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Das Herz einer Frau

Das Herz einer Frau

Titel: Das Herz einer Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Flynn
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gelegt?“
    „Was weißt du über meine Bedürfnisse?“ entgegnete er scharf. „Bevor wir vor einem Monat zusammen im Bett gelandet sind, hattest du für mich nicht mehr als ein kühles Hallo übrig und bist geflüchtet, sobald ich auftauchte.“
    Sie starrte auf seine Brust. „Dafür gab es einen Grund. Du warst…“
    „Was?“ fragte er, als sie verstummte.
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Ich war was?“ beharrte er. „Du hast davon angefangen, Ashley. Du bist diejenige, die sich darüber beschwert, wie ich sie behandele. Vielleicht sollten wir wirklich darüber reden. Erzähl mir, warum du immer geflüchtet bist.“
    Das war keine gute Idee. „Ich bin nicht geflüchtet.“
    „Es sah verdammt danach aus.“
    „Es ist Jahre her.“
    „Na und?“
    „Matt…“
    „Warum, Ashley? Aus demselben Grund, aus dem du aus meinem Bett geflüchtet bist, nicht wahr? Aus dem du mich nicht zurückgerufen hast.“
    „Ja“, gestand sie rasch, weil ihre wahren Gründe viel komplizierter waren. „Ich hatte Angst vor dir, okay? Du warst so groß und männlich, und ich…“ Sie zögerte.
    „Ich war noch nie jemandem wie dir begegnet.“
    Einen Moment lang war nur das Geräusch der Klimaanlage zu hören.
    „Du hattest Angst vor mir?“ Ungläubig schüttelte er den Kopf. „Du hast geglaubt, ich würde dir körperlich wehtun?“
    Ihre Augen wurden groß. „Nein. Nein“, bekräftigte sie. „Das nicht.“
    „Was dann?“
    „Du warst… was ich gesagt habe. Du… hast mich eingeschüchtert.“ Sie wusste nicht, wie sie ihm erklären konnte, was er vor all den Jahren in ihr ausgelöst hatte.
    Ashley sah aus, als würde sie das Thema lieber ruhen lassen. Genau wie er.
    Bis zu diesem Augenblick hatte er nicht geahnt, wie er damals auf sie gewirkt hatte. Niemals wäre er auf die Idee gekommen, dass er in ihrer Beziehung der Stärkere gewesen war. Sie war die mit dem Status, dem Geld und der Blutsverwandtschaft  mit  Königshäusern.
    Er  war  eine  auf  der  Straße  aufgewachsene Promenadenmischung. Eine, in deren Nähe nette Mütter ihre netten Kinder nicht ließen. Schon gar nicht nette Töchter.
    Und sie war ihm ausgewichen, weil sie sich vor ihm gefürchtet hatte.
    Furcht war das Letzte, was er in jemandem auslösen wollte.
    Automatisch wich Matt noch einen Schritt zurück.
    Als sein Handy leise klingelte, sah sie so erleichtert aus, wie er sich fühlte.
    Er zeigte mit dem Kinn dorthin, wo es neben dem Computer lag. „Ich erwarte Anrufe von meinen anderen Baustellen“, erklärte er. „Ich muss mich melden.“
    Ihr Geständnis war ihr ungeheuer schwer gefallen, und seine Antwort darauf hatte sie vollkommen verwirrt. Wie benommen nickte sie. „Ich sollte jetzt gehen.“
    „Bleib.“
    Er riss das Handy vom Tisch. „Callaway. Ja, Don“, sagte er brüsk, ohne den Blick von ihrem Gesicht zu nehmen. „Warte eine Minute, okay?“
    Er ließ das Gerät sinken und beobachtete, wie sie langsam rückwärts zur Tür ging.
    Ashley sah, wie er die Stirn runzelte. Er schien nicht zu wissen, was er sagen sollte.
    „Sehen wir uns um Viertel nach fünf?“ fragte er schließlich.
    „Ja.“
    „Okay.“
    „Okay“, murmelte sie, bevor sie sich umdrehte und sein Zimmer verließ. Sie wusste nicht, ob er verstanden hatte, was sie von ihm wollte – dass er nichts tat oder sagte, was er nicht in den AchtzehnUhrNachrichten sehen wollte.
    Aber am Mittag des nächsten Tages wusste sie, dass die Anspannung zwischen ihnen sich verändert hatte.

6. KAPITEL
    Matt beobachtete, wie ein aufdringlicher Pressemensch fast gegen Ashleys Nagelpistole stieß, und eilte hinüber.
    „Wo liegt das Problem?“
    Vier Reporter drehten sich zu ihm um. Einer von ihnen war schon auf dem Flugplatz gewesen. Matt erkannte ihn an seinen unnatürlich weißen Zähnen wieder. Und an der Sonnenstudiobräune, die in Florida besonders künstlich wirkte.
    „Ich wäre fast gestolpert“, erwiderte der Mann und zeigte auf den Schlauch, der zum Kompressor führte. „Tony Shultz, Sun Daily News. Und Sie sind?“
    „Der Boss.“
    „Haben Sie einen Namen?“
    „Beantworten Sie erst meine Frage.“
    Der Typ sah verärgert aus. Oder er versuchte, wichtig auszusehen. „Schön. Das Problem ist diese ganze Sache. Was fällt Ihnen ein, eine Anfängerin so ein Werkzeug bedienen zu lassen?“ fragte er selbstgerecht und zeigte auf die Nagelpistole. „Miss Kendrick hat selbst zugegeben, dass sie noch nie auf einer Baustelle war, und Sie drücken ihr so ein

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