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Das Hexenkloster

Das Hexenkloster

Titel: Das Hexenkloster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Frau.«
    Kelly staunte weiter und fragte: »Wo ist das denn passiert?«
    »Am Hochsitz.«
    »Ich denke, dass du mir deine Geschichte von Beginn an erzählen solltest.«
    »Ja, das wollte ich gerade. Auch wenn sie dir komisch und ungewöhnlich vorkommt, du musst sie mir glauben. Ich werde nichts hinzufügen und auch nichts vergessen.«
    »Schon gut.«
    Ike strich durch seinen Bart, der graue Strähnen bekommen hatte, ebenso wie die braunen Haare. Seine sonst so frisch wirkende Haut schimmerte bleich. Er hatte die Stirn in Falten gelegt, trank einen Schluck Whisky und begann mit seinem Bericht.
    Kelly Turner war eine Frau, die in sich ruhte. Das brachte allein schon die Beschäftigung mit der Yoga-Lehre mit sich. Auch jetzt zeigte sie diese innere Ruhe, denn sie hörte aufmerksam zu und unterbrach ihren Mann mit keinem Wort.
    »Als ich dann den Schlag spürte, da war nicht nur der Schmerz da, sondern auch ein seltsames Brennen. Im Auto habe ich dann gesehen, was mit mir passiert ist.«
    »Ja, das ist wohl wahr«, flüsterte Kelly. »Das auf deiner Stirn ist wie ein Zeichen oder ein Mal.«
    »Genau das.«
    »Und jetzt müssen wir herausfinden, warum das so ist?«
    Ike konnte sich das Lachen nicht verkneifen. »Das habe ich dir doch schon gesagt.«
    »Klar, ich weiß. Es ist durch den Schlag gekommen.« Kelly Turner legte die Hände auf die Oberschenkel und beugte sich vor. »Denk mal nach, Ike. Wenn ich dir jetzt gegen die Stirn schlage, was würde passieren? Kannst du mir das sagen?«
    »Sicher, ich...«
    »Vergiss es. Du würdest die Schmerzen spüren, aber es würde kein roter Streifen als Erinnerung Zurückbleiben. Kann man das so unterschreiben?«
    Er nickte. »Kann man.«
    »Wunderbar, Ike. In dem Fall müssen wir uns Gedanken darüber machen, wie so etwas überhaupt kommen konnte?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Es war die Frau!«
    »Klar, wer sonst.« Ike verzog den Mund. »Aber was ist mit dem Jungen? Ich denke, dass wir ihn auch nicht vergessen dürfen. Wo kam er her? Was hat ihn zur Flucht getrieben? Und meiner Ansicht nach ist es eine Flucht gewesen und kein Spaziergang oder Spiel.«
    Kelly lehnte sich zurück. »Du hast Recht, er ist ebenfalls wichtig. Ich habe wohl zu stark an die Frau gedacht, die dir ja unbekannt war.«
    »So ist es.«
    »Und der Junge?«
    Ike winkte ab. »Ebenfalls. Du glaubst gar nicht, wie sehr ich hin und her überlegt habe, ob er mir nicht doch bekannt vorkommt. Das ist aber nicht der Fall. Ich kenne ihn nicht. Ich habe ihn nie zuvor gesehen. Auch nicht in Nolton.«
    »Es gibt ja noch andere Orte in der Umgebung.«
    »Klar, das weiß ich, die gibt es. Aber wenn du meine Meinung hören willst: Ich gehe davon aus, dass der Junge fremd gewesen ist. Er kam nicht von hier und kannte sich nicht aus. Er ist vor etwas weggelaufen. Vielleicht vor der Frau, die ihn verfolgt hat. Sie heißt Marnie und hat behauptet, dass der Junge ihr gehört. Als wäre sie seine Mutter. Aber das war sie bestimmt nicht!«
    »Was war sie dann?«
    »Schwer zu sagen, Kelly.« Ike räusperte sich. »Ich will nicht zu krass sein, aber wenn ich mir alles näher vor Augen halte, dann komme ich zu dem Schluss, dass es sich bei dieser Person um so etwas wie eine Aufseherin gehandelt hat. Eine Frau, die Wächterin ist oder so ähnlich. Das meine ich zumindest.«
    Kelly Turner hatte ihrem Mann zugehört und auch einige Male genickt. Jetzt, als er nicht mehr sprach, schien ihr ein Licht aufzugehen. Sie lachte auf und sagte mit leiser Stimme: »Du hast genau den richtigen Ton getroffen, Ike.«
    »Wieso?«
    »Aufseherin.«
    »Und weiter?« Ike verstand immer noch nicht.
    »Denke mal an das Kloster!« Damit hatte Kelly genau den Nagel auf den Kopf getroffen.
    Ike Turner saß plötzlich bewegungslos auf seinem Platz. Einige Sekunden sagte er nichts, weil er nachdenken musste. Schließlich nickte er. »Dass ich darauf nicht gekommen bin. Klar, er kann aus dem Kloster geflohen sein.«
    »Genau, Ike. Ein Kloster, das kein Kloster ist, sondern ein Knast. Das wird es sein.« Kelly lächelte. »Es ist hier in der Gegend bekannt und etwas Besonderes. Man redet darüber, man erzählt sich Geschichten, aber ich kenne eigentlich niemanden, der es schon mal von innen gesehen hat.«
    »Klar. Wer geht schon gern in einen Knast, auch wenn es kein normaler ist, sondern nur von Frauen besetzt ist?«
    »Und ihren Kindern, Ike. Vergiss das nicht. Eine Maßnahme zur Resozialisation.«
    »Mutter und Kind zusammen im Knast. Beide werden nicht

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