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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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in einem anderen Sessel ab.
    Sie glitt Roarke auf den Schoß und nahm ihm sein Weinglas aus der Hand. »Worum geht’s?«
    »Sie streiten sich um Wasser. Dieser Planet im Null-Quadranten …«
    »Es gibt keinen Null-Quadranten.«
    »Das ist Science-Fiction, meine geliebte, allzu praktisch veranlagte Eve.« Er zog sie an seine Brust, küsste sie geistesabwesend auf ihr Haupt und verfolgte weiter, was in dem Film geschah. »Aber wie dem auch sei, auf diesem Planeten gibt es kaum noch Wasser. Trinkwasser, meine ich. Und jetzt unternehmen sie einen Rettungsversuch. Sie wollen der Kolonie Frischwasser verschaffen und sie außerdem mit der Technik ausrüsten, die man zum Reinigen des vorhandenen Wassers braucht. Nur ist da eben auch noch diese andere Gruppe, die will das Wasser für sich, weshalb es schon zu einer ganzen Reihe blutiger Kämpfe gekommen ist.«
    Es kam zu einer Explosion, und während es in allen Ecken furchtbar knallte, brach ein regelrechtes Feuerwerk an Farben auf dem Bildschirm aus.
    »Gut gemacht«, bemerkte Roarke. »Außerdem ist da noch eine Frau, die Chefin der Umweltpolizei - das sind in unsrem Fall die Guten. Sie hat sich gegen ihren Willen in den raubeinigen Kapitän des Frachtschiffes verliebt, das gegen einen entsprechenden Preis das Wasser liefern soll. Der Film läuft erst seit einer halben Stunde. Wenn du willst, fange ich gern noch mal von vorne an.«

    »Nein, ich komme bestimmt auch so noch rein.«
    Sie wollte sowieso nur ein paar Minuten bei ihm sitzen bleiben, damit ihr Hirn zur Ruhe kam.
    Dann aber nahm die Geschichte sie gefangen, und da es herrlich einfach war zu bleiben, streckte sie sich genüsslich neben ihm auf der Liege aus.
    Es wurden noch unzählige fiktive Kämpfe ausgetragen, bis schließlich das Gute gewann.
    »Nicht schlecht«, erklärte sie, als der Abspann kam. »Aber jetzt arbeite ich noch ein, zwei Stunden weiter.«
    »Wirst du mir davon erzählen?«
    »Wahrscheinlich.« Sie stieg von der Liege, streckte sich und blinzelte wie eine Eule, als das Deckenlicht anging.
    »Verdammt, Eve, was hast du jetzt schon wieder mit deinem Gesicht gemacht?«
    »Das war nicht meine Schuld.« Ein wenig beleidigt betastete sie ihre Wange. »Jemand hat mich gegen die Faust von diesem Typen krachen lassen, den ich daran hindern wollte, einen anderen Typen zu verdreschen, der sich in der U-Bahn einen runtergeholt hat. Ich konnte es dem Typen, dem Typen mit der Faust, nicht wirklich übel nehmen, denn er hatte gar nicht auf mich gezielt. Trotzdem tut es weh.«
    »Du ahnst ja nicht, wie grau mein Leben war, bevor ich dir begegnet bin.«
    »Ja, ich bin ein wahrer Regenbogen.« Sie wackelte vorsichtig mit ihrem Kiefer. »Oder zumindest mein Gesicht. Hättest du vielleicht Lust, mir noch etwas zu helfen?«
    »Vielleicht würde ich mich dazu überreden lassen. Nachdem du von mir verarztet worden bist.«

    »So schlimm ist es gar nicht. Weißt du, der Kollege von der Bahnpolizei hat mir erzählt, dass der Kerl regelmäßig mit dieser Linie fährt. Sie nennen ihn Willy den Wichser.«
    »Faszinierend.« Er zog sie in Richtung Lift. »Vielleicht sollte ich in Bälde auch mal wieder mit der U-Bahn fahren. Was man da alles erlebt …«

8
    Peabody saß in ihrer viel zu kleinen, viel zu vollgestopften Wohnung und wurde von McNab durch eine Reihe intensiver Computersimulationen geführt. Zu ihrer großen Überraschung hatte er sich in den letzten Wochen als äußerst strenger und deswegen ziemlich nervtötender Lehrer herausgestellt.
    Mit hängenden Schultern bahnte sie sich vorsichtig einen Weg durch einen Tatort und wählte einige der vorgegebenen Ermittlungsschritte in einem doppelten Mordfall aus.
    Er fluchte, als infolge der von ihr getroffenen Auswahl ein von McNab extra hinzugefügter schriller Pfiff ertönte und eine strenggesichtige Gestalt in einer Richterrobe mahnend den Finger hob.
    »Ah-ah-ah - Sie haben durch die falsche Vorgehensweise den Tatort kontaminiert und Beweismittel vernichtet. Es kann keine Anklage gegen den Verdächtigen erhoben werden, weil die ermittelnde Beamtin es vermasselt hat.«
    »Muss er das so drastisch formulieren?«
    »Er spart sich eben das juristische Gelaber und bringt es lieber auf den Punkt«, erwiderte McNab und schob sich eine Hand voll Kartoffelchips in den weit aufgerissenen Mund.
    »Ich will keine Simulationen mehr machen.« Der hübsche Schmollmund, den sie zog, rief in dem guten Ian glühendes Verlangen nach etwas anderem als gerösteten
Kartoffelscheiben

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