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Das Herz Eines Highlanders

Das Herz Eines Highlanders

Titel: Das Herz Eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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bescheidene Männer gewohnt, solche, die sich durch ihre eigenen Unsicherheiten entmannten, nicht prahlerische, unbeschnittene Bullen, die dachten, »unsicher« bezöge sich auf leicht einnehmbare Festungen oder morsche Balken im Fundament.
    Von den drei Männern, die gegenwärtig in ihr Heim eingefallen waren, war Quinn der Einzige, den sie vielleicht würde überreden können, ihre Notsituation nicht auszunutzen, und das war mehr als ungewiss. Der Junge, den sie vor Jahren gekannt hatte, war so ganz anders gewesen als der überwältigende Mann, der aus ihm geworden war. Selbst in der Abgeschiedenheit von Caithness hatte sie von seinem in ganz Schottland verbreiteten Ruf eines unbarmherzigen Eroberers gehört, ob als Geschäftsmann oder bei den Frauen. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen - vorausgesetzt, man konnte Kaleys Interpretation trauen und Quinn hatte wirklich darauf angespielt, mit ihr zu schlafen -, hatte sich sein jugendlicher Beschützergeist in männliche Besitzgier verwandelt.
    Dann war da der unerschrockene Ramsay Logan. Niemand musste Jillian davon überzeugen, dass der schwarz gekleidete Ramsay gefährlich war. Die Gefahr tropfte aus jeder seiner Poren.
    Grimm Roderick war eine andere Sache. Er würde sich mit Sicherheit nicht um ihre Hand bemühen, aber seine bloße Anwesenheit war schlimm genug. Er würde sie ständig an die schmerzvollsten und erniedrigendsten Tage ihres Lebens erinnern.
    Drei Barbaren, die von ihrem eigenen Vater handverlesen wotden waren, um sie zu verführen und zu heiraten, lauerten in ihrem Heim. Was sollte sie nur tun? Obwohl sie sehr damit liebäugelte, ergab eine Flucht nicht viel Sinn. Sie würden ihr einfach folgen und sie bezweifelte, dass sie sich bis zu einer der Besitzungen ihrer Brüder durchschlagen konnte, bevor Hatchards Männer sie eingeholt hatten. Außerdem, so brütete sie, würde sie nicht ihr Heim verlassen, nur um von ihm wegzukommen.
    Wie konnten ihre Eltern ihr das nur antun? Schlimmer noch, wie konnte sie jemals wieder nach unten gehen? Nicht nur, dass zwei der Kerle sie ohne jeden Faden am Leib gesehen hatten, sie planten offensichtlich, die - wie ihre Eltern befunden hatten, ohne sie auch nur nach ihrer Meinung zu fragen - überreife Frucht ihrer Jungfräulichkeit zu pflücken. Jillian presste schützend die Beine zusammen, ließ den Kopf auf die Knie sinken und kam zu dem Schluss, dass es nicht schlimmer hätte kommen können.
     
    Es war nicht leicht für Jillian, sich den ganzen Tag in ihren Gemächern zu verstecken. Sie war kein Duckmäuser. Allerdings war sie auch nicht närrisch und sie wusste, dass sie einen Plan brauchte, bevor sie sich den Gefahren des ruchlosen Spiels ihrer Eltern stellen konnte. Als der Nachmittag in den Abend überging und sie immer noch auf eine Eingebung hoffte, wurde ihr bewusst, wie gereizt sie war. Sie hasste es, in ihren Gemächern gefangen zu sein. Sie wollte Cembalo spielen, sie wollte den erstbesten Menschen treten, der ihr über den Weg lief, sie wollte Zeke besuchen, sie wollte essen. Sie hatte damit gerechnet, dass irgendwer sie zum Mittagessen holen würde, sie war sicher gewesen, dass die loyale Kaley nach ihr sehen würde, wenn sie nicht zum Abendessen erschiene, aber die Mägde waren nicht einmal aufgetaucht, um sauber zu machen oder das Feuer zu entzünden. Während die einsamen Stunden vergingen, stieg ihre Wut. Je wütender sie wurde, umso unbedachter betrachtete sie ihre vertrackte Lage, bis sie zu guter Letzt zu dem Schluss kam, dass sie die drei Männer einfach ignorieren und ihr Leben weiterführen würde, als sei nichts geschehen.
    Essen war jetzt ihre vordringlichste Aufgabe. In der kühlen Abendluft fröstelnd, griff sie sich einen leichten, aber voluminösen Umhang und zog sich die Kapuze tief ins Gesicht. Vielleicht würden Dunkelheit und verhüllende Kleidung ihr Anonymität geben, sollte ihr eines dieser überdimensionierten Untiere über den Weg laufen. Grimm würde sie so nicht überlisten können, aber die beiden anderen hatten sie noch nicht mit Kleidern gesehen. Leise schloss Jillian die Tür und schlüpfte hinaus auf den Flur. Sie entschied sich für den Dienstbotenaufgang und machte sich vorsichtig auf den Weg, die spärlich beleuchteten, gewundenen Stufen hinab. Caithness war riesig, aber Jillian hatte in jedem Winkel und jeder Ecke gespielt und kannte das Schloss wie ihre Westentasche; neun Türen weiter auf der linken Seite war die Küche, direkt hinter der Vorratskammer. Sie lugte

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