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Das Herz des Satyrs: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das Herz des Satyrs: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das Herz des Satyrs: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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ich selbst beantwortet.«
    Ihr blieb der Mund offen stehen. »Sie sind ein Betrüger, Signor!«, rief sie wütend. »Nun gut, noch eine Frage, und dann sind wir fertig!«
    »Sobald wir gegessen haben. Gewähre uns einen Aufschub in deiner Zählung, bis wir beide beschließen, damit weiterzumachen. Einverstanden?« Er zog an einem quastenverzierten Klingelzug, um Bedienstete herbeizurufen. Als sie widerspenstig die Lippen zusammenpresste, wies er zum Fenster. »Der Sturm draußen ist überaus heftig geworden. Die Kanäle werden unpassierbar sein, bis er sich gelegt hat. Bleibe bei mir. Alte Freunde, die zusammen essen. Komm, wir waren in der Vergangenheit Freunde, oder nicht? Und ich weiß, wie gerne du isst.«
    Silvia funkelte ihn an und trat dann ans Fenster, um auf den Kanal hinabzustarren. Sie erkannte sofort, dass er recht hatte. Nicht ein einziges Boot dort unten wagte es, den gewaltigen Wellen zu trotzen. Der Regen war so undurchdringlich, dass sie von seinem Haus aus kaum die Reihe der pastellfarbenen Gebäude auf der anderen Seite des Kanals sehen konnte. Sie seufzte. »Gibt es auch cioccolato? « Und er antwortete ihr mit einem Lächeln, in dem Wissen, dass er seinen Willen bekam.
    Sie aßen gemeinsam in seiner Bibliothek, und sie unterhielt ihn, indem sie ihm von dem Leben erzählte, das sie in Rom geführt hatte, von sechs bis zum Alter von dreiundzwanzig Jahren, bevor der Tempel zerstört worden war. Und während seine Bediensteten sie unaufdringlich bedienten, schien er entschlossen, sie zu unterhalten, indem er ihr Geschichten aus seiner Kindheit erzählte. Das war eine Seite von ihm, die sie noch nicht kennengelernt hatte. Der weltgewandte Gentleman mit effizientem, gut ausgebildetem Personal, das er als selbstverständlich betrachtete.
    »Wie bist du aufgewachsen?«, fragte sie ihn schließlich neugierig. »Du und deine Brüder?«
    Daraufhin schien er seine Gefühle zu unterdrücken, obwohl er ihre Frage beantwortete. »In der Anderwelt, bis ich elf Jahre alt war. Dann kamen wir alle hierher nach Italien.«
    »Warum hierher?«
    Er rückte etwas vom Tisch ab. »Eine Geschichte für ein anderes Mal. Deine Geschichte ist das, was heute Nacht fasziniert.«
    »Es war kein so faszinierendes Leben«, sagte sie. »Mit dem Tag, an dem wir den Tempel betraten, waren wir offiziell von der Autorität unserer Väter befreit. Wir gelobten Keuschheit für dreißig Jahre, ohne zu wissen, was wir da sagten.«
    »Ein Gelübde, das du gebrochen hast. Mit mir.«
    Daraufhin zuckte sie nur mit den Schultern. Sie wollte die bizarren Nuancen bezüglich ihrer Jungfräulichkeit nicht mit ihm erörtern. Sie sah zum Fenster. »Es wird spät.« Sie schob ihren Stuhl zurück, und er ergriff sie beim Handgelenk, bevor sie sich entfernen konnte.
    »Du fühlst dich schuldig, weil du mit mir geschlafen hast, während du dich in ihrem Körper befandest. Ungeachtet dessen, was du vorher gesagt hast.«
    Sie weigerte sich, ihn anzusehen. »Kayla war meine beste Freundin. Und sie hat dich geliebt.«
    Er stand vor ihr, legte ihre Hände auf sein Herz und ließ seine eigenen Hände warm über den ihren ruhen. »Ich konnte sie nicht so lieben, wie sie es von mir wollte. Wir hätten uns getrennt, auch wenn sie nicht gestorben wäre. Auch wenn du nicht aufgetaucht wärst.«
    »Gib mir den Opal«, flüsterte sie an seiner Brust. »Und lass mich gehen.«
    »Ich habe mich in dich verliebt.«
    Sie lachte schroff und wütend und schubste ihn weg. »Du bist nicht in mich verliebt.«
    Er betrachtete sie unbeeindruckt. »Kaum die Antwort, die ich erhofft hatte, meine Liebste.«
    »Bevormunde mich nicht. Ich bin nicht dumm. Was glaubst du zu gewinnen, indem du mir diese Lüge erzählst? Die Opale? Das wird nicht funktionieren.«
    »Tja, dann haben wir das schon mal geklärt. Ich kann dir wohl kaum erzählen, dass ich dich liebe, um sie zu bekommen.«
    »Du hast Michaela gesagt, du könntest nicht lieben«, warf sie ihm vor und wich zurück, als er auf sie zukam.
    »Ich sagte, ich könne sie nicht lieben«, korrigierte er.
    Sie hob die Hände. »Ach, wie standhaft du doch bist! Du konntest keine Begleiterin lieben, die die Herzen Tausender anderer Männer gebrochen hat? Und doch liebst du mich, obwohl du mich noch nie in meiner wahren Gestalt gesehen hast?« Sie blieb stehen und stieß gegen ihn. »Und hör auf, mich zu verfolgen!«
    Sein Blick brannte auf ihr. »Dann lass mich sehen. Zeige dich mir.«
    Sie lachte bitter. »So wie Michaela? Sie hat für

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