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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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Diamantanern anzufreunden. Du bist eine Verräterin deines eigenen Volkes.«
Fayn warf ihren Kopf in den Nacken und die schwarzen Locken fielen ihr über die Schultern. Sie lachte ein glockenhelles, aber so unnatürlich hohes Lachen, dass es äußerst schrill klang.
Alrruna runzelte pikiert ihre Stirn. Ihre Nasenspitze zitterte, während sie ihr Kleid raffte, wütend auf Fayn zu schritt und sie an ihren Schultern packte. »Was ist los mit dir? Erkennst du denn nicht, welche große Bedeutung die Vernichtung der Juwelen für Elowia hat?«
Fayn atmete ein. Sie konnte den warmen Duft ihrer Mutter riechen, der genauso falsch wirkte, wie ihre sanfte Schönheit. Selbst in ihren Augen lag kein Funken Liebe, sondern nur Verachtung.
»Weißt du«, sagte Fayn und trat einen Schritt zurück. »Am Ende bin ich nur ein Produkt deines Tuns. Alles, was ich jetzt bin und was mich ausmacht, zu dem hast du mich gemacht.«
»Dann hilf mir«, fiel ihr Alrruna ins Wort und breitete ihre Arme aus. Für einen kurzen Moment war Fayn versucht, der Verlockung nachzugeben und sich in die Umarmung fallen zu lassen, aber das berechnende Glitzern auf dem Antlitz ihrer Mutter hielt sie davon ab.
»Mutter, ab jetzt stehe ich auf der Seite der Diamantaner. Ich werde den Prinzen nicht mehr belügen.«
Alrruna ließ ihre Arme sinken. Nichts erinnerte mehr an ihre Sanftmut, die sie zuvor noch ausgestrahlt - und wie Fayn schmerzlich bemerkte - wohl nur gespielt hatte.
»Dann wirst du das Reich der Feen nie wieder betreten dürfen. Du wirst für immer ohne Heimat sein und in einem Land leben müssen, in dem man dich nicht haben will, Tochter.«
Fayn wischte sich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht und sie wünschte sich, sie könnte die Gefühle zu ihrer Mutter ebenfalls so leicht abstreifen. »Ich habe von der Fangarin erfahren, was du wirklich vorhast. Dir geht es nicht um Elowia, du möchtest nur selbst an die Macht kommen. Du hoffst darauf, dass die Dämonen, nachdem die Juwelen verschwunden sind, über die Diamantaner herfallen und selbst dabei so viele Krieger verlieren, dass sie der Armee der Feen nichts mehr entgegenzusetzen haben. Hast du nicht deswegen den Spiegel vergiften lassen? Nur damit er deine wahren Absichten nicht erkennt? Aber du wurdest durchschaut.«
»Fanjolia«, knirschte die Königin und zog ihre Oberlippe hoch. »Dieses verfluchte Miststück.«
»Also ist es wahr?«
Die Königin lächelte boshaft. »Ja. Die Feen wurden zu lange zwischen den Völkern herumgeschubst. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir die Macht ergreifen. Was ist daran so verwerflich?«
Fayn traten Tränen in die Augen, liefen ihre Wangen hinab und benetzten ihr Juwel. »Wieso hast du mich als Sklavin zum Prinzen geschickt, wenn es dir nie um etwas so großes wie Elowia ging? Wieso hast du mir das dann angetan?«
Alrruna seufzte tief. »Ach Tochter. Du trägst ein Juwel, du hättest in der Welt der Feen doch so oder so keinen Platz gefunden.«
Fayn erstarrte innerlich zu Eis. Sie hätte nie gedacht, dass so wenige Worte so verletzend sein könnten. Plötzlich war sie froh, ihre Mutter nicht wirklich gekannt zu haben.
Sie drehte sich energisch um, denn sie wollte nicht länger in der Gegenwart dieser ... Frau ... verweilen.
Sie hörte, wie ihre Mutter hinter ihr kreischte: »Hiermit verbanne ich dich, Fayn. Nie wieder wirst du das Reich der Feen betreten können. Das Schandmal soll von nun an deinen Körper zieren.«
Regen prasselte herab und durchnässte Fayns Kleidung. Sie spürte, einen stechenden Schmerz und dann das dumpfe Gefühl von etwas abgetrennt worden zu sein. Als hätte man einen Teil ihrer Seele amputiert. Trotzdem war sie noch lebensfähig, auch mit einer halben Seele. Sie ging immer weiter fort und sah dabei auf ihre Hand hinab, auf der sich ein schwarzes Muttermal gebildet hatte. Jetzt war sie keine Fee mehr.
Sie wankte kurz, reckte aber sogleich entschlossen ihr Kinn hoch. Sie würde nicht fallen. Zu lange hatte sie gekniet, nun war die Zeit des aufrechten Gangs gekommen.
Ein großer Schatten über ihr ließ sie zusammenfahren. Im ersten Augenblick vermutete sie einen weiteren Zaubertrick ihrer Mutter, aber als sie ihren Kopf hob, folg über ihr ein Totenflieger. Verängstigt hielt sie ihre Hand über ihr Juwel, aber das Tier schien ihren Diamanten schon gewittert zu haben, denn es setzte zum Sturzflug an. Doch anstatt anzugreifen, landete das Tier nur einen Flügelschlag entfernt von ihr.
Eine große Gestalt hastete über die Schwinge, über den

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