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Das Hexenkloster

Das Hexenkloster

Titel: Das Hexenkloster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dass sie etwas auf dem Herzen hatte.
    Sie setzte sich wieder an den Tisch, und ihr Blick war ins Leere gerichtet.
    »Raus damit!«, forderte ich sie auf.
    Sheila wandte sich und verdrehte dabei ihren Kopf. »Ich weiß nicht, ob ich nicht falsch liege, aber ich habe ein ungutes Gefühl, dass da etwas im Argen liegt. Und Bill stimmt mir dabei zu.«
    »Ist das richtig?«, fragte ich.
    Er nickte.
    »Und worum geht es?«
    »Dafür ist Sheila zuständig«, beharrte er.
    »Dann bin ich ganz Ohr.«
    Das blieb ich auch in den folgenden Minuten, denn Sheila berichtete von einer ihrer ehrenamtlichen Tätigkeiten, die sie finanziell unterstütze. In diesem Fall war es ein altes Nonnenkloster in Cornwall, das jedoch nicht mehr als Kloster genutzt wurde. Den Orden gab es nicht mehr, und der Staat hatte das Gebäude gekauft, umgebaut und dort ein Gefängnis einrichten lassen.
    »Oh«, machte ich. »Das ist mir neu.«
    »Keine Sorge, ich wusste auch nichts davon«, sagte Bill.
    Sheila schüttelte den Kopf und zupfte den linken Blusenkragen zurecht. »Es ist auch kein normaler Knast«, erklärte sie. »Dort sitzen Frauen ein, die sich eines Verbrechens schuldig gemacht haben. Mal leichter, mal schwerer, das kommt immer darauf an. Aber es sind alles Frauen mit Kindern, bei denen die Väter nicht aufzufinden sind, weil sie sich aus dem Staub gemacht haben. Wenn die Frauen dann für eine bestimmte Zeit verurteilt sind, können sie ihre Kinder mitnehmen. Dort gibt es sogar eine Lehrerin, die schulpflichtige Kinder unterrichtet. Ich finde, dass es eine sehr gute Maßnahme ist, die leider nur wenig staatliche Unterstützung erhält und deshalb auch auf private Spender angewiesen ist. Einer von denen bin ich. Es ist eine gute Sache gewesen. Bis jetzt zumindest.«
    Ich horchte auf. »Nun nicht mehr?«
    »Nein, John, es sieht so aus, als gebe es dort einige Probleme, die nicht normal sind.«
    »Und was bedeutet das?«
    Sheila hob die Schultern. »Es ist schwer, das alles zu konkretisieren, aber ich habe davon gehört, dass in der letzten Zeit einige Frauen verschwunden sind. Wenn sie wiederkehrten, hatten sie sich verändert. Als hätten sie so etwas wie eine Gehirnwäsche erlitten.«
    »Hört sich nicht gut an.«
    »Da stimme ich dir zu. Man hat einen Brief hinausgeschmuggelt. Ich kenne die Frau nicht, die ihn geschrieben hat. Sie heißt Ellen Rankin, zumindest hat sie so unterschrieben. Die knappen Sätze sind in aller Eile auf das Papier gebracht worden, aber das Wort Hexe tauchte mehrmals auf, und da dies so ist, bekommt alles eine ganz andere Dimension. Das zumindest denke ich.«
    Ich nickte ihr über den Tisch hinweg zu. »Da könntest du richtig liegen.«
    »Mir fehlen die Beweise, das ist es.«
    »Und die soll ich nun herbeischaffen – oder?«
    »Nein«, meldete sich Bill. »Nicht du allein. Ich bin auch mit von der Partie.«
    Ich schaute Sheila an und wollte von ihr eine Bestätigung erhalten. Sie nickte mir zu.
    »Ja, John«, sagte Bill, »du hast richtig gesehen. Meine Göttergattin hat nichts dagegen.«
    »Dann würde ich gern wissen, wo wir dieses Haus finden können?«
    »In Wales«, sagte Sheila. »Nicht weit von der Küste entfernt.«
    »Das ist bestimmt einsam.«
    Sie musste lachen. »Darauf kannst du dich verlassen. Es ist einsam. Bis zum nächsten Dorf musst du schon recht lange laufen. Und ein Auto besitzt natürlich keine der Gefangenen. Am Südpol auf einer Eisscholle kann es kaum einsamer sein.«
    »Nur ist das Haus nichts für uns«, sagte ich. »Ein Gefängnis nur für Frauen, das kann für Männer...«
    »Ich wollte euch da nicht in eine Zelle stecken lassen. Man kann anders vorgehen.«
    »Ich bin ganz Ohr.«
    »Ihr könnt doch offiziell auftreten«, schlug Sheila vor. »Und dann mit dieser Ellen Rankin sprechen. Sie ist dreißig Jahre alt und hat einen kleinen Sohn, glaube ich.«
    »Weshalb sitzt sie ein?«
    »Wegen Unterschlagung.«
    Ich wunderte mich. »Kommt man dafür sofort in den Knast?«
    »Sie ist eine Wiederholungstäterin. Es nahm ihr niemand ab, dass sie es aus reiner Not getan hat. Deshalb hat der Richter sie zu neun Monaten Knast verdonnert.« Sheila räusperte sich. »Dieses ehemalige Kloster ist ja kein richtiger Knast. Ich war selbst noch nicht da, aber wie ich hörte, können sich die Frauen dort relativ frei bewegen. Da es sehr einsam liegt, wird kaum jemand auf den Gedanken kommen, die Flucht zu ergreifen. Eine Flüchtige kann sehr schnell wieder eingefangen werden. Und hätte man bei Ellen

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