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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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also verdächtig, dass er ein guter Vater ist. Da ich diese Gedanken nachvollziehen kann, scheinen wir zwei fürchterliche Zyniker zu sein.«
    Sie blickte über ihre Schulter. Ob zynisch oder nicht, waren sie auf jeden Fall ein Paar. » Er hat von seiner Frau nie als von einer Partnerin gesprochen oder als von einem der Eckpunkte des Dreiecks, aus dem ihre Familie besteht. In dem Haus lagen nur seine Sachen und die Sachen von dem Jungen rum. Spielzeug, Schuhe
und so weiter, aber kein einziges Teil von ihr. Das fand ich interessant. Ich fand es interessant, dass sie anscheinend keine Einheit sind. Ruf mal die Daten seiner Eltern auf.«
    Eilig ging sie die Informationen durch und füllte auf diesem Weg noch bestehende Wissenslücken. »Siehst du, auch die Mutter war das Alphatier. Hatte einen wichtigen Beruf, hat das Geld verdient. Nach der Geburt des Sohnes hat der Vater seine Arbeit aufgegeben und das Kind versorgt. Und sieh hier: Mom war obendrein - zeitweise sogar als Präsidentin - in der Internationalen Frauenkoalition aktiv und hat die Feministische Stimme mit herausgegeben. War an der New Yorker Uni, während Dad nur an der Staatlichen Hochschule Kent gewesen ist. Ja, das ist wirklich interessant.«
    »Dann ist Breen also in einer weiblich dominierten Familie aufgewachsen. Seine Mutter war eine willensstarke, ideologisch geprägte, politisch engagierte Frau, während der Vater brav zu Hause die Windeln des Kleinen gewechselt hat. Die Mutter hat ihn dazu gedrängt, an ihrer Uni zu studieren, oder er hat es freiwillig getan, weil er sich davon ihre Anerkennung versprach. Und als Partnerin hat er dann wieder eine starke Persönlichkeit gewählt, die seine Welt beherrscht, während er selbst die historisch eher weibliche Aufgabe des Kindererziehens übernommen hat.«
    »Auch wenn ihn das bestimmt nicht automatisch zu einem irren Psychopathen macht, müssen wir es in unsere Überlegungen mit einbeziehen. Speicher diese Informationen bitte auf meiner Kiste hier und auf meinem Computer auf der Wache ab.«
    Lächelnd kam er dieser Bitte nach. »Ich habe mir als
Frau anscheinend ebenfalls eine ziemlich starke Persönlichkeit gesucht. Was sagt das wohl über mich?«
    »Bitte«, fügte sie hinzu, ehe sie sich plötzlich an die Kekse erinnerte, vor den Schreibtisch trat und sich einen nahm. »Ich werde morgen auch noch mit Julietta sprechen. Aber jetzt gucken wir uns vielleicht erst mal Leo Fortney an.«
    Fortney war achtunddreißig, zweimal geschieden, kinderlos. Dank Roarkes schneller Arbeit und seinem Verständnis für die Dinge, die sie haben wollte, las sie bereits nach wenigen Minuten, dass seine erste Frau eine kleine Pornodarstellerin gewesen und dass diese Ehe nach etwas über einem Jahr zerbrochen war. Die zweite Ehefrau hatte als Theateragentin beachtlichen Erfolg.
    »Um diese Scheidung gab es einigen Rummel«, fügte Roarke hinzu. »In der Art, wie ihn die Medien lieben. Soll ich die Berichte auf den großen Bildschirm schicken oder reicht dir eine Zusammenfassung von mir?«
    »Eine Zusammenfassung reicht.«
    »Leo scheint ein ziemlich böser Bube gewesen zu sein.« Roarke nippte an seinem Kaffee und ging die Informationen auf seinem eigenen Bildschirm durch. »Wurde mit runtergelassener Hose zusammen mit zwei gut bestückten Starlets in einer Hotelsuite in New Los Angeles erwischt. Außer den verführerischen nackten jungen Frauen - das ist ein Zitat - sollen noch jede Menge chemischer Substanzen und Sexspielzeuge im Spiel gewesen sein. Seine Frau, die anscheinend bereits etwas in der Richtung vermutet hatte, hatte einen privaten Ermittler auf ihn angesetzt. Bei der Scheidung wurde ihm nicht nur finanziell das Fell über die Ohren
gezogen, sondern es gab auch noch jede Menge hämischer Publicity, weil mehrere andere Frauen mit ihren Erfahrungen mit dem unglücklichen Leo an die Presse gegangen sind. Eine wird mit den Worten zitiert: ›Er markiert immer den Sexprotz, aber wenn er wirklich mal zur Sache kommen soll, ist sofort die Luft raus und es läuft überhaupt nichts mehr.‹«
    »Promisk, unfähig zum Vollzug, und dann auch noch öffentlich von einer Frau gedemütigt. Vorstrafen wegen sexueller Nötigung und Exhibitionismus. Das gefällt mir. Und guck dir seine Finanzen an. Mit dem, was er verdient, kann er keine großen Sprünge machen. Er braucht also eindeutig eine Frau - augenblicklich Pepper Franklin -, die ihm sein ausschweifendes Leben finanziert.«
    »Ich mag ihn nicht«, murmelte Roarke, während

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