Stück nach Osten trug.
    Das große Fernsehzimmer wurde hauptsächlich für Partys oder andere Events benutzt, erinnerte sie sich. Es
bot über hundert Menschen in bequemen Sesseln Platz und verfügte über eine Leinwand, die so groß wie in einem öffentlichen Kino war.
    Das kleine Fernsehzimmer war - wie er wahrscheinlich sagen würde - ein gemütlicherer Raum. Er war in warmen Farben eingerichtet und es gab ein paar kuschelige Sessel, eine Videoleinwand, einen Monitor für Spiele und ein kompliziertes Soundsystem, auf dem sich alles von den altmodischen Langspielplatten, mit denen Roarke gelegentlich gern spielte, bis hin zu den kleinsten i-pods abspielen ließ.
    Als sie den Raum betrat, schlug ihr aus allen Richtungen zugleich ein Höllenlärm entgegen, und angesichts des intergalaktischen Kampfgeschehens auf dem Bildschirm riss sie erschrocken die Augen auf.
    Roarke hatte sich mit Galahad im Schoß auf einer Liege ausgestreckt und hielt ein Weinglas in der Hand.
    Am besten ginge sie gleich in ihr Arbeitszimmer weiter, überlegte sie. Stellte Nachforschungen über den Würger von Boston an, suchte nach einer möglichen Verbindung zwischen Wooton und Gregg. Auch wenn sie bereits völlig sicher war, dass es keinerlei Verbindung zwischen ihnen gab.
    Sie sollte der Spurensicherung, dem Pathologen und den Leuten im Labor Feuer unterm Hintern machen. Um kurz vor zehn an einem Sonntagabend würde niemand wirklich auf sie hören, versuchen könnte sie es aber auf jeden Fall.
    Sie könnte Wahrscheinlichkeitsberechnungen erstellen, noch einmal sämtliche Notizen und die Liste der Verdächtigen durchgehen, auf die Pinnwand mit den Fotos starren, die in ihrem Arbeitszimmer hing.

    Stattdessen lief sie durch das Zimmer, pflückte Galahad vom Schoß des Gatten und setzte ihn mit einem »Du sitzt auf meinem Platz«

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