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Das Herz von Veridon: Roman (German Edition)

Das Herz von Veridon: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz von Veridon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Akers
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Sterbedaten. Nur wissen wir, dass zwei von ihnen nicht vor zwei Jahren gestorben sind. Trotzdem sind diese Leute mittlerweile tot. Das ist gut.« Er lächelte. »Das hat was.«
    »Da ist noch mehr.« Beide sahen mich an. »Ich glaube, ich weiß, vor wem Marcus auf der Flucht war.«
    »Als er die Pracht zum Absturz brachte?«, hakte Emily nach.
    »Ja. Vor dem Kerl, von dem ich dir erzählt habe – demjenigen, der abgesprungen ist. Ich habe ihn oben auf den Höhen wiedergesehen.«
    Emily erstarrte. »Das hättest du erwähnen können.«
    »Ich war zu beschäftigt damit, angeschossen zu werden. Jedenfalls glaube ich, dass er es war. Und er hat sich verändert, er wurde eine Art … Engel.«
    »Ein Engel«, wiederholte Emily.
    »Ja. Mit Flügeln aus Stahl und Mechagenen und Klauen wie Messern. Ein Engel.«
    Wilson starrte mich an. Das taten sie beide. Ich konnte ihnen daraus keinen Vorwurf machen. Engel gehörten zur Mythologie Veridons. Die Kirche des Algorithmus behauptete, die Trümmer, die sie aus dem Reine hievten, würden ihnen von Engeln aus Stahl und Draht geschickt. Die Kirche behauptete außerdem, von einem bestimmten Engel besucht worden zu sein, einem Mädchen namens Camilla. Sie sei krank gewesen, und man konnte ihr helfen. Als Gegenleistung habe sie der Kirche die Geheimnisse des Flusses anvertraut. Niemand glaubte das, nicht einmal ich, und ich hatte einen Engel gesehen. Ich hatte sogar einen Engel getötet.
    »Das ist … ungewöhnlich«, befand Wilson schließlich. Er fingerte an seinem Werkzeuggürtel, ließ ihn wie eine Gebetskette durch die dünnen Finger gleiten. »Was wollte er?«
    »Das Mechagen. Jeder will das Mechagen. Ich habe den Engel mit den Schöpfern gesehen und dann noch einmal, als ich das Geschäft mit Prescott abwickelte. Später in der Nacht hatte ich vor, mit ihm zu reden, und ging zu den Schöpfern. Dort stieß ich auf Wellons’ Leiche und tote Gildenmitglieder. Das Sommermädchen war verschwunden. Der Engel hat Prescott getötet – wahrscheinlich, weil er dachte, ich hätte ihm das Mechagen gegeben. Danach machte er Jagd auf mich. Hätte mich beinah getötet.«
    »Du bist schwer zu töten«, sagte Wilson.
    »Das hatten wir schon. Und du hast recht, bin ich. Ich habe ihn erledigt. Sie, wie sich herausstellte.«
    »Sie?«
    »In der Nacht gab es eine Aufführung. Das Sommermädchen . Die Darstellerin war es – sie war der Engel. Als sie starb, fielen die Käfer von ihr ab, und der Engel löste sich auf. Nur sie blieb zurück.«
    »Das ist schrecklich«, meinte Emily. »Ihr Götter, du hast dieses Mädchen umgebracht?«
    »Nein. Ich habe dieses Monster umgebracht.« Ich kauerte mich über die Liste und hob meine Jacke auf. »Ich wusste es nicht.«
    »Was ist dieses Mechagen?«, fragte Wilson. Ich setzte mich auf und sah ihn an.
    »Ich bin nicht sicher. Jedenfalls habe ich es von einem toten Freund. Von Marcus«, sagte ich und deutete auf die Liste. »Seither passieren nur verrückte Dinge.«
    »Das Problem habe ich auch manchmal«, meinte Wilson. »Tote Freunde hinterlassen seltsame Geschenke. Dieser Freund von dir – hat er dir das Mechagen gebracht?«
    »Es ist in meinen Händen gelandet.« Ich stand auf. Die zerstörte Decke befand sich dicht über mir. »Ich gab es Emily, damit sie darauf aufpasst. Sie sollte versuchen, etwas darüber herauszufinden.«
    Wilson sah Emily an. »Du hättest es zu mir bringen können.«
    »Die Dinge wurden merkwürdig«, erklärte sie, ohne sich umzudrehen. »Ich musste es schnell loswerden. Bei mir zu Hause sind Leute aufgekreuzt, dann wurde Jacob angeschossen. Es wurde kompliziert.«
    »Aha«, brummte Wilson. »Engel und Ratsleute. Das muss ja ein Wahnsinnsmechagen sein.« Er wandte sich an Emily. »Wo ist es?«
    »Tomb hat es. Ich habe es der Familie Tomb gegeben.«
    Ich nickte und löste den Revolver in meinem Halfter. Der Hahn fühlte sich unter meinem Daumen glatt und warm an.
    »Kompliziert«, sagte ich.

Kapitel 7
    TREUSCHLÖSSER, TOMBS UND AUGEN AUS FAHLEM FLEISCH
    Emily klärte uns auf. Ein Bestandteil der Abmachung, die Tomb mit Valentine hatte, waren sichere Häuser. Die Tombs galten als die erfolgreichste der alten Familien, eine der wenigen, die sowohl Macht als auch Geld bewahrt hatten. Sie besaßen Beteiligungen in ganz Veridon. Valentine lieh sich einige dieser Beteiligungen, um Menschen und Gegenstände zu verstecken, die er still und leise beiseiteschaffen musste, wenn es Schwierigkeiten gab. Emily kannte die Vereinbarung und

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