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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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angesehen. Hin und wieder blitzten diese Ängste bei einem Sexualmord auf. Dann wich ihrem Lieutenant
alle Farbe aus dem Gesicht. Dann dachte sie anscheinend an irgendetwas Furchtbares zurück. An irgendein persönliches Erlebnis.
    Wahrscheinlich war sie irgendwann mal selber vergewaltigt worden. Auf brutale Art und Weise, sie musste noch sehr jung gewesen sein. Peabody hatte Eves Werdegang als Polizistin eingehend studiert, ein sexueller Übergriff war nirgendwo vermerkt.
    Es musste also vorher irgendwann geschehen sein. Als sie noch ein Teenager oder vielleicht sogar noch ein Kind gewesen war. Peabodys Magen zog sich mitfühlend zusammen. Man brauchte wirklich jede Menge Mumm, um sich den Erinnerungen immer wieder neu zu stellen, wenn man an den Ort eines Sexualverbrechens kam.
    Doch um diese Erinnerung zu nutzen, statt sich von ihr kaputtmachen zu lassen, brauchte man noch mehr. Dafür brauchte man etwas, was sich nur als wahrer Heldenmut bezeichnen ließ.
    »Fertig«, erklärte ihr McNab. »Ein echt kniffeliger Fall.«
    Sie straffte die Schultern und atmete tief durch. »Ich bin bereit. Geh rüber ins Schlafzimmer, okay? Schließlich muss ich es alleine schaffen.«
    Er sah in ihr Gesicht, entdeckte die erhoffte neue Entschlossenheit in ihrem Blick und nickte zufrieden mit dem Kopf. »Sicher. Nagel den bösen Buben fest.«
    »Und ob.«
    Sie geriet ganz schön ins Schwitzen, blieb jedoch vollkommen bei der Sache. Sie fragte sich nicht länger, was ihr Dallas raten würde oder was Dallas täte, sondern konzentrierte sich ausschließlich auf den Job. Sie
sicherte den Tatort, studierte die Umgebung, sammelte Indizien und Beweise, stellte Fragen, dokumentierte und ermittelte. Langsam, aber sicher fing es an, bei ihr zu klicken. Langsam, aber sicher fielen verschiedene Teile dieses grauenhaften Puzzles an die richtigen Plätze, so dass ein erstes grobes Muster zu erkennen war. Langsam, aber sicher bahnte sie sich einen Weg zwischen widersprüchlichen Zeugenaussagen, bruchstückhaften Erinnerungen, Wahrheiten und Lügen, forensischen Beweisen und Verfahrensvorschriften hindurch.
    Langsam, aber sicher, wurde ihr mit zunehmender Aufregung bewusst, brachte sie eine lückenlose Beweiskette zusammen.
    Obwohl sie zögerte, den letzten Schritt zu gehen und eine Verhaftung vorzunehmen, wählte sie schließlich den Täter aus. Sie wurde mit dem Bild von einem Staatsanwalt belohnt.
    »Nehmen Sie ihn fest. Er wird wegen Mordes vor Gericht gestellt.«
    »Ja!« Sie sprang von ihrem Stuhl und vollführte einen kleinen Freudentanz. »Ich habe es geschafft. Ich habe den mörderischen Bastard überführt. He, McNab, bring mir die verdammten Chips.«
    »Gerne.« Grinsend trat er durch die Tür des Schlafzimmers. In einer Hand hielt er die Tüte mit den Chips, und abgesehen von ihrem Strohhut war er splitternackt. Da der Hut keck in seiner Leistengegend hing, ging sie mit Bestimmtheit davon aus, dass ihr Erfolg ihn ebenso in Hochstimmung versetzt hatte wie sie.
    Sie lachte, bis sie meinte, dass ihr die Rippen brachen. »Du Blödmann«, stieß sie keuchend aus und sprang ihn fröhlich an.

     
    Eve bemühte sich, die Fakten mit ein paar Spekulationen zu verbinden, damit sie eine Vorstellung vom Vorgehen des Kerls bekam. »Wenn er die Routine beider Frauen kannte, kannte er eindeutig auch die Frauen. Das heißt nicht, dass die beiden ihn kannten, oder dass es eine Verbindung zwischen ihnen gab, aber er hat sie gekannt. Er ist viel zu gerissen, um seine Opfer zufällig zu wählen. Er hat sie vorher gründlich ausspioniert.«
    »So läuft es doch wohl meistens.« Roarke legte seinen Kopf ein wenig auf die Seite. »Wenn ich mich zum Beispiel in eine Zahnärztin verlieben würde, würde ich mich ebenfalls ein bisschen mit den neuesten Erkenntnissen über Dentalhygiene und Zahnbehandlungen befassen.«
    »Sprich nicht von Zahnärzten«, warnte ihn Eve, während sie argwöhnisch ihre Zunge über ihre Zähne gleiten ließ.
    »Dann bleiben wir eben bei Mord.« Da er wusste, dass sie sich nicht daran hindern lassen würde, selbst um Mitternacht noch eine Tasse Kaffee zu bestellen, holte er gleich zwei. »Das Ausspionieren, Auswählen, Verfolgen und die Planung sind grundlegende Bestandteile des Vorgehens des typischen Serienmörders, falls ich diesen Ausdruck verwenden darf.
    Die Kontrolle, die Macht und die Details versetzen ihm einen Kick. Sie ist noch am Leben, weil ich es erlaube, und sie wird sterben, weil ich es so will. Es ist offensichtlich,

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