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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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heftig ihren Kopf und ihre schwarzen Fingernägel fuhren über ihr weißes Gesicht und hinterließen tiefe, blutende Spuren.
»Senna«, sagte er ein wenig eindringlicher und er konnte die Sorge in seiner Stimme nicht mehr verbergen. »Komm zu mir.« Das Mädchen wirkte verstört und völlig aufgelöst. Ihre Hände bluteten, genau wie ihr zerkratztes Gesicht. »Ich kann sie nicht mehr lange zurückhalten. Sie wird gewinnen.«
Sie schluchzte. »Sie wird gewinnen. Du musst fliehen. Du musst weg.«
Er ließ seinen Arm sinken, es kam ihm vor, als würde er Zentner wiegen. Er lächelte das Dämonenmädchen an und versuchte, es mit Worten zu locken. »Es ist alles in Ordnung. Hab keine Angst, sie wird nicht mehr zurückkommen.«
Seine Worte schienen Wirkung zu zeigen, denn sie hörte auf sich über die Haut zu kratzen und kam zögerlich näher. Immer noch im gebührenden Abstand ließ sie sich vor ihm auf die Knie sinken.
Er lächelte sie liebevoll an. »Du hast mich gerettet, nicht wahr?«
Sie nickte und ihre goldenen Augen blitzen auf, doch hinter dem Glitzern ihrer Augen lag eine tiefe Melancholie, die ihn nachdenklich ihren Worten lauschen ließ. »Du warst tot, aber sie hat so sehr um dich gekämpft und wollte dich nicht sterben lassen. Ich habe ihr einen Teil meiner Kraft gegeben und sie hat dich zurückgeholt.«
Harukan strich über seinen blutroten Diamanten, der ein Eigenleben besaß, was ihm immer noch nicht ganz geheuer war. Es war für ihn immer noch befremdlich, wenn Senna seinen Diamanten mit sie betitelte.
»Dann muss ich wohl euch beiden danken.«
Sie lächelte und legte dabei nachdenklich ihre blutige Hand auf ihren Stein, während sie mit der anderen Hand seinen Diamanten zärtlich mit den Fingerspitzen streifte. »Es war ihr sehnlichster Wunsch dich zu retten. Ich habe ihn ihr nur erfüllt, hätte sie es nicht gewollt, es hätte keine Rettung mehr für dich gegeben.«
»Ihr Wunsch«, murmelte Harukan gedankenverloren und befühlte die Kanten seines Steines, der so unglaublich mächtig geworden war, dass er wohl früher oder später daran zugrunde gehen würde. Selbst Fayn war kaum imstande ihren Diamanten zu ernähren, wie sollte er es also schaffen?
Senna strich sich die dunklen Haare aus dem Gesicht und die tiefen Wunden erschreckten ihn.
»Du siehst unglücklich aus?«, fragte sie bedächtig und ließ ihr Haar wieder über die Wunden fallen. »War es nicht dein Wunsch, weiter zu leben?«
Er musste ein Grinsen unterdrücken: Senna sprach durch ihre kindliche Art alles sehr direkt und ohne Umschweife aus. Er schüttelte sachte seinen Kopf. »Nein. Ich habe mir nur ein wenig Sorgen gemacht. Plötzlich ist mein Juwel ein Lavadiamant. Das ist die höchste Stufe, die ein Heiler je erreichen kann. Ich bin noch so jung und unerfahren, ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Am Ende wird mich die Kraft des Juwels noch zerstören.«
Senna schien überrascht. »Aber nein, das würde sie doch nie tun. Sie hat sich immer gewünscht, dich glücklich zu sehen. Ihre Suche ist damit beendet, sie hat gefunden, was dich glücklich macht. Sie hat dir ein neues Leben geschenkt.« Ratlos verzog Harukan seine Stirn. »Ich verstehe das nicht?«
Senna lachte ein glockenhelles Lachen und ihre schwarzen Haare wippten im Takt ihres Gelächters. »Die Libelle, was auch immer sie für ein Monster gewesen sein mag, hatte recht. Ihr wisst Nichts über eure Diamanten. Du wirst es irgendwann begreifen, kleiner Junge.«
Pikiert über die herabsetzende Anrede schob er schmollend seine Unterlippe vor und kaute verdrießlich auf ihr herum. »Ich bin kein kleiner Junge«, motze er und zog sich an der rauen Rinde des Baumstammes hoch.
Sie kicherte und nickte schnell, als sie den warnenden Ausdruck auf Harukans Gesicht bemerkte. »Natürlich«, versicherte sie ihm und das mit einer Heftigkeit, dass es schon wieder absolut unglaubwürdig klang.
Ihr Lachen erstarb. Sie beugte sich keuchen vor und ihre schwarzen Fingernägel knirschten über den Sand. »Du musst verschwinden.« Ihre schwarzen Haare fielen über ihre Augen und verdeckten sie.
Harukan machte ein paar unsichere Schritte auf Senna zu, doch ohne ihren Kopf zu heben, fauchte sie: »Verschwinde, oder willst du wie die Libelle enden? Geh, verdammt noch mal geh.«
Harukan kam noch einen Schritt auf sie zu.
Sie hob ihren Kopf und zwei dunkle Augen starrten ihn amüsiert an. Die Stimme hatte sich verändert, sie war wieder kälter und um einiges älter geworden. »Sieh an, sieh an«,

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