Das Herz Eines Highlanders
möglich, dass sie schwanger ist...«
»Bei Jesu seligen Tränen!« Connor schauderte vor Abscheu. »Nachdem du sie gebraucht hast, töte sie«, befahl er.
Ramsay hob die Hand. »Nein. Wir werden abwarten, ob sie schwanger ist.«
»Aber sie ist besudelt...«
»Ich will sie. Sie ist Teil meines Preises«, beharrte Ramsay. »Wenn sie sein Kind trägt, werde ich sie unter strengste Bewachung stellen, bis sie gebärt.«
»Wenn es ein Sohn ist, wirst du ihn töten, und ich werde dabei sein, um zuzusehen. Du sagst, dass du die Berserker hasst, aber vielleicht hoffst du ja, sie in deinen Clan einbringen zu können.«
»Gavrael Mclllioch hat meine Brüder getötet«, sagte Ramsay knapp. »Religion hin oder her, ich werde keine Skrupel haben, seinen Sohn zu töten. Oder seine Tochter.«
»Gut.« Connor McKane sah hinunter ins Tal auf das schlafende Tuluth. »Die Stadt ist jetzt viel größer Logan. Wie lautet dein Plan?«
»Du erwähntest, dass es in den Bergen Höhlen gibt. Sobald ich die Frau gefangen genommen habe, werde ich dir ein Kleidungsstück von ihr geben. Das nimmst du und hältst es dem alten Mann und Gavrael unter die Nase. Sie werden nicht kämpfen, solange sie wissen, dass ich Jillian habe. Du wirst ihn zu den Höhlen schicken und dort werde ich mich darum kümmern.«
»Wie?«
»Ich sagte, ich werde mich dort darum kümmern«, knurrte Ramsay.
»Ich will mit eigenen Augen seine Leiche sehen.«
»Das wirst du.« Aus dem Schutz eines Felsens heraus starrten die beiden hinunter auf Burg Maldebann.
»Solch eine Verschwendung von Schönheit und Macht an Heiden. Wenn sie besiegt sind, werden die McKane Maldebann übernehmen«, hauchte Connor.
»Wenn ich mein Versprechen erfüllt habe, werden die Logan Maldebann übernehmen«, sagte Ramsay mit einem eisigen Blick, der keinen Widerspruch zuließ.
Kapitel 31
Als Jillian am nächsten Morgen erwachte, fielen ihr sofort zwei Dinge auf: Sie vermisste Grimm furchtbar und sie hatte das, was Frauen Schwangerschaftsbeschwerden nennen. Als sie sich auf die Seite legte, sich zusammenrollte und sich den Leib hielt, konnte sie nicht glauben, dass sie am vorherigen Morgen ihre »Krankheit« nicht erkannt hatte. Trotz ihres Verdachts, schwanger zu sein, war sie durch ihren Plan, Grimm nach Maldebann zu manövrieren, dermaßen abgelenkt gewesen, dass sie die Anzeichen nicht richtig gedeutet und nicht erkannt hatte, dass sie an jener morgendlichen Übelkeit litt, über die die Dienstmädchen auf Caithness so oft geklagt hatten. Der Gedanke, von jetzt an womöglich jeden Morgen darunter zu leiden, war wenig erfreulich, doch die Bestätigung, dass sie Grimms Kind trug, ließ ein Hochgefühl an die Stelle ihrer Unannehmlichkeiten treten. Sie konnte es nicht erwarten, die wundervolle Neuigkeit mit ihm zu teilen.
Ein plötzlicher, beunruhigender Schmerz in ihrem Bauch ließ sie ihre Freude beinahe überdenken. Sie gab sich einem lauten Stöhnen voller Selbstmitleid hin. Das Zusammenrollen zu einer Kugel half, ebenso der Trost, dass die Beschwerden nach allem, was sie wusste, für gewöhnlich nur von kurzer Dauer waren.
Und so war es auch. Nach ungefähr dreißig Minuten hörten die Schmerzen ebenso plötzlich wieder auf, wie sie angefangen hatten. Sie war überrascht festzustellen, dass sie sich gesund und munter fühlte, als habe sie nicht eine Sekunde unter Übelkeit gelitten. Sie bürstete ihr langes Haar, band es zu einem Zopf und saß dann da und betrachtete traurig die Überreste ihres Hochzeitskleides. Sie hatte Caithness mit nichts als diesem Kleid an ihrem Körper verlassen. Die einzigen Kleidungsstücke in ihren Gemächern waren das Kleid und das Plaidtuch, in das Grimm sie eingehüllt hatte. Nun, sie hatte nicht vor, wegen mangelnder Bekleidung das Frühstück zu versäumen, entschied sie sogleich. Schon gar nicht, wo ihr Magen so vehement nach Nahrung verlangte.
Ein paar Augenblicke und einige wenige strategische Knoten später war sie in schottischem Stil in ein Plaid gehüllt und bereit, sich auf den Weg zum Hauptsaal zu machen.
Ronin, Balder und Grimm saßen bereits beim Frühstück und aßen in angespannter Stille. Jillian zwitscherte ein fröhliches guten Morgen; die verdrießliche Gruppe brauchte dringend eine gute Portion Heiterkeit.
Die drei Männer sprangen auf und drängelten sich um die Ehre, sie zu ihrem Platz geleiten zu dürfen. Sie gewährte sie Grimm mit einem breiten Lächeln. »Guten Morgen«, schnurrte sie, und ihre Augen
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