Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Hexenschiff

Das Hexenschiff

Titel: Das Hexenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
einen roten Film bildete und eine Sicht so gut wie unmöglich machte.
    Die beiden zogen sich wieder zurück. Bill Conolly war käsig im Gesicht geworden, auch Suko hatte die Farbe gewechselt. Er wirkte ziemlich bleich. Mit diesem unheimlichen Vorgang hatten beide nicht gerechnet, und sie wußten auch keine Erklärung.
    »Nur gut, daß wir im Trockenen sitzen«, sagte der Reporter. »Sonst hätte es übel ausgesehen.«
    »Das stimmt.«
    »Warten wir ab, bis der Regen vorbei ist?«
    »Was sonst?«
    Bill hob die Schultern. »Wir könnten uns im Haus umsehen. Vielleicht stoßen wir auf eine Spur.«
    »Meinst du auf Menschen?«
    »Zum Beispiel.«
    Suko hob die Schultern. »Kann ich mir nicht vorstellen. Aber warum nicht? Hier herumzustehen, hat auch keinen Sinn.«
    »Genau das meine ich.«
    Sie verließen den Laden, und Bill wollte schon nach oben gehen, als er Sukos Zischen hörte.
    Er blieb auf der Steintreppe stehen. »Was ist denn?«
    »Ich habe etwas gehört«, raunte Suko.
    »Und?«
    »Hörte sich an wie Kinderweinen, das sehr schnell durch irgend etwas erstickt wurde.«
    »Und du hast dich nicht getäuscht?« Der Reporter setzte sich wieder in Bewegung.
    »Das kann ich nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen. Es war etwas da.«
    »Wo denn?«
    Suko deutete mit dem abgespreizten Daumen nach unten. »Da müssen wohl Kellerliegen.«
    Bill war einverstanden. Gemeinsam suchten sie nach einem Zugang. Sie fanden auch eine Tür. Allerdings war sie abgeschlossen. »Und jetzt?« fragte Bill grinsend.
    »Wir müssen die Tür öffnen.«
    »Dann mach mal.«
    Suko holte sein kleines Besteck hervor, das er stets bei sich trug. Die einzelnen Teile bestanden aus Kunststoff. Sie waren eine Spezialanfertigung für bestimmte Yard-Beamte.
    Normale Schlösser bekam man damit immer auf. Und das Schloß dieser Kellertür war normal.
    Es dauerte einige Sekunden, dann hatte Suko es geschafft. Bill hielt die Tür fest, damit sie nicht knarrte, als sie sich bewegte. Vorsichtig zog er sie auf.
    Beide schauten in die Dunkelheit, wobei sich nur sehr schwach die Umrisse einer Treppe abhoben. Geräusche oder Stimmen vernahmen sie nicht. Es war still. Ihnen behagte die Stille nicht, das sah man den Gesichtern an.
    Im Dunkeln stiegen sie die Treppe hinab. Sie wußten nicht, ob es hier unten Licht gab, aber sie wollten niemand warnen.
    So lautlos wie möglich betraten die Männer die Stufen. Bill schritt hinter Suko. Seine Hand stets in der Nähe der Beretta, damit er sie im Notfall rasch ziehen konnte.
    Schließlich hatten sie das Ende der Treppe erreicht, ohne daß etwas passiert war.
    Suko blieb stehen. Bill wäre fast gegen ihn gelaufen und vernahm das leise Schnaufen des Inspektors. »Was ist denn?« hauchte Conolly.
    »Ich rieche etwas…«
    »Blut, wie?«
    »Nein!« Sukos Antwort glich mehr einem geflüsterten Hauch. »Hier riecht es nach Mensch.«
    Eine seltsame Erwiderung, doch Bill Conolly hütete sich, darüber zu lächeln oder eine andere Bemerkung zu machen. Wenn der Chinese das sagte, hatte es seinen Grund.
    »Dann müßten wir sie finden«, wisperte er nur. »Eben.«
    Leider besaßen sie nicht die Augen einer Katze, so konnten sie im Dunkeln nichts sehen und mußten sich voll und ganz auf ihr Gefühl und den Tastsinn verlassen.
    Schleichend bewegten sie sich vor. Suko griff in die Tasche und holte seine Lampe hervor. Bill ahnte, was der Freund vorhatte und fragte:
    »Willst du es wirklich riskieren?«
    »Was bleibt mir anderes übrig?«
    »Okay, dann mach.«
    Suko schaltete die Bleistiftleuchte ein, deckte die Spitze aber noch durch seine Handfläche ab, und nahm sie erst wieder zur Seite, als er sich gleichzeitig drehte und so in die Runde leuchten konnte. Die beiden Männer stellten fest, daß sie sich in einem ziemlich großen und auch zentral liegenden Keller befanden. Vor ihm zweigten vier Gänge in jeweils verschiedene Richtungen ab.
    Der Lichtschein huschte in die Öffnungen der Gänge hinein und wurde reflektiert.
    Hell schimmerten Gesichter und ein wenig dunkler der Waffenstahl. Im nächsten Augenblick wurden sie angesprochen.
    »Keine Bewegung!«
    Bill und Suko standen sofort steif. Ohne etwas unternehmen zu können, mußten sie mit ansehen, wie sich aus den Gängen jeweils vier bewaffnete Männer lösten.
    Für Bill und Suko gab es keine Chance, da sie genau im Kreuzfeuer standen…
    ***
    Das war also das Schiff!
    Ich stand vor der Tür, hatte den Kopf in die Richtung gedreht und starrte auf diesen unheimlich wirkenden

Weitere Kostenlose Bücher