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Das Herz von Veridon: Roman (German Edition)

Das Herz von Veridon: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz von Veridon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Akers
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auf ein abgelegenes Gebäude und stahlen das Mechagen. Der Engel erwischte sie dabei und machte Jagd auf sie.«
    »Besser. Oder schlimmer, viel schlimmer. Je nachdem, wie man es betrachtet. Ich glaube, sie sind auf diesen Engel gestoßen, haben ihn getötet und den Körper gestohlen. Oder zumindest einen Teil des Körpers.«
    »Warum hätten sie das tun sollen?«, wollte Emily wissen.
    »Das wäre eine Frage für Marcus. Oder Wellons. Vielleicht auch für diesen Sloane, dem ihr begegnet seid. Jedenfalls glaube ich, dass so etwas schon früher gemacht wurde.«
    »Was? Körperteile von Engeln stehlen?«, hakte Emily nach.
    »Woher stammen Mechagene, Emily? Woher bekommen sie ihre Muster? Sie erschaffen sie nicht selbst, so viel steht fest.« Wilson lief wieder energisch auf und ab. Er zeigte mit einem Finger auf uns. »So viel steht verdammt noch mal fest. Sie bekommen sie von irgendwoher. Wer sagt, dass nicht das die Quelle ist?«
    »Wir sollten bei der Kirche nachfragen«, scherzte ich. »Bestimmt wäre man dort sehr auskunftsfreudig.«
    »Nicht bei der Kirche«, entgegnete Wilson. »Bei den Leuten auf deiner Liste. Angela Tomb. Dieser Sloane. Sie müssen es wissen.«
    »Mag schon sein. Nur scheint Angela nicht darüber reden zu wollen. Und Sloane? Wenn ich ihn finde, frage ich ihn. Aber wie kommst du darauf, dass sie einen Teil des Körpers gestohlen haben?«
    »Weil wir ihn jetzt haben. Und sie wollen ihn zurück. Und dasselbe gilt für den ursprünglichen Besitzer.«
    »Das Mechagen?«
    »Ja. Ich glaube, es ist nichts Geringeres als das Muster dieses Engels. Ich glaube, es ist sein verfluchtes Herz.«
    »Was ist mit Wellons passiert?«, fragte ich. Was auch immer das Mechagen tatsächlich sein mochte, wir hatten entschieden, dass wir es nicht in die Hände des Rats fallen lassen durften. Vorerst jedenfalls. Ich wollte mehr darüber in Erfahrung bringen, was wir taten, was wir aushändigen würden.
    »Aus welchem Grund auch immer, der Engel scheint einen Wirt zu brauchen. Ich nehme an, das hat etwas damit zu tun«, erklärte Wilson und hielt das Mechagen hoch. »Bisher hat er nur Menschen befallen, die stark mit Mechagenen modifiziert waren. Du hast gesagt, Wellons war Sturmsoldat, richtig?«
    »Seiner Uniform zufolge schon. Und diese Typen sind bis hin zu den Eiern vollgestopft mit Metall.«
    »Bezaubernde Ausdrucksweise. Dem Sommermädchen wurde, wie wir wissen, das Käfernest eingepflanzt. Keiner der anderen Schöpfer wäre modifiziert gewesen, somit war sie die einzige Wahl.«
    »Befallen? Als wäre er eine Art Krankheit?«, hakte ich nach.
    »Eher ein Parasit«, antwortete Wilson. In seinen Augen lag ein abwesender Ausdruck, und seine Stimme nahm den Klang eines Universitätsprofessors an. Was mochte er wohl vor seiner Zeit als Schwarzmarktarzt gemacht haben? »Er übernimmt Körper und Geist, gestaltet beides um. Wenn die Engel wirklich die Quelle von Veridons Mechagenetik sind, wer kann dann schon sagen, wie fortschrittlich und wozu sie in der Lage sind?«
    »Das ist unheimlich«, befand ich. »Aber ist das nicht die Lehre der Kirche? Dass es den frühen Erschaffern gelungen ist, die sterbende Camilla zu heilen, und sie ihnen als Gegenleistung das erste Mechagen geschenkt hat?«
    Wilson zuckte mit den Schultern. »Scheint mir zwar eine praktische Geschichte zu sein, aber vielleicht. Vielleicht.«
    »Also hat er Wellons befallen«, sagte ich. »Dann ist er Marcus zurück zur Stadt gefolgt. Aus irgendeinem Grund musste er Wellons verlassen und übernahm stattdessen das Sommermädchen. Und was ist passiert, als ich sie getötet habe?«
    »Sag du es mir. Was ist denn passiert?«
    »Sie … fiel auseinander, würde ich sagen. Es sah aus wie Schöpferkäfer, die ihren Körper verließen und in den Regen platschten.«
    Wilson nickte. »Und es könnte etwas sehr Ähnliches gewesen sein. Vielleicht dient das Mechagenherz als sein Muster, das ihn zusammenhält. Und er braucht den Wirtskörper nur wegen des Musters in dessen implantiertem Mechagen. Um etwas zu haben, das ihn zusammenhält. Wird das zerstört, fällt das Ding auseinander.«
    »Und was dann? Wie findet er einen neuen Wirt?«
    »Vielleicht verfällt er in eine Art Schlafzustand. Vielleicht formt er sich irgendwie neu und befällt dann jemand anderen. Das sind alles nur Theorien, Jacob.«
    »Aber wir haben ihn wiedergesehen, also wissen wir, dass es geschehen ist. Irgendwie hat sich die Kreatur neu geformt.«
    »Ein neuer Wirt«, schlug Emily vor. »Wer

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