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Das Herz des Werwolfs (German Edition)

Das Herz des Werwolfs (German Edition)

Titel: Das Herz des Werwolfs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Andersen
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aus. Das alles sah genauso aus wie im Buch.
    Das Schimmern in der Luft unter dem Bogen war allerdings neu.
    Er hatte recht. Der Vortex bildete sich bereits.
    „Wir müssen uns beeilen.“ Seine Stimme brach beim letzten Wort.
    „Ich weiß.“ Sie streckte die Hand aus und ergriff seine. Ihre Finger verschränkten sich ineinander, und sie rannten den Hügel gemeinsam hinab, Schulter an Schulter, als gehörten sie zusammen, auch wenn das nur ein Traum war.
    Ihre Augen brannten, als sie das Tal erreichten, und ihre Kehle schmerzte, als sie an den Rand des Beckens kamen und stehen blieben. Ein breiter Pfad führte die Klippe hinauf bis zum Bogen, wo das magische Licht schon von Stein zu Stein sprang. Die Luft funkelte und wirbelte, aber sie hatte noch nicht angefangen zu rotieren.
    Dann blieb ihnen also noch etwas Zeit, sich zu verabschieden. Sie war sich nicht sicher, ob das gut war oder nicht. Sie hob seine Hand an ihre Lippen und küsste seine Knöchel, fuhr mit den Zähnen über seine Haut und entlockte ihm ein sinnliches Erschauern.
    „Süße Reda.“ Er nahm ihr Gesicht in die Hände und beugte sich hinab, um sie zu küssen.
    Sie lehnte sich in seine Berührung, in seinen Kuss, spürte einen melancholischen Schmerz neben der inzwischen vertrauten Hitze, die durch das Brennen des Wolfsbene in ihren Adern noch verschärft wurde. Sie packte seine Handgelenke,hielt ihn fest und versuchte, den Augenblick in ihre Seele einzubrennen.
    Er löste sich, ehe sie bereit war, ihn gehen zu lassen. Aber sein Blick war fest auf sie gerichtet, und er sah ihr forschend ins Gesicht, als er sagte: „Komm mit mir. Komm mit nach Elden.“
    „Oh“, flüsterte sie, und ein Schauer raste durch ihren ganzen Körper. Ihr Blut wurde heiß, dann kalt, dann wieder heiß. Es war nicht so, als hätte sie nicht selbst darüber nachgedacht, natürlich hatte sie das. Aber die Vernunft – und schlimmer noch, ihr Bauchgefühl – sagten ihr, dass es die falsche Antwort war. Tränen stachen ihr in den Augen, aber sie blinzelte sie zurück. „Ich möchte es“, sagte sie und zwang ihre Stimme, ruhig zu bleiben. „Mein Gott, natürlich möchte ich.“
    Seine Stimme und sein Blick wurden ausdruckslos. „Aber du kommst nicht.“
    „Die Vortexe sind unberechenbar, und wir wissen nicht, ob es eine direkte Verbindung zwischen unseren Welten gibt. Für mich ist es vielleicht eine Reise ohne Wiederkehr.“
    „Wäre das so schlimm?“
    Die Frage gab ihr einen Stich, besonders weil die Antwort auf vielen Ebenen lautete: eigentlich nicht.
    Wenn sie nicht nach Salem zurückkehrte, würden ihr Vater und ihre Brüder ein paar Monate lang verzweifelt versuchen, sie zu finden, hauptsächlich, weil man das eben tun musste, nicht so sehr, weil sie sie vermissten. Außerdem würden sie eine logische Erklärung für ihr Verschwinden haben wollen. Und ihre Freunde und Kollegen würden einfach weiterleben und insgeheim glauben, dass sie ihren Namen geändert und irgendwo auf eine Insel gezogenwar, wie sie es schon ein paarmal angedroht hatte.
    In sechs Monaten, oder vielleicht in einem Jahr, wäre sie nur noch eine Erinnerung, vielleicht benannte man irgendwo ein Stipendium nach ihr. Und wie ätzend war die Vorstellung bitte?
    „Glaubst du, das habe ich mich nicht auch schon gefragt?“, sagte sie leise. „Glaubst du, ich weiß nicht, dass ich keine einzige dauerhafte Spur in der menschlichen Welt hinterlassen habe?“
    Seine Finger schlossen sich fester um ihre. „Tut mir leid. Ich wollte es nicht noch schlimmer machen. Aber wenn das so ist, warum willst du dann zurück?“ Sein Kuss war hart und besitzergreifend und bewirkte, dass sie sich nach ihm verzehrte. „Komm mit mir, meine süße Reda.“
    Sie wollte es, oh, wie sehr sie es wollte. Aber zur Abwechslung musste sie Logik und Vernunft recht geben. „Wenn ich mitkäme … was dann?“ Bitte sag, dass du es weißt, bitte sag irgendetwas, das die Entscheidung logisch rechtfertigt.
    Aber seine Miene verdunkelte sich. „Ich weiß, dass ich zu viel verlange, weil es zu verdammt gefährlich ist. Es gibt, hundert verschiedene Arten, auf die alles schiefgehen kann, wenn ich nach Hause komme. Vielleicht tausend. Ich bin ein ziemliches Arschloch, dass ich überhaupt frage – deine Sicherheit sollte mir über alles gehen, richtig? Ich sollte zusehen, wie du in den Vortex gehst“, er zeigte dorthin, wo das Schimmern zu rotieren begann, „und darauf vertrauen, dass du sicher zu Hause ankommst. Es sollte

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