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Das Herz meines Feindes

Das Herz meines Feindes

Titel: Das Herz meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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Hughe in vielen Dingen unterschie d licher Ansicht waren, hielt Hughe den Mund. Als Colchester dann einmal ihm gehörte, hat er alles verän dert. Corbett hat, wie die meisten zweitgeborenen Söhne, im mer die Anerke n nung seines Vaters gesucht. Er wollte der beste Krieger, der beste Gelehrte und der erste Freiwillige bei einer jeden Aufgabe sein.« William grinste spöttisch. »Mein eigener Bruder Albert hat sich ähnlich verhalten. Als ob ihm letztlich mehr von meinem Vater hätte zuteil werden kön nen, wenn er dessen Zuneigung gewann, wo das Erbe doch bereits mein war. Das gleiche galt für Hughe und Corbett. Aber jetzt, da Corbett auf Orrick weilt, ist Hughe wahr scheinlich nicht allzu glücklich.« Williams Augen verengten sich nachdenklich. »Spricht Corbett eigentlich von seinem Bruder oder von Colchester?«
    Lilliane zögerte. Sie hatte viel darüber nachgedacht, wie aufmer k sam Corbett die Angelegenheiten seines Bruders verfolgte. Obwohl er seine Beobac h tungen im verborgenen anstellte und Hughes Namen niemals erwähnte, wusste sie irgendwie, dass es Hughes Anwese n heit in London war, die für ihre Reise hierher verantwortlich war. Doch es wäre falsch gewesen, William von derlei Gedankengängen in Kenntnis zu setzen.
    »Er spricht von Colchester sehr liebevoll«, antwo r tete sie schließlich. »Aber er und sein Bruder sehen sich nur selten. Siehst du Hughe denn häufig?« fügte sie hinzu, in dem Ver such, die Unterhaltung von Corbett abzulenken.
    »Wir haben gestern Abend miteinander zu Abend geges sen…« William hielt abrupt inne, dann fuhr er in beiläufigerem Ton fort. »Zweifellos werden wir ihn noch heute Abend bei der Ratsve r sammlung wiedersehen.«
    »Zweifellos«, stimmte sie zu. Dann erhob sie sich und zog den Mantel fester um ihre Schultern. »Meine Güte, es ist kälter denn je.«
    Bei diesem Hinweis erhob sich William ebenfalls. Er be merkte nicht, dass ihm ein ordentlich zusa m mengefaltetes Pergamentpapier aus dem Gürtel fiel, aber Lilliane sah es. Als sie sich bückte, um es für ihn aufzuheben, sah sie, dass das Papier die Symbole der Normandie trug. Sie konnte nicht verhindern, dass ihr eine Bemerkung darüber ent schlüpfte.
    »Du hast diesen Brief verloren, William. Korre s pondierst du im Augenblick mit der Normandie? Hast du selbst in der Fremde geschäftliche Verbindu n gen?«
    Als er die überraschte Hochachtung auf ihrem Gesicht sah, strahlte William. »Kein Geschäft im eigentlichen Sinne. Aber mein Vetter, der zum Gefolge des Königs gehört, schreibt mir regelm ä ßig.«
    »Oh, und wie geht es dem König? Wann kommt er zu rück?« fragte sie eifrig. Sie hatte den alten König Henry nie gesehen, aber sie hoffte sehr, eines Tages König Edward vor gestellt zu werden. Sie bemerkte das kleine, befriedigte Lä cheln, das bei ihrer Frage Williams Lippen umspielte, aber sie maß dem keine große Bedeutung bei.
    »Tatsächlich glaube ich, dass es ihm ziemlich schlecht geht. Seine Gesundheit ist, um es milde auszudrücken, ange griffen.« Als ihre Augen sich vor Besorgnis weiteten, beru higte er sie jedoch. »Mein Vetter ist Arzt, er wird Edward oh ne Zweifel gut betreuen. So, und nun berichte mir, wie du deine Zeit in London verbracht hast.«
    Lilliane hätte lieber Neuigkeiten von Orrick gehört, das sie bitterlich vermisste. Aber ihr war klar, dass Corbett sicher davon erfahren würde, wenn sie zu viel Zeit mit William verbrachte. Außerdem, so dachte sie, würde Williams neue Haltung ihren Mann vielleicht besänftigen. Wenn sie nur die beiden Männer dazu bewegen könnte, ganz unverfänglich über Orrick oder sonstige Themen miteinander zu reden.
    Als William sie zurück in die Schlossmauern begleitete, entschied sie trotzdem, dass es weiser wäre, ihr kurzes, zufäl liges Treffen Corbett gegenüber nicht zu erwähnen. Corbett war einfach zu misstra u isch und eifersüchtig. Es bestand kei ne Veranlassung für sie, das Feuer noch zu schüren.
    Lilliane war erleichtert, als sie bemerkte, dass Corbett in geradezu euphorischer Stimmung war, als er vom Hafen zu rückkehrte. Sie hatte gerade ihr Bad beendet und trug aus schließlich ihr leichtes Unte r kleid, als er ihr Gemach betrat. Als er sie sah, ließ er seine Ledertasche fallen und lehnte sich gegen den schweren Türrahmen.
    »Ah, meine liebliche Lily. Was bist du doch für ein Auge n schmaus.« Ein räuberisches Licht glomm in seinen Augen, und ein anerkennendes Lächeln erhellte sein Gesicht.
    Ein hübsches Rot überzog

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