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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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donnerstagabends mit Freundinnen und Freunden zum Essen, ins Theater oder Kino, montagnachmittags hatte sie ehrenamtlich in einer Kindertagesstätte in der Nähe ihrer Wohnung ausgeholfen, und dienstags, mittwochs und samstags hatte sie in einer Boutique für Damen gejobbt.

    »Hin und wieder hatte sie auch mal ein Rendezvous«, fügte Leah noch hinzu. »Aber etwas Ernstes ist nie daraus geworden. Wie gesagt, Sam war die große Liebe für sie. Und wenn sie irgendwann in letzter Zeit einmal mit jemand Neuem ausgegangen wäre, hätte sie mir das ganz bestimmt erzählt.«
    »Wie steht es mit männlichen Kunden der Boutique?«
    »Sicher, ab und zu hat sie uns von den Typen erzählt, die auf der Suche nach einem Geschenk für ihre Freundin oder Frau zu ihr in den Laden gekommen sind und die keinen blassen Schimmer davon hatten, welche Kleidergröße ihre Liebste hat oder was ihr auch nur annähernd gefällt. In letzter Zeit jedoch hat sie niemanden erwähnt. Warten Sie.«
    Sie richtete sich kerzengerade auf. »Warten Sie. Ich erinnere mich daran, dass sie etwas von einem Mann gesagt hat, den sie beim Einkaufen im Lebensmittelladen kennen gelernt hat. Das ist vielleicht ein, zwei Wochen her. Sie meinte, er hätte völlig hilflos vor den Tomaten rumgestanden und einfach nicht gewusst, welche er nehmen soll.«
    Wie um die Erinnerung an diese Unterhaltung aufzufrischen, rieb Leah sich die Schläfen. »Sie hat ihm geholfen, Obst und Gemüse auszusuchen. So war sie nun einmal. Dabei hat er ihr erzählt, er wäre alleinerziehender Vater und erst seit kurzem mit seinem kleinen Jungen in New York. Jetzt würde er sich Sorgen machen, ob er einen passenden Kindergarten für ihn fände, und sie hätte ihm das Kid Time empfohlen, den Laden, in dem sie ehrenamtlich tätig war. Typisch Lois, hat sie bereits nach einer kurzen Unterhaltung alles Mögliche über
den Mann gewusst. Meinte, er wäre ziemlich attraktiv gewesen, hätte den Eindruck eines treu sorgenden Vaters auf sie gemacht und so einsam ausgesehen, dass sie hoffte, er würde seinen Sohn ins Kid Time schicken, denn vielleicht wäre ja die junge Frau, die dort arbeitet, die Richtige für ihn. Gott, wie hat er noch mal geheißen? Ed, Earl, nein, nein, Al. Ja, richtig, Al.«
    »Al«, wiederholte Eve und hatte das Gefühl, als hätte ihr jemand einen Fausthieb in die Magengrube versetzt.
    »Sie hat gesagt, er hätte ihr die Taschen abgenommen, sie noch ein Stück heim begleitet, und sie hätten sich dabei weiter über Kinder unterhalten. Ich habe nicht allzu genau hingehört, denn solche Dinge erlebte sie beinahe jeden Tag. Und wie ich Lois kenne, hat sie, wenn sie über Kinder gesprochen haben, von ihren eigenen Kindern, das heißt von uns erzählt. Wahrscheinlich hat sie dabei auch erwähnt, dass wir uns immer sonntagnachmittags treffen, dass sie sich immer riesig darauf freut, und dass sie weiß, wie schwer es ist, wenn man Kinder allein großziehen muss.«
    »Hat sie Ihnen auch erzählt, wie der Mann ausgesehen hat?«
    »Sie hat nur gesagt, dass er ein attraktiver junger Mann war. Aber das hat nichts weiter zu bedeuten. Verdammt! Sie hätte jeden Typen unter vierzig als jungen Mann bezeichnet, sodass uns dieser Satz kaum weiterhilft.«
    Oh doch, ging es Eve durch den Kopf. Dank dieser Beschreibung war Elliot Hawthorne endgültig aus dem Rennen, auch wenn ihr das instinktiv längst klar gewesen war.

    »Sie war die geborene Mutter, und als sie diesen Typen hilflos vor dem Gemüseregal stehen sah, ist sie sicher automatisch hin, um ihn zu beraten. Ebenso wie es völlig normal war, dass sich daraus ein Gespräch entwickelt und dass sie versucht hat, ihm bei der Lösung seiner Probleme nach Kräften behilflich zu sein. Südstaatler«, fügte Leah plötzlich aufgeregt hinzu. »Das hat sie gesagt. Sie hat gesagt, er wäre ein attraktiver junger Mann und hätte wie der typische Südstaatler ausgesehen.«
     
    »Sie war ein Juwel, wenn sie verstehen, was ich damit sagen will.«
    Rico Vincenti, Eigentümer des kleinen Lebensmittelladens, in dem Lois Gregg allwöchentlich einkaufte, wischte sich mit einem roten Tuch die Tränen aus dem Gesicht, stopfte es dann wieder in die Gesäßtasche der khakigrünen Hose, die schlabberig um seinen schmalen Hintern hing, und fuhr dann mit dem Einsortieren frischer Pfirsiche in dem Regal neben der Eingangstür des Ladens fort.
    »Das wurde mir bereits erzählt«, antwortete Eve. »Ebenso, wie mir berichtet wurde, dass sie regelmäßig hier in Ihrem

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