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Das Herz des Satyrs: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das Herz des Satyrs: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das Herz des Satyrs: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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dich ihre Unsterblichkeit geopfert!«
    Das schockierte ihn. »Indem sie sich mir als körperliche Geistwandlerin gezeigt hat?«
    Sie verschränkte die Arme und nickte. »Und indem sie dir ihren wahren Namen genannt hat. Das ist alles, was dazu nötig ist.«
    »Ich habe sie nicht darum gebeten.« Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Götter, sie war eine Fee – und sterblich, als ich ihr begegnet bin. Ich wusste nicht, dass sie jemals etwas anderes war.«
    »Ich habe gesehen, wie du Nacht für Nacht gearbeitet hast, um die kleinsten Fragmente von Tonscherben zu enträtseln. Doch du hast dir nie die Zeit genommen, um Michaela zu enträtseln. Sie liebte dich. Und du hast ihr weh getan.«
    Er sah sie finster an. »Ungewollt.«
    Sie bohrte ihm einen Finger in die Brust. »Weißt du, was ich denke? Ich denke, sie war eine Herausforderung für dich. Du wolltest beweisen, dass du stark genug bist, um der Erregung, die die Berührung einer Begleiterin auslöst, zu widerstehen. Ich habe nie von einem anderen Mann gehört, der es konnte.«
    »Das würde eher darauf hindeuten, dass ich die Herausforderung für sie war, anstatt andersherum.«
    »Was?«
    »Michaela wollte etwas, das unerreichbar für sie war. Mit der Zeit, denke ich, wäre sie eines jeden Mannes, der sie liebte, überdrüssig geworden.«
    Silvia schüttelte den Kopf. »Sprich nicht so von ihr.« Aber ein kleiner Teil von ihr fragte sich, ob er nicht doch recht hatte. Aber nun, da Michaela fort war, war es unmöglich, die Wahrheit zu erfahren.
    Kurz darauf erklang wieder seine Stimme. »Ich biete diesen Stein aus meinem Besitz schon an, seit du verschwunden bist. Wo warst du in den letzten fünf Monaten?«
    »Dann war die Auktion eine Falle?«
    »Ja, und sieh nur, was ich gefangen habe.« In seinem Ton lag mehr als nur ein Hauch maskuliner Befriedigung. »Anscheinend musste ich nur den richtigen Köder auswerfen.«
    »Inzwischen hast du mehr als die vereinbarten Fragen gestellt. Gibst du mir jetzt den Opal? Du hast bei deinem Gott geschworen.«
    »Wir hatten vereinbart, gemeinsam zu beschließen, wann die offizielle Zählung weitergeht.«
    Sie sah ihn an. »Du hast nicht die Absicht, mir den Stein zu geben, nicht wahr?«
    »Ich werde mich an die Vereinbarung halten. Lass uns darin übereinkommen, dass diese nächste Frage Nummer zehn sein soll: ›Warum ist es dir so wichtig, die Opale zu bekommen?‹«
    Sie drehte den Spieß um. »Warum willst du sie so dringend?«
    Er antwortete unbekümmert: »Weil ich glaube, dass sie mächtig sind. Und ich glaube, wenn ich alle sechs wieder in Rom zusammenbekomme, werden sie die Wesen aus der Anderwelt hier in dieser Welt schützen. Denk nur daran – keine Notwendigkeit mehr, die Magie, die uns hier verborgen hält, ständig zu erneuern. Keine Angst mehr, entdeckt zu werden.«
    Silvia starrte ihn entsetzt an. Er wusste nicht, dass sich sechs Opale bereits in der Anderwelt befanden. Doch wenn er recht hatte, was würde geschehen, wenn sie auch die übrigen sechs dorthin brachte?
    »Und ich hoffe, dass ich dich und deine Opale dazu überreden kann, ebenfalls in Rom zu bleiben. Bei mir. Wir haben auf dem Forum gut zusammengearbeitet. Und ich werde bald einen neuen Vorarbeiter brauchen, sobald ich Ilari losgeworden bin. Du bist eine begabte Archäologin. Und ich liebe dich tatsächlich.«
    Sie zwickte sich absichtlich so heftig in die Innenseite ihres Ellbogens, dass ihr Tränen in die Augen traten. Mit verschleiertem Blick sah sie zu ihm auf. »Wirklich?« Unglücklicherweise packte er sie bei der Hand, gerade als diese sich in seine Tasche mit dem Opal wagte. Mit der anderen Hand hob er ihren Arm an seine Lippen und küsste sie genau auf die Stelle, wo sie sich gezwickt hatte.
    »Gib mir diesen verdammten Stein und lass mich gehen«, stieß sie hervor und riss sich los.
    »Da ich zum optimistischen Typ Mann gehöre, gehe ich davon aus, dass du das nur als vorläufige Zurückweisung meinst«, sagte er. »Aber du hast meine Frage nicht beantwortet, schon wieder. Und so lange, bis ich meine letzte Frage stelle – offiziell –, musst du bei mir bleiben.« Damit ging er zum Wandsafe, öffnete ihn und legte den Opal hinein.
    »Gib ihn mir, oder ich schwöre dir, ich werde dich hier zurücklassen mit einem Leichnam auf deinem Sofa.«
    »Meinem?«, fragte er milde.
    »Dem meines Wirtskörpers!«, kreischte sie.
    »Hör mir zu«, sagte er, und sein Tonfall wurde ernst. »Es gibt andere Gründe für dich, bei mir zu bleiben.

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