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Das Herz von Veridon: Roman (German Edition)

Das Herz von Veridon: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz von Veridon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Akers
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nützte sie. Das Mechagen verbarg sich in einem von Tombs Häusern. Sicherer konnte es kaum sein.
    An einem Ort, an den wir nicht konnten. An einem Ort, in den einzubrechen wir verrückt sein müssten.
    »Woher weißt du davon?«, fragte ich.
    »Was meinst du? Die Verstecke? Ich habe die Abmachung arrangiert.«
    »Laut Valentine nicht. Zu mir meinte er, es stimme zwar, dass er mit den Tombs geredet hätte, dass aber niemand davon wisse. Nicht einmal du.«
    Emily zuckte zusammen und setzte sich. »Schreiben wir es Eigeninteressen zu.«
    »Inwiefern?«, hakte ich nach.
    »Ich spioniere Valentine schon seit Monaten hinterher. In diesen Betrieb fließt eine Menge Geld, das einfach verschwindet.« Sie bedachte mich mit einem gequälten Blick. »Ich versuche bloß, ein Stück davon abzubekommen. Um mich abzusichern, könnte man sagen.«
    »Und dabei hast du von seinen geheimen Machenschaften mit einer der Gründerfamilien erfahren?«, fragte Wilson. »Da hast du aber ein tief verborgenes Geheimnis ausgegraben.«
    »Es war nicht einfach. Aber die Tombs waren zu selbstsicher. Einer ihrer Boten …« Emily wirkte verlegen und warf mir einen hitzigen Blick zu. »Er mag mich. So habe ich es herausgefunden.«
    »Ah. Das hättest du ruhig schon früher erwähnen können.«
    »Du reagierst nicht besonders gut, wenn ich diese Seite meines Lebens zur Sprache bringe.«
    Ich zuckte mit den Schultern. Wilson kicherte. »Und was jetzt?«, wollte er wissen.
    »Du hast es dorthin gebracht«, meinte ich zu Emily, die sich wieder von uns abgewandt hatte und ein wenig blass aussah. »Du kannst es zurückholen. Richtig?«
    »Darauf wollte ich gerade kommen. Das habe ich versucht, während du bei Wilson flachgelegen hast.« Sie verlagerte im Sitzen das Gewicht. »Es ist weg.«
    »Weg? Wie? War jemand dort und hat den Ort leergeräumt? Es gestohlen?«
    »Nein, nur das Mechagen. Alles andere war unverändert, soweit ich das beurteilen konnte.«
    »Hast du sonst noch jemandem gesagt, dass du es dort deponiert hast?«
    »Nein.«
    »Also hat jemand auf magische Weise erraten, dass es sich dort befand, ist eingebrochen und hat nur dieses Ding mitgenommen.«
    Emily wand sich. »Es ist niemand eingebrochen. Es gibt dort Zeichen, Treuschlösser, die gewartet werden müssen. Jemand, der über die Abmachung Bescheid weiß, muss es genommen haben. Niemand sonst kennt die Muster.«
    »Die Abmachung? Du meinst die zwischen Valentine und den Tombs?«
    »Ja, diese Abmachung.« Emily drehte sich um und sah mich an. Sie wirkte bedauernd. »Also ein Eingeweihter. Valentines oder Tombs Leute. Niemand sonst weiß davon.«
    Ich setzte mich zurück. Treuschlösser waren tückisch. Man brauchte eine Kombination, um sie zu öffnen, eine Kombination, die auf der Konfiguration des Schlosses beruhte. Und wenn man sie wieder verriegelte, kehrten sie nie in dieselbe Ausgangslage zurück. Sie musste eingestellt werden. Das gesamte Prinzip basierte auf einmal verwendbaren Codes und Algorithmen. Man konnte sie zwar knacken, aber ohne die Codes konnte man sie nicht zurücksetzen, zumindest nicht so, dass der Nächste, der sie öffnete, nichts bemerken würde. Manipulationssicher. Vor allem Leute, die einander nicht vertrauten, verwendeten sie häufig.
    »Also jemand von Valentines Leuten. Oder von Tombs.« Ich rieb mir die Augen. »Valentine will mit alldem nichts zu tun haben. Gehen wir also mal davon aus, dass es jemand aus Tombs Umfeld war. Gehen wir davon aus, dass Lady Tomb dieses Ding jetzt hat.«
    Wilson seufzte. Er hatte sich in eine Ecke unseres kleinen Raumes zurückgezogen, saß auf seinen Händen und beobachtete, wie wir diskutierten. »Was bedeutet das für uns?«, fragte er.
    »Wenn es uns ernst damit ist, herauszufinden, was hier los ist, müssen wir es holen«, antwortete ich. Dann kramte ich meinen Revolver hervor, legte ihn auf die Jacke und begann, ihn zu zerlegen und zu reinigen.
    »Ja. Und jetzt? Brechen wir in das Herrenhaus der Tombs ein und stehlen es?«
    »Wohl eher nicht«, meldete sich Emily zu Wort. »Das ist wahrscheinlich ein zu anspruchsvolles Unterfangen, sogar für den großen Jacob Burn.«
    »Ja, ja.« Ich konzentrierte mich weiter auf die Teile des Revolvers. Ein einfaches Puzzle, eine Aufgabe, mit der ich vertraut war. »Wahrscheinlich wäre es zu viel verlangt, dass sie es irgendwo frei sichtbar herumliegen hat. Wahrscheinlich müsste man mit ihr reden.«
    »Willst du, dass ich das übernehme?«, fragte Emily.
    »Stehst du denn in

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