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Das Hexen-Amulett (German Edition)

Das Hexen-Amulett (German Edition)

Titel: Das Hexen-Amulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susannah Kells
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schrecklichen Kerl nicht heiraten sollen. Übrigens, mach dich heute Abend auf einiges gefasst. Sei gewarnt.»
    «Gewarnt?»
    «Zu Weihnachten ist George immer sturzbetrunken. Eine alte Tradition. Er sucht dann die Dienstboten in ihrem Quartier auf und singt äußerst zweifelhafte Lieder. Ich weiß selbst nicht, von wem er die hat. Jedenfalls nicht aus seinen Büchern.»
    Enid hatte Haarnadeln zwischen den Lippen und nuschelte, dass Sir Georges Vater seinem Sohn diese Lieder beigebracht habe.
    «Das sieht ihm ähnlich», entgegnete Lady Margaret. «Männer betrinken sich immer zu Weihnachten. Ich kann mir vorstellen, dass auch Josef ziemlich lästig war, als unser Heiland geboren wurde.» Mit dieser Bemerkung verließ sie den Raum, gerufen von lauten Stimmen, die die Ankunft weiterer Gäste ankündigten.
    Enid bestrich Campions Lider mit einer Creme aus Lampenschwarz, puderte ihr ein wenig Rouge auf die Wangen und trat dann zwei Schritte zurück. «Ihr seht bezaubernd aus, Miss Campion.»
    «Dein Werk, Enid.» Campion betrachtete sich im Spiegel, einem edlen Stück versilberten Glases aus Venedig, und was sie sah, erstaunte sie selbst. Sie lächelte bei dem Gedanken, was Ebenezer, Scammell oder Goodwife Baggerlie wohl sagen würden, wenn sie sie so sehen könnten, die goldenen, mit Silberschmuck und Schleifen verzierten Ringellocken, und die bloßen Schultern, freigelassen vom tiefen Ausschnitt des seidenen Kleides. Zum ersten Mal trug sie an diesem Abend zwei Saphir-Ohrringe, die ihr von Sir George zum Geschenk gemacht worden waren. Lady Margaret hatte ihr die Ohrläppchen zuerst mit Eis fühllos gemacht und dann mit einer Lederahle durchstochen. «Stell dich nicht so an, Kind. Ein kleiner Schmerz für lebenslange Zier. Halt still!»
    Campion legte ihre Kette an und ließ das Siegel in den Ausschnitt fallen. «Sind meine Brüste wirklich zu klein, Enid?», fragte sie mit skeptischem Blick in den Spiegel.
    «Hört nicht auf das, was die Lady sagt. Wichtiger ist, was Toby denkt.»
    «Ich wünschte, er wäre hier, ich hatte gehofft, er würde kommen», sagte sie traurig. Seit September hatte sie Toby nicht mehr gesehen.
    «Ihr werdet auch ohne ihn Euren Spaß haben. Ihr solltet jetzt nach unten gehen, Miss. Und trinkt nicht so viel vom Punsch. Eine halbe Kelle davon haut sogar ein Pferd um.»
    Musik hallte in den Fluchten des Neuen Hauses wider, als Campion ins alte Gebäude hinüberging. Die Musiker waren in der Galerie und spielten, noch unbeeindruckt von den Getränken, die sie bald zum Lallen bringen und schließlich verstummen lassen würden. Campion blieb auf dem oberen Treppenabsatz stehen, wie geblendet von der Pracht, die sich ihren Blicken bot.
    Der große Saal erstrahlte im Licht zahlloser Kerzen, die auf Tischen standen und in Wandleuchtern und den beiden großen Kronleuchtern steckten, die an Eisenketten von der gelb getönten Decke herabhingen. Das Feuer der beiden großen Kamine wärmte die Gästeschar. Alles lachte, redete durcheinander und schob Freunde oder Nachbarn unter den riesigen Mistelzweig, der zwischen den beiden Kronleuchtern hing. Die Tische waren mit Zinn- und Tongeschirr gedeckt, und auf der Tafel, an der nachher der Adel Platz nehmen würde, blinkte vielfältiges Silberzeug.
    Auf der Suche nach Verbündeten, die ihr unter all den Fremden zur Seite stünden, suchte sie nach Sir George und Lady Margaret und fand sie schließlich vor der größeren der beiden Feuerstellen inmitten einer Gruppe besonderer Gäste. Sie schritt die breiten, blank polierten Stufen hinab, blieb dann aber auf halben Weg jählings stehen.
    Toby war gekommen.
    Noch in seinen Reisekleidern und mit lehmverschmierten Stiefeln, deren Stulpen bis zu den Knien reichten, stand er vor dem Kaminfeuer und führte einen Krug zum Mund, hielt aber in der Bewegung plötzlich inne und starrte mit ungläubigem Blick der jungen Frau auf der Treppe entgegen, einer Frau, die im Schein der Flammen zu glänzen schien. Den Blick auf sie gerichtet, verwandelte sich seine Miene, bis er vor Freude übers ganze Gesicht strahlte. Seine Mutter tippte ihm auf die Schulter und sagte: «Toby, es gehört sich nicht, so zu gaffen.»
    «Ja, Mutter.»
    Seine Augen waren unverwandt auf Campion gerichtet. Lady Margaret, die auf diese Überraschung ihres Sohnes hingewirkt hatte, folgte seinem Blick. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. «Ich habe doch recht gute Arbeit geleistet, findest du nicht?»
    «Ja, Mutter.» Toby hatte einen Kloß im Hals, und

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