Das Herz Von Elowia
Sand und zu ihr hin.
»Dorn«, rief sie erleichtert und eilte ihm entgegen. Sie konnte es nicht fassen, dass er es war: Ihr Patenonkel, der Mann, zudem sie in ihrer Kindheit immer ehrfürchtig aufgeblickt hatte, wenn er heimlich zu Besuch gekommen war.
Er erreichte sie, legte seine Pranken um ihre Taille und hob ihren Körper hoch. »Fayn, jubilierte er. Du lebst.«
Er warf sie beinahe vor Freude in die Luft.
Außer Atem sagte er: »Was machst du hier alleine?«
Fayn senkte beschämt ihre Augen und rieb über das dunkle Mal.
»Meine Mutter ...« Sie stockte, irgendwie war es ihr unangenehm zu erzählen, was sie hier machte, denn inzwischen schämte sie sich dafür.
Der Dämon setzte sie wieder auf dem Boden ab und lächelte wissend. »Ist schon in Ordnung, ich weiß, was sie getan und von dir verlangt hat.«
Fayn räusperte sich. Das beklemmende Gefühl in ihrem Herzen verstärkte sich. Sie wollte über was anderes reden und so fragte sie: »Was machst du denn hier, Dorn?«
»Ich suche Senna. Sie ist ins Reich der Diamantaner gegangen und ich muss sie finden, bevor ihr etwas zustößt. Hilfst du mir dabei, Fee?« Er sah sie beinahe flehentlich an und so blieb ihr keine andere Wahl als zu nicken, obwohl sie wusste, dass es für Senna keine Rettung mehr geben würde.
Sie hatte den Schatten des Todes über Dorns Familie liegen sehen, aber sie war nicht stark genug, ihm diese Nachricht überbringen zu können.
So stieg sie mit ihm zusammen auf den Totenflieger. Mit gleichmäßigen Flügelschlägen nahmen sie an Höhe zu und ließen den Ort zurück, der ihr immer im Gedächtnis bleiben würde.
Die Luft peitschte an ihren Ohren vorbei und so hatte sie Mühe Dorns Worten folgen zu können. Erst als sie ein paar Mal fragend ihre Schultern hochzog und ihn über ihre Schulter hinweg ratlos anblickte, brüllte Dorn: »Dort unten sind Diamantaner und mein Tier hat Hunger. Ich werde mit dem Totenflieger abseits landen und du wirst dich versteckt halten, bis ich dich wieder holen komme.«
Fayns Ausdruck musste wohl der Antwort entsprochen haben, die er erwartet hatte, denn er schnalzte ungehalten mit seiner Zunge und schrie ihr zu: »Kommt gar nicht infrage. Ich gehe alleine. Soweit kommt es noch, dass ich mit einer Fee zusammen gesehen werde.«
Fayn blinzelte ihn liebevoll an und seine grimmige Mimik zerfloss, wie Butter in der Sonne. »Feen«, grollte Dorn ungehalten. »Sind wirklich hinterhältige Geschöpfe. Ihr kämpft mit unfairen Mitteln.«
Sie schenkte ihm ein zuckersüßes Lächeln und sein Widerstand erstarb endgültig. Resigniert ließ er die Schultern sinken und brummte: »Ja schon gut. Hör mit diesem Blick auf, wir bleiben ja zusammen. Ich lass dich nicht alleine zurück.«
Fayn warf einen kritischen Blick nach unten, wo die Diamantaner, denen das riesige Ungetüm mit ihren seltsamen Reitern nicht unbemerkt geblieben war, schon Stellung bezogen hatten.
»Das nehme ich als ein Versprechen«, gab sie zurück und bemühte sich, Dorn nicht darauf hinzuweisen, dass sie bereits in einer Höhe waren, wo die Pfeile der Diamantaner sie treffen könnten.
Sie kramte hektisch nach ihrem Diamanten und ließ ein Schutzschild über sich und Dorn aufflammen. Was den Totenflieger noch unruhiger werden ließ.
Das Tier setzte zu einem Sturzflug an, begierig darauf die Diamanten der Krieger aufzufressen und seinen Hunger stillen zu können.
Gerade als das Tier sich auf einen Diamantaner stürzten wollte, schrie Fayn schrill auf. »Nicht.« Und sie trat dem Tier so fest in seine Flanken, dass es wütend seinen Kopf herumriss und nach ihr schnappte. Dorn selbst überrascht von Fayns plötzlichem Sinneswandel, konnte nur mit Mühe den Schädel des Tieres herumreißen und versuchte es mit seiner Stimme wieder unter Kontrolle zu bringen.
Der Totenflieger bäumte sich auf und Fayn rutschte vom Rücken des Tieres. Dorns Hand schnellte nach vorne und schnappte um ihr Handgelenk, während er mit der anderen Hand an den Zügeln seines Reittiers zog. Das Tier beruhigte sich wieder und Dorn hievte die Fee wieder nach oben. »Was sollte das? Willst du uns alle umbringen?!«
Fayn zog reumütig ihren Kopf ein und deutete entschuldigend mit ihrem Zeigefinger auf die Diamantaner unter sich, die aufgrund des Tumults, die Zeit genutzt und ein dunkelgraues Schutzschild errichtet hatten. Mit angespannten Gesichtern starrten sie zum Himmel hinauf.
»Das sind Freunde von mir«, stieß Fayn hervor und rieb sich über ihr schmerzendes Handgelenk, wo sich die
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