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Das Hexenschiff

Das Hexenschiff

Titel: Das Hexenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Himmel reckte, sondern neben allerlei Gerumpel auch noch ein Wagen stand, den ich hier nicht vermutet hätte. Es war ein Volvo!
    Auch er war beschmiert. Der Blutregen hatte vor ihm nicht haltgemacht. Er stand so, daß die Schnauze zur Ausfahrt hin zeigte, und machte mir ganz den Eindruck, als wäre er von seinem Fahrer nahezu fluchtartig verlassen worden.
    Als ich näher an das Fahrzeug heranging, sah ich neben ihm ein altes Gewehr liegen. Es war ein Karabiner, wie man ihn noch im Zweiten Weltkrieg benutzt hatte.
    Ich hob die ziemlich schwere Waffe auf und erkannte, daß der Lauf gebogen war.
    Hier mußte schon ein wahrer Herkules am Werk gewesen sein. Ein normaler Mensch schaffte so etwas nicht. Es sei denn, er besaß magische Kräfte. Das wollte ich auf keinen Fall ausschließen. Ich ließ das Gewehr liegen und schaute auf eine Hintertür. Verschlossen war sie nicht, wie ich wenig später feststellen konnte. Mit leisen Schritten betrat ich das Haus, sah eine Treppe und stieg sie hinauf. Auf halber Höhe etwa fiel mir ein starker Geruch auf, der sich neben dem Blutgestank ausbreitete.
    Der Gestank von abgestandenem Bier. So ähnlich roch es in einer Kneipe. Auch kalter Rauch war noch wahrzunehmen, deshalb gelangte ich fast zu der Überzeugung, in einem Haus gelandet zu sein, das eine Gastwirtschaft beherbergte. Darauf deuteten auch die Kisten und Kartons hin, die auf dem Hof standen.
    Die oberen Zimmer durchsuchte ich und fand sie leer. Im Schlafraum sah ich die Betten bezogen, aber mit einer leichten Staubschicht versehen. Ich entdeckte auch das Bild einer Frau. Es war mit einem Trauerflor verziert.
    Was mochte hier geschehen sein?
    Sicherheitshalber wollte ich mir den Gastraum noch ansehen und ging den Weg zurück.
    Wenig später stand ich in der Gaststube.
    Niemand hatte aufgeräumt. Der Tisch war umgefallen. Ein anderer stand auch nicht so, wie er sollte. Er befand sich direkt unter einem Haken, an dem noch ein Teil eines Strickes hing.
    Ich brauchte nicht lange zu grübeln, um die Lösung zu finden. Hier hatte jemand versucht, sich zu erhängen. Es war ihm nicht gelungen, wie ich erkennen konnte.
    Weshalb hatte die Person das versucht? Wollte sie dem Grauen entkommen, das ihr begegnet war?
    Ich fühlte nach und fand, daß der Strick sehr eng geknüpft und dementsprechend stabil war.
    So einfach hätte er nicht reißen dürfen. Wenigstens nicht bei dem Gewicht eines Menschen.
    Hatte jemand nachgeholfen?
    Ich ließ den Strick hängen, ging hinter die Theke und suchte nach weiteren Spuren. Es gab keine.
    Ergebnislos verließ ich die Gastwirtschaft, um mich draußen weiterhin umzuschauen. Ich hatte mir vorgenommen, die Häuser einzeln zu untersuchen. Vielleicht fand ich irgendwelche Spuren, die darauf hinwiesen, daß etwas geschehen war. Kaum hatte ich die Tür aufgezogen, als ich die Veränderung spürte. Es waren die plötzliche Kälte und auch der Wind, die scharf in mein Gesicht fuhren und regelrecht in die Haut bissen.
    Das war nicht normal!
    In Deckung der Tür blieb ich stehen, schaute über die leere Hauptstraße und sah, daß sich der Himmel verdunkelt hatte. Die Farbe war seltsam. Kein Schwarz, aber auch kein helles Grau. Ein Mittelding zwischen beiden.
    Wir hatten Mai, da blieb es schon recht lange hell. Hier war es nicht der Fall. Die Finsternis hatte sich über den Ort gelegt, und sie war für mich einfach unnatürlich.
    Ein Vorbote des Schreckens!
    Ich preßte mich eng gegen die Türwand an der linken Seite und wartete ab.
    Am Himmel tobten sich die Gewalten aus. Riesige Wolkenberge wurden vom scharfen Wind geschoben. Sie wirbelten aufeinander zu, prallten lautlos zusammen, veränderten ihre Gestalt und nahmen wieder neue, völlig andere Formen an, bevor das Spiel erneut begann. Es war unheimlich anzuschauen. In diesem gewaltigen Wetterquirl tat sich etwas.
    Ich dachte an das Hexenschiff und daran, daß wir es in den Wolken gesehen hatten. Sollte es abermals kommen und vielleicht sogar landen? Damit mußte ich rechnen, und ich war sehr gespannt auf die nächsten Minuten.
    Es dauerte nicht einmal lange, als die ersten Tropfen fielen. Zunächst hörte ich nur das Klatschen der Tropfen auf die schlammige Erde, entdeckte die kleinen Spritzer, wenn sie in die Höhe flogen, und ich wurde auch selbst getroffen, da der Wind die Ladung plötzlich schräg herabblies.
    Ich schaute auf mein linkes Handgelank.
    Blutflecken zeichneten sich dort ab.
    Jetzt wußte ich endgültig Bescheid. Vom Himmel fiel ein wahrer

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