Das Herz Eines Highlanders
Jahre her und ... ach, aber die Jahre haben es gut mit dir gemeint - du siehst atemberaubend aus!«
Jillian errötete und sah zu Grimm hinüber, der dem Gespräch keine Beachtung schenkte. Sie unterdrückte den dringenden Wunsch, ihn zu treten und ihn darauf aufmerksam zu machen, dass es jemanden gab, der sie für atemberaubend hielt. »Auch du hast dich verändert, Quinn«, sagte sie fröhlich. »Es ist kein Wunder, dass ich deinen Namen in Verbindung mit einer schönen Frau nach der anderen gehört habe.«
»Und wo solltest du davon gehört haben, Mädchen?«, fragte Quinn mit sanfter Stimme.
»Caithness ist nicht gerade das Ende der Welt, Quinn. Es kommen gelegentlich Besucher hierher.«
»Und du hast sie nach mir gefragt?«, sondierte Quinn voller Interesse.
Hinter ihm räusperte sich Ramsay ungeduldig.
Verstohlen warf Jillian einen weiteren Blick zu Grimm hinüber. »Aber natürlich habe ich das. Und Papa hört immer gern von seinen Pflegekindern«, fügte sie hinzu.
»Nun, obwohl ich nicht hier aufgewachsen bin, hat dein Vater mich gebeten zu kommen. Das muss etwas zu bedeuten haben«, brummte Ramsay und versuchte, Quinn zur Seite zu schieben. »Und wenn dieser Einfaltspinsel sich seiner guten Manieren erinnern könnte, würde er sich vielleicht in der Lage sehen, mich der bezauberndsten Frau ganz Schottlands vorzustellen.«
Jillian meinte, aus Grimms Richtung ein würgendes Geräusch gehört zu haben. Ihr Blick flog zu ihm, aber er hatte keinen Muskel bewegt und schien noch immer taub für das Gespräch.
Quinn schnaufte. »Nicht, dass ich nicht mit seiner Einschätzung deiner Person übereinstimmte, Jillian, aber hüte dich vor der Zunge dieses Highlanders. Er hat selbst einen ziemlichen Ruf bei den Frauen.« Widerwillig wandte er sich zu Ramsay. »Jillian, erlaube mir, dir -«
»Ramsay Logan«, unterbrach ihn Ramsay und drängte nach vorn. »Häuptling des größten Besitztums der Highlands und -« »Dass ich nicht lache«, knurrte Quinn. »Die Logans haben kaum eine Schüssel zum« - er brach ab und räusperte sich - »Kochen.«
Ramsay schob ihn zur Seite und trat an seinen Platz.
»Gib's auf, de Moncreiffe, sie hat kein Interesse an einem aus dem Tiefland.«
»Ich lebe selbst im Tiefland«, erinnerte Jillian.
»Nur von Geburt, nicht durch freie Wahl, und eine Heirat könnte das korrigieren.« Ramsay trat so nah an Jillian heran, wie er nur konnte, ohne ihr auf den Füßen zu stehen.
»Tiefländer sind die zivilisierte Mehrheit der Schotten, Logan. Und hör auf, sie zu bedrängen, du schiebst sie noch aus dem Saal.«
Jillian lächelte Quinn dankbar an und zuckte dann zusammen, als Grimm sie endlich aus dem Augenwinkel ansah.
»Jillian«, sagte er ruhig und nickte vage in ihre Richtung, bevor er sich wieder dem Feuer zuwandte.
Wie war es möglich, dass er sie so intensiv berührte? Alles, was der Mann zu tun brauchte, war, ihren Namen auszusprechen - ein einziges Wort, und Jillian war unfähig, einen zusammenhängenden Satz zu bilden. Und da waren so viele Dinge, die sie ihn fragen wollte - Jahre über Jahre voller »Warums«. Warum hast du mich verlassen? Warum hast du mich gehasst? Warum konntest du mich nicht anbeten, wie ich dich anbete?
»Warum?«, fragte Jillian, noch bevor sie wusste, dass sie ihren Mund geöffnet hatte.
Ramsay und Quinn sahen sie verwirrt an, doch sie hatte nur Augen für Grimm.
Sie stapfte hinüber zum Feuer und knuffte Grimm gegen die Schulter. »Warum? Könntest du mir nur das erklären? Ein für alle Mal, warum?«
»Warum was, Jillian?« Grimm drehte sich nicht um.
Sie knuffte ihn härter. »Du weißt >warum was<.«
Grimm sah widerwillig über die Schulter. »Wirklich, Jillian, ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon du faselst.« Eisblaue Augen trafen auf ihre und für einen Moment glaubte sie, darin die blanke Herausforderung zu sehen. Es traf sie bis ins Mark.
»Mach dich nicht lächerlich, Grimm. Das ist doch wohl eine einfache Frage. Warum seid ihr drei nach Caithness gekommen?«, rettete Jillian hastig die Überbleibsel ihres Stolzes. Sie wussten nicht, dass sie den durchtriebenen Plan ihres Vaters mit angehört hatte, und bald schon würde sie herausfinden, ob einer von ihnen ehrlich zu ihr war.
Ein seltsames Funkeln trat in Grimms Augen; bei einem anderen Mann hätte Jillian das als Enttäuschung gedeutet, nicht jedoch bei ihm. Er betrachtete sie von Kopf bis Fuß und bemerkte die Pantoffeln in ihrer Hand. Als er auf ihre blanken Zehen blickte,
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