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Das Himmelbett

Das Himmelbett

Titel: Das Himmelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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kann.
    Hör gut zu! Falls du etwa schreist, wenn ich gehe, reiße ich dir ohne weiteres den Pelz vom Leibe, damit die ganze Schlange hier dich nackt sieht, das laß dir gesagt sein. Und glaub nur nicht, daß ich dich schonen würde; ich weiß, wie man Klatschweibern und Denunzianten das Gas abdreht. Hier in der Ecke sind wir schließlich Kollegen gewesen, du und ich. Du hast weiß Gott deine Freude dran gehabt. Und das werde ich denen schon erzählen, hörst du, falls du versuchen solltest, hinterher krumme Touren zu machen und mich festsetzen zu lassen! Sie hat sich mir angeboten, werde ich laut schreien, warum hätte ich also nicht draufspringen sollen?
    Jetzt gehe ich. Ich sehe auf die Armbanduhr, sieh dir meine verschlagene Miene an, da kannst du was von lernen... ja, ich muß gehen, du kommst wohl jetzt allein aus, was? Die halten uns alle für ein Ehepaar. Der muß auf die Arbeit, denken sie. Und wenn ich mich vorbeuge, um mich zu verabschieden, dann beherrsch dich, geile Hure! Du sollst eine handgreiflichere Erinnerung an mich haben, als das bißchen Saft: einen Biß ins Ohr, schrei nicht!
    Sieh einer an, gut diszipliniert, Angst vor dem Skandal! Und doch blutet es. Jetzt wirst du einen Augenblick an mich denken, wenn du die Wunde siehst, und das wird die Lust in dir brennend erhalten.
    Die Leute glauben, ich flüstere dir was Zärtliches zu, das mache ich zuletzt. Erst ziehe ich mir langsam und sorgfältig die Handschuhe an, der Aufbruch von solchen Rendezvous ist als Genußmittel auch nicht zu verachten, solange man sich auf die Nerven seines Partners verlassen kann, und das kann ich wohl bei dir. Wenn du nur daran denkst, daß du unterm Pelz nackt bist, und was ich alles über dich zu berichten hätte, dann wirst du das Maul schon halten.
    So, ja. Noch ein Wort mit auf den Weg: Versuche, deinen Mann dahin zu bringen, daß er mitmacht, es wird sonst bloß so kompliziert, es können ja nicht alle so souverän sein wie dein >Kerl<... nimm seinen Schwanz in den Mund, und dann nimmt er dich dafür von hinten, das wär’ schon das Beste. Auf den Straßen danach herumzurennen — so wie ich — das erfordert ungewöhnlich gute Nerven und Talent. Die Ausbeute wird selten so sein wie an diesem Morgen... ein herrlicher Morgen, nicht wahr? Die Luft ist rein, köstlich einzuatmen. Und der Körper satt und schlaff. Du kleines Stück du, du konntest es also! Jetzt wimmelt es in dir von Spermatozoen, und wer weiß, ob nicht einer in der richtigen Richtung schwimmt? Stürz dich heute abend in der üblichen Stellung auf deinen Mann — sicher ist sicher.
    Jetzt ziehe ich noch meine Pfeife aus deinem Rockbund. So wahr ich lebe: Du hast doch nie geglaubt, daß es eine Pistole war! Es ist gut, gezwungen zu werden, was? Aber ein Revolver? Ja, anfangs vielleicht, aber später... nein, nein. Da wolltest du bloß immer noch mehr haben, du geiles Gestell. Und du hast ja auch eine Ladung in dein Gehäuse gekriegt. Neue Himmel haben sich dir aufgetan.
    Allerhand, eine ganze Stunde haben wir hier gestanden und geflüstert. Davon kann man nicht leben... Und zuletzt: Sei nicht zu sicher... ich habe die gekräuselten Lippen gesehen, als ich das von den schwimmenden Spermatozoen sagte, was dachten Sie dabei? Ich habe die Kanone schließlich in Ihrem Kinderzimmer abgeschossen, vergessen Sie das nicht! Dreimal in einer Stunde, nicht schlecht! Es wird schon besser sein, Sie bringen die Dinge in Ordnung und nehmen Ihren Mann heute nacht mit ins Bett!
    Und wenn er nicht gleich will, dann müssen Sie ihn eben anheizen, so wie ich Sie angeheizt habe, Sie haben kostenlosen Unterricht bekommen, das meiste davon kann man auch auf einen Mann anwenden. Wenn Sie nur frech genug sind, dann liegt er bald da und keucht in Ihnen und macht Kinder, und in neun Monaten gebären Sie... Jetzt wird aufgemacht, und die Leute drängeln, der Spaß ist vorbei, ich hoffe, Sie kriegen den Hut oder den Pulli... verzeihen Sie, ich muß in die entgegengesetzte Richtung, ich habe bloß meine Frau hierherbegleitet... Verzeihen Sie... Tschüß... einen Kuß auf die Wange zum Abschied!...«

BENGT ANDERBERG
    Italien auf Schwedisch

    E s war an einem Maimorgen vor vielen Jahren. In der kleinen Stadt Firdusa am Mittelmeer blühten die Platanen, und das Laub verbreitete mit dem Westwind einen schwachen, frischen Duft. Die Gardinen blähten sich in leichten Bogen von den Fenstern nach außen. Wogen mit sonnendurchwobenen Kämmen schlugen gegen die einfache Mole der Stadt. Die

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