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Das Herz von Veridon: Roman (German Edition)

Das Herz von Veridon: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz von Veridon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Akers
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Höhen in eine Falle zu locken, danach versucht sie es noch einmal im Herrenhaus.« Ich dachte zurück an die Gardistentruppe vor meiner Tür auf den Höhen. Damals hatte ich angesichts all des Blutvergießens und all der Stürze aus Fenstern nicht viel darüber nachgedacht. Was hatten sie dort gewollt? Sie konnten nicht Prescott oder die Schöpfer gefunden haben und gleich losgeeilt sein, um ausgerechnet mich aus einer schlichten Vermutung heraus zu verhaften. »Und was bedeutet das jetzt?«
    »Keine Ahnung.« Emily zuckte mit den Schultern. »Ehrlich. Ich könnte mich auch mit allem irren.«
    »Tja. Wir werden sehen. Sonst noch etwas, Emily? Irgendetwas, das ich wissen sollte?«
    Sie schüttelte den Kopf, wirkte dabei traurig. »Sonst nichts.«
    »Was heißt das also? Erst will mich Angela Tomb lebend, dann schießt sie auf mich.« Ich beugte mich vor, ergriff das Mechagen von Wilson und hielt es in den Händen. »Und etliche Leute wollen das hier haben. Von wie vielen Gruppen reden wir? Tomb. Wer immer die Ordnungshüter aus dem Rat heraus lenkt. Wer immer Pedr dafür bezahlt hat, in mein Zimmer einzubrechen. Außerdem hat jemand diese Pistole auf die Höhen geschickt, und das war nicht Angela. Sloane – wir wissen, dass er Emily einen Besuch abgestattet hat, nachdem ich das Mechagen bei ihr gelassen hatte. Und sein Name steht zusammen mit Angela, Marcus und Wellons auf dieser Liste.« Ich schaute auf. »Für uns interessieren sich eine Menge Leute.«
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Wilson.
    »Ich weiß es nicht. Uns verstecken. Informationen über dieses Ding ausgraben. Darüber, warum es jeder haben will. Herausfinden, mit wem wir es zu tun haben, und weshalb.« Ich steckte das Mechagen in meine Jackentasche und stand auf. »Aber als Erstes verstecken wir uns.«

Kapitel 9
    DIE KIRCHE IST EIN MOTOR
    Wir setzten uns nachts in Bewegung, die Prior Grosse hinab und in die Gegend von Langmark. Ich achtete auf den Himmel, huschte zwischen Gebäuden hin und her und blieb in schmalen Gassen. Wir folgten den Terrassen zum Reine hinunter, wo die Straßen Generationen von Rohrleitungen und Geschichte überlagerten. Schließlich begaben wir uns hinab zu den Zisternen.
    Der Marsch durch die alten Straßen erinnerte mich an mein Zuhause. Wir befanden uns unangenehm nah beim Familienbesitz der Burns. Das Anwesen der Tombs lag in den obersten Gefilden von Veridon, der große alte Burn hingegen hatte sein Grundstück weiter weg von den dicken Mauern der alten Stadt angelegt. Ich sah die ewigen Lichter des Burn-Turms in scharlachroter Pracht über den anderen Gebäuden seiner Terrasse schweben. Ich eilte weiter.
    Emily reihte sich neben mir ein. Sie hatte die Hände in die Taschen gesteckt. Wilson bildete hinter uns einen Schatten.
    »Jacob, es tut mir leid. Ich wollte nicht, dass es so kommt.«
    Ich ließ den Blick nach vorn gerichtet. »Klar. Du hattest deine Gründe dafür, die Dinge so zu tun.«
    »Nein, ich mein’s ernst.« Sie zupfte am Ärmel meiner Jacke, eine gereizte Geste. »Komm mir nicht gönnerhaft. Es war ein Wagnis, aber ich dachte, du wärst ihm gewachsen. Da die Tombs darin verstrickt waren, dachte ich … na ja.« Sie zuckte mit den Schultern. »Genau für solche Aufgaben wurdest du doch geboren, oder?«
    »Geboren und großgezogen. Aber wenn du das nächste Mal ein Risiko auf meine Kosten eingehst, Lady, dann gibst du mir vielleicht vorher Bescheid.«
    »Du hättest den Auftrag ja auch ablehnen können.«
    »Sicher. Ich hätte aber auch ebenso gut besser vorbereitet hingehen können. Wann kam dir eigentlich der Gedanke, dass Tomb versuchen könnte, mich in die Finger zu kriegen? Als diese Männer auf der Suche nach mir bei dir aufgekreuzt sind? Als mich die Ordnungshüter aus deiner Wohnung gescheucht haben?« Ich wandte mich ihr zu. Ihr Gesicht war blass wie Winterglas. »Oder als du mich ins Herrenhaus der Tombs geschickt hast, um das Mechagen zu holen?«
    »Nein!«, fauchte Emily. Sie drehte mir die Schulter zu. Ihr Gesicht war blass, richtig, allerdings vor Zorn. Sie rammte mir die Finger in die Rippen. »Verdammt, nein. Ich würde dich nicht so verkaufen. Hätte ich es schon davor vermutet, hätte ich geglaubt, dass es eine Falle sein könnte … Wer sonst hat dir denn von Anfang an beigestanden, Jacob Burn? Seit dem Bruch mit deinem hehren Haus? Valentine? Cacher? Dein alter Herr? Nein, verdammt noch mal, ich! Wenn du mich je wieder beschuldigst, dich verraten zu haben, weide ich dich aus und hänge

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