Das Herz Von Elowia
nicht lang und das Tier wurde unruhig. Immer wieder schnappte es in die Luft und verdrehte seine glühenden Augen. Schaum stand ihm vor dem Mund und ein tiefes Grollen drang aus seinem Brustkorb. Es schüttelte sich und seine Haut zuckte, wie als würden ihn viele, kleine Mücken piesacken. Dorn drehte sich um und sagte widerstrebend: »Es sind zu viele Diamantaner hier.«
»Ach und jetzt willst du einen von uns runter schmeißen?«, fragte Skat barsch und beäugte den Dämon vor ihm kritisch.
»Natürlich nicht«, schnaubte Dorn. »Aber wir müssen zu Fuß weiter. Lange kann ich das Tier nicht mehr bändigen.« Und mit einer gespielten Besorgnis fuhr er fort: »Ich will schließlich nicht, dass er euch auffrisst.«
»Zu nett«, zischte Baia und Fayn atmete tief ein. Das konnte wirklich heiter werden.
Dorn zwang den Totenflieger zur Landung und gleichzeitig dazu, seine Fracht nicht gleich zu verspeisen. Das Ungetüm schnaufte und zeterte, erhob sich aber dann in die Luft.
Skat beschattete seine Augen und beobachtete das Tier, wie es immer noch gierig über ihnen kreiste.
»Er wird nicht angreifen, Krieger. Du kannst deine Hand wieder dorthin legen, wo sie hingehört - auf den Schwertknauf und nicht vor deine Augen.«
Skat ließ seine Hand sinken, um den Dämon, der ihn so unfreundlich zurechtgewiesen hatte, besser anschauen zu können. Doch plötzlich entsprang Skats Kehle ein trockenes Lachen. »Du weißt, wohin ein Krieger seine Aufmerksamkeit richten sollte. Immer auf sein Schwert. Das gefällt mir.«
Und Skat umfasste wirklich den Griff seines Schwertes und ging zusammen mit Baia an Dorn vorbei. Fayn, die genug davon hatte, immer zwischen den Fronten zu stehen, entschied sich voranzugehen.
Am späten Nachmittag erreichten sie einen kleinen Felsunterschlupf und Fayn war die Erste, die in den kühlenden Schatten eintrat. Sie blieb in der Mitte des sandigen Raumes stehen und runzelte die Stirn.
Skat war ihr gefolgt und ließ seinen Blick über den Boden schweifen. »Blut«, flüsterte er. »Hier ist Blut auf dem Boden.«
Sie drehte sich wie betäubt zu Skat um und ihre Stimme zitterte leicht: »Nicht irgendein Blut. Es ist Barrns Blut.«
Baia eilte zu Skat und Fayn. »Was hast du gesagt?«, keuchte sie aufgebracht und ließ sich auf die Knie fallen.
Mit ihren Händen berührte sie den braun verfärbten Sand und ließ ihn durch ihre Finger rieseln.
»Es ist wenig Blut«, sagte sie erleichtert und mit einem fachkundigen Blick erklärte sie. »Daran kann Barrn nicht gestorben sein. Er muss noch leben.«
Die Fee kniete sich ebenfalls zu Baia und ließ ihre Fingerspitzen über die feinen Sandkörner gleiten. Mit geschlossenen Augen ertastete sie die rot-braunen Flecken im Sand. »Lilith«, gluckste sie erfreut. »Lilith war auch hier.«
Sie öffnete ihre Augen wieder. »Sie sind beide hier gewesen. Sie leben.«
Dorn stampfte auf die kleine Gruppe der Diamantaner zu und wirbelte mit seiner Fußspitze den Sand auf. »Oder ihre Reise hat hier ihr Ende gefunden und sie wurden hier überwältigt.«
Baia und Fayn sprachen beinahe gleichzeitig: »Hoffentlich nicht.«
Dorn und der Nachthimmel
Dorn ließ sich schwerfällig auf den Boden plumpsen und seine Rüstung schepperte. Die sengende Sonne verlor an Kraft und die Abenddämmerung setzte ein.
»Wir sollten ein Feuer machen und uns ein wenig ausruhen. Morgen werden wir Iben erreichen und ich denke wir werden einiges vor uns haben. Ein Dämon, eine Fee und zwei Diamantaner fallen in diesen Gefilden schnell auf. Ich denke wir werden auf den Weg nach Iben die eine oder andere böse Überraschung erleben.«
Alle sahen Dorn entgeistert an, der sich entrüstet aufsetzte. »Was schaut ihr so? Was dachtet ihr denn? Dass man unser seltsames Grüppchen einfach passieren lässt?«
»Der Dämon hat recht«, brummte Skat. »Wir müssen uns auf einiges gefasst machen. Besser ist es, wenn wir jetzt schlafen, und uns den Truppen Persuars ausgeruht stellen können.«
»Früher haben wir selbst zu diesen Truppen gehört«, maulte Baia. »Und jetzt müssen wir uns wie räudige Verbrecher vor ihnen verstecken. Verflucht sei Hanak.«
Skat lächelte sanft. »Wir werden wohl nicht mehr zu Hanaks Freunden zählen, aber das wussten wir, als wir uns auf die Seite von Barrn geschlagen haben.«
Dann drehte der Krieger seinen Kopf nach allen Seiten und versuchte die nachdenkliche Stimmung, die sich über alle Anwesenden gelegt hatte, mit einer Frage zu vertreiben: »Wie sollen wir hier ein Feuer machen?
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