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Das Hexen-Amulett (German Edition)

Das Hexen-Amulett (German Edition)

Titel: Das Hexen-Amulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susannah Kells
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von Lazen Castle zu schmeicheln. Treu-bis-in-den-Tod hatte immer noch nicht den ersehnten Ruhm erworben, war aber froh, immerhin dem Komitee für Steuerschätzung angehören zu dürfen, was er Sir Grenville Cony und der Fürsprache von Ebenezer Slythe verdankte. Er grüßte Sir George wie jeden hohen Herrn, von dem er sich großzügige Abgaben versprach. «Gesegnet sei dieses Haus.»
    «Euer Wort in Gottes Ohr», sagte Sir George.
    In diesem Moment betrat, von Caroline begleitet, Campion die Vorhalle. Beide lachten. Sie hatten sich zum Abendessen hergerichtet. Campion trug ein Kleid aus roter Seide und Musselin. Sie grüßte die Besucher mit einem höflichen Knicks.
    Sir George zögerte nicht lange und sagte: «Meine Tochter Caroline und meine Nichte Lady Henrietta Creed.»
    Von seiner Lüge irritiert, merkte Campion auf. Immer noch lächelnd, schaute sie in die Runde und sah, von den Laternen in der Halle nur schwach beleuchtet, das hagere Gesicht aus der Vergangenheit. Treu-bis-in-den-Tod Hervey starrte sie an, sein Kehlkopf hüpfte auf und ab wie eine in der Falle sitzende Ratte. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch Sir George schnitt ihm das Wort ab. Er winkte die Mädchen in Richtung Salon und sagte: «Ich bin in Kürze bei euch.»
    Campion lehnte sich an die geschnitzte Holzvertäfelung des Salons. Sie war kreidebleich geworden und hielt das Siegel an der Kette mit der Hand gefasst. «Er hat mich erkannt! Er hat mich erkannt!»
    «Wer?»
    «Der Pfaffe da draußen.»
    Sir George versuchte ihre Angst zu zerstreuen. «Unmöglich, meine Liebe. Deine Haare, deine Kleider … alles an dir ist anders. Alles! Er hat mich gefragt, und ich habe ihm gesagt, du seist meine Nichte aus Leicestershire. Er meinte lediglich, du glichest jemandem, den er von früher kenne. Beruhige dich.»
    Campion aber konnte sich nicht beruhigen. «Er hat mich erkannt!»
    «Das hat er nicht. Und wenn es so wäre? Es wäre einerlei. Bevor du Margaret etwas vorliest, möchte ich dich zu einer Partie Kribbage herausfordern.»
    Sir George schien recht zu behalten. Aus Werlatton waren keine Gerüchte zu hören, wonach Matthew Slythes vermisste Tochter in Lazen gesehen worden sei, und so ließ Campion nach einigen Tagen davon ab zu glauben, Treu-bis-in-den-Tod habe sie erkannt, und konnte sogar darüber lachen.
    In Lazen wurde überhaupt viel gelacht, mehr noch als früher und besonders häufig vor Weihnachten, als Sir George, von seinen Büchern weggelockt, dafür sorgte, dass der Julscheit in die große Halle geschafft wurde. Der Pulsschlag von Lazen, der im Winter langsamer geworden war, beschleunigte sich in Erwartung des Festes, das an Heiligabend stattfinden sollte. Der Weihnachtstag war dem Kirchgang vorbehalten. Am nächsten Tag aber wurde weitergefeiert – bis zum Dreikönigsfest. Weihnachten war auf Lazen Castle ein großes Ereignis.
    Für Heiligabend wurden Gäste erwartet: der Graf und die Gräfin von Fleet, die versprochen hatten, alle familiären Zwistigkeiten für die Dauer der Festtage zu vergessen, außerdem Sir Simon und Lady Perrot, die nächsten Nachbarn von Lazen Castle, dazu ein Dutzend Vertreter des niederen Landadels mit ihren Familien, sowie die Leute aus dem Dorf, Pächter und Dienstboten. Die große Halle würde sich mit gutgelaunten Menschen füllen. Es sollte geschmaust und getrunken, gelacht und gescherzt werden, und am Ende wollte Sir George wie in jedem Jahr ein Lied zum Besten geben.
    Campion war voller Vorfreude und wünschte, Toby wäre da. Doch auch ohne ihn wollte sie diesen Heiligabend genießen. Sie wählte das blaue Kleid, ihr Lieblingskleid, und ließ sich gerade von Enid, Lady Margarets Zofe, die Haare richten, als Lady Margaret das Zimmer betrat. Mit kritischem Blick musterte sie das Kleid und lächelte dann.
    «Du siehst reizend aus, Campion.»
    «Danke, Lady Margaret.»
    «Mir musst du nicht danken, mein Kind. Dank deinen Eltern.» Lady Margaret sah zu, wie Enid Campions Haare nach hinten kämmte und die Wangen freilegte, auf denen der milde Kerzenschein spielte. Erstaunlich, dachte sie, dass Matthew und Martha Slythe, diese beiden Trampel, ein so schönes Wesen hervorgebracht hatten. Weil sie aber kein Kompliment äußern konnte, ohne auch Kritik zu üben, sagte sie: «Allerdings ist dein Busen immer noch zu klein.»
    «Ihr lasst ja auch nicht zu, dass ich Abhilfe schaffe.» Campion lächelte Lady Margaret im Spiegel zu.
    «Das hast du dir selbst zuzuschreiben, mein Kind. Du hättest diesen

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