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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Au-pair-Mädchen in ein Museum gegangen sein, und mein Mann und ich sind in den Tennisclub gefahren und haben ein Doppel mit einem befreundeten Ehepaar gespielt. Ist das detailliert genug, Lieutenant?«
    Sie sagte Lieutenant wie eine andere Frau neugieriges, impertinentes Weib. Eve nickte anerkennend mit dem Kopf. »Dann waren Sie und Ihr Mann also am Sonntag zwischen acht und zwölf zu Hause.«
    »Wie ich so eben sagte.«
    »Mummy.«
    Beide drehten sich um und blickten auf das kleine Mädchen, das mit goldenen Locken und in einem rosaweißen
Kleidchen wie eine reich verzierte Torte oben an der Treppe stand. Eine Frau von vielleicht fünfundzwanzig, mit ordentlich im Nacken zusammengebundenem dichtem schwarzem Haar, hielt das Mädchen an der Hand.
    »Nicht jetzt, Rose. Es ist unhöflich, andere zu unterbrechen, Sophia, nehmen Sie Rose wieder mit nach oben. Ich werde es Sie wissen lassen, wenn die Gäste angekommen sind.« Sowohl mit ihrer Tochter als auch mit der Angestellten sprach sie in demselben höflichdistanzierten Ton.
    »Sehr wohl, Ma’am.«
    Eve sah, dass die Frau leicht an der Hand des kleinen Mädchens zog, und dass es sich während eines kurzen Augenblickes sträubte, ehe es sich gehorsam wieder auf sein Zimmer führen ließ.
    »Falls Sie noch einmal irgendwelche Fragen haben, Lieutenant, lassen Sie sich bitte einen Termin von meiner Sekretärin beziehungsweise von der Sekretärin meines Mannes geben.« Sie trat an die Tür und zog sie auf. »Ich hoffe, dass Sie bald finden, was Sie suchen, damit man endlich einen Schlussstrich unter diese Geschichte ziehen kann.«
    »Ich bin sicher, das sehen Jacie Wooton und Lois Gregg genauso. Danke, dass Sie uns Ihre Zeit geopfert haben.«

10
    Um ein Bild von Lois’ Alltag zu bekommen, suchte Eve die Schwiegertochter auf.
    Sie nahmen in der Küche Platz und Leah Gregg servierte Eistee. Sie wollte ihre Hände beschäftigen, sah Eve. Und wahrscheinlich auch ihr Hirn. Vor allem aber wollte sie nach Kräften dabei helfen, das Monster zu finden, von dem die Mutter ihres Mannes ermordet worden war.
    »Wirstanden einander wirklich nahe. Eigentlich stand Lois mir sogar deutlich näher als meine eigene Mutter. Meine Mutter lebt mit meinem Stiefvater in Denver. Wir kommen nicht besonders miteinander aus.« Obwohl sie lächelte, als sie dies sagte, verriet die schmallippige Grimasse, dass das noch untertrieben war. »Aber Lois war einfach toll. Ein paar von meinen Freundinnen haben Probleme mit den Schwiegermüttern. Sie erteilen ihnen ständig irgendwelche unerwünschten Ratschläge, verteilen irgendwelche Seitenhiebe und mischen sich in alles ein.«
    Sie zuckte mit den Schultern, nahm Eve gegenüber an dem schmalen Tresen Platz und nickte in Richtung von Eves Ehering. »Sie sind auch verheiratet, also wissen Sie, wie diese Dinge laufen können - vor allem, wenn die Mutter ihren kleinen Prinzen nicht loslassen will.«
    Eve machte ein unverbindliches Geräusch. Es wäre sinnlos zu erwidern, dass sie keine Ahnung hatte, wie diese Dinge liefen. Weil die Mutter ihres Mannes vor
langer, langer Zeit zum Loslassen des Jungen gezwungen gewesen war.
    »Aber so war es bei Lois niemals. Nicht, dass sie ihre Kinder nicht geliebt hätte. Sie war einfach immer auf Ausgleich zwischen uns allen bedacht. Sie hat ihre Kinder geliebt, die Enkel und auch mich.« Leah tat einen möglichst tiefen, beruhigenden Atemzug. »Jeff und seine Schwester, das heißt wir alle, sind von ihrem Tod vollkommen erschüttert. Sie war jung, gesund, vital, aktiv. Ich schätze, sie war die Art Frau, von der man denkt, dass sie ewig lebt. Es ist einfach grausam, sie auf diese Weise zu verlieren. Aber …« Sie atmete noch einmal durch. »Ich nehme an, das wissen Sie, bei Ihrem Beruf. Und deshalb sind Sie auch nicht hier.«
    »Ich weiß, es ist hart für Sie, Mrs Gregg, und ich weiß es zu schätzen, dass Sie sich die Zeit nehmen, um mit mir zu reden.«
    »Ich würde alles, einfach alles tun, um dabei zu helfen, den Bastard zu finden, der Lois das angetan hat. Das meine ich ernst.«
    Eve sah, dass das stimmte. »Ich nehme an, Sie haben oft mit ihr gesprochen.«
    »Zwei-, dreimal die Woche. Wir haben uns auch oft getroffen. Sonntags zum Essen, zum Einkaufsbummel oder einfach zu einem Frauentag. Wir waren Freundinnen, Lieutenant. Lois und ich … ich glaube, mir ist erst jetzt richtig bewusst geworden, dass sie meine beste Freundin war. Oh, Scheiße.«
    Sie brach ab, stand auf und holte sich ein Taschentuch. »Ich

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