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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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sollten Sie sich erinnern, wenn Sie in den Spiegel und in Ihre eigenen Augen sehen.«

11
    Als Eve den Pausenraum betrat, kaute Baxter enthusiastisch an einem riesengroßen Sandwich, das zu gut roch und zu frisch aussah, als dass es aus dem AutoChef, einem der Verkaufsautomaten oder der Kantine gekommen war.
    Es sah zivilisiert und köstlich aus.
    Neben ihm an dem quadratischen Tisch machte der milchgesichtige Trueheart einem leuchtend grünen Salat mit knusprig braunen Hähnchenstücken den Garaus. Den beiden gegenüber saß eine Frau, die aussah, als hätte sie die Renaissance noch persönlich miterlebt, und strahlte die beiden gutmütig an.
    »So«, stellte sie mit etwas schriller Stimme fest. »Ist das nicht viel besser als alles, was man an einem Verkaufsautomaten bekommt?«
    »Hmmm«, entgegnete Baxter, den Mund voll Brot und Wurst, was unverkennbar ein Zeichen uneingeschränkter Zustimmung war.
    Trueheart, der jünger, fast noch so grün wie sein Salat und dessen Mund im Augenblick nicht ganz so voll wie der von Baxter war, rückte, als er Eve entdeckte, eilig seinen Stuhl zurück. »Lieutenant.« Er sprang auf die Beine, nahm eine stramme Haltung an, und Baxter rollte mit den Augen, was gleichermaßen Ausdruck seiner Belustigung über den Anfänger wie der Freude über sein Sandwich war.
    Er schluckte den letzten Bissen herunter. »Himmel,
Trueheart, ersparen Sie mir die Arschkriecherei, bis ich verdaut habe. Dallas, das hier ist die erstaunliche und wunderbare Mrs Elsa Parksy. Mrs Parksy, Ma’am, das hier ist Lieutenant Dallas, die Ermittlungsleiterin, die Sie sehen wollten.«
    »Danke, dass Sie extra hierhergekommen sind, Mrs Parksy.«
    »Das ist doch wohl meine Pflicht. Als Bürgerin und vor allem als Nachbarin und Freundin. Lois hat sich immer um mich gekümmert, wenn ich Hilfe brauchte, und jetzt kümmere ich mich so gut ich kann um sie. Setzen Sie sich, meine Liebe. Haben Sie schon etwas gegessen?«
    Eve blickte auf das Brot und den Salat und bemühte sich zu ignorieren, dass sich ihr beinahe leerer Magen neidisch zusammenzog. »Ja, Ma’am.«
    »Ich habe den Jungen hier gesagt, dass ich auch gern etwas für Sie mitbringen würde. Essen aus der Maschine finde ich entsetzlich. Es ist einfach nicht natürlich. Detective Baxter, bieten Sie dem Mädchen gefälligst etwas von Ihrem Sandwich an. Sie ist viel zu dünn.«
    »Ich habe wirklich keinen Hunger, vielen Dank. Detective Baxter sagte mir, Sie hätten am Sonntagmorgen einen Mann aus Mrs Greggs Haus kommen sehen.«
    »Ja. Ich habe nicht sofort mit der Polizei gesprochen, weil ich nach der Kirche mit zu meinem Enkelsohn gefahren und dort über Nacht geblieben bin. Ich bin erst seit heute früh wieder zurück. Natürlich hatte ich schon gestern in den Nachrichten von der Sache mit Lois gehört.«
    Die unzähligen Falten in der verwitterten Rosine von
Gesicht verzogen sich zu einem Ausdruck ehrlichen Mitgefühls.
    »Noch nie in meinem Leben hat mich etwas derart schockiert und unglücklich gemacht, nicht mal, als mein Fred, Gott hab ihn selig, im Jahr 2035 unter den Zug gekommen ist. Sie war eine gute Frau und eine gute Nachbarin.«
    »Ja, ich weiß. Was können Sie uns über den Mann erzählen, den Sie gesehen haben?«
    »Ich habe kaum auf ihn geachtet. Aber ich habe noch ziemlich gute Augen. Habe sie erst letzten März operieren lassen. Der Mann hat mich nicht weiter interessiert.«
    Geistesabwesend zog sie ein paar Papierservietten aus ihrer riesengroßen Handtasche und hielt sie Baxter hin.
    »Danke, Mrs Parksy«, sagte er in respektvollem, beinahe unterwürfigem Ton.
    »Sie sind ein guter Junge.« Sie tätschelte ihm kurz die Hand und wandte sich dann wieder an Eve. »Wo war ich stehen geblieben? Oh ja. Ich kam gerade aus dem Haus, um auf meinen Enkel zu warten. Er kommt jeden Sonntag um Viertel nach neun bei mir vorbei, um mich zur Kirche zu fahren. Gehen Sie in die Kirche?«
    Das Blitzen in Mrs Parksys Augen ließ Eve ein wenig zögern. Sollte sie die Wahrheit sagen oder war es vielleicht besser, wenn sie einfach log?
    »Ja, Ma’am«, ersparte Trueheart ihr die Antwort und bedachte die alte Dame mit einem ernsten Blick. »Ich besuche gerne sonntags die Messe in St. Patrick’s, wenn ich kann. Wenn ich es dorthin nicht schaffe, gehe ich in die Kirche Maria Dolores, die ein bisschen näher ist.«

    »Dann sind Sie also katholisch?«
    »Ja, Ma’am.«
    »Das ist kein Problem.« Sie tätschelte ihm begütigend die Hand.
    »Sie haben den Mann also aus

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