Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Himmelbett

Das Himmelbett

Titel: Das Himmelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
Vom Netzwerk:
das hier krankhaft?
    Du sollst dich ruhig verhalten, ich werde dich bewegen, das geht ebenso gut, und bald komme ich und steck ihn in dich rein... oh, dir kommt’s schon fast? Beiß, beiß in den Kragen. Du zitterst ja, daß ich dich ganz in Deckung nehmen muß. War das so gut, so wunderbar? Aber warte nur, gleich wird es noch schöner.
    Weine nicht, und nicht wimmern... ich hab meine Hand ja noch immer in dir drin! Ich baue wieder auf, was eben so toll in die Brüche ging. Jetzt wollen wir die Begegnung zwischen Deinem und Meinem arrangieren. Ganz leicht ist das nicht, trotz unserer strategisch ausgezeichneten Situation, aber es muß gehen, verlaß dich drauf.
    Laß mal sehen... wie friedlich es um uns her ist, lauter Rücken, die sich in der Frühlingskälte krümmen. Ich komme leicht unter den Pelz, der Hintern wird kalt, was? Aber ich sehe dir an, daß mein Finger dich warm hält, sozusagen auf dem Siedepunkt. Mein Mantel ist offen, und meine Hosen sind speziell angefertigt, ja, Tatsache. Die legen die ganze Herrlichkeit bloß. Warum soll man sich’s nicht ein bißchen bequem machen?
    Der Weg ist frei. Na los, stell dich zurecht, spreiz die Beine, Hure, ich bin ja um ein Haar drin, stell dich auf die Zehen, zum Teufel, so... war das vielleicht schwer? Ich glaube fast, du hast es noch nie im Stehen gemacht!
    Ich bin so froh, daß ich dich gewählt habe... Es ist wie eine Erlösertat, was hier geschehen ist. Ich meine, daß ich herausfand, wie du es haben wolltest: von hinten!
    Beweg dich ein bißchen, aber vorsichtig, teils wegen der Leute, aber auch, damit es länger dauert... so, so ist es schön, langsam aufreizend und hemmend zugleich. Das ist eine Kunst, diese Verzögerungstechnik. Widerstand verlängert den Genuß und erschwert, und in einer Schlange... es versteht sich von selbst, daß man sich da beherrschen muß. Möchte bloß wissen, ob du jetzt lieber los willst?
    Im Augenblick vielleicht schon, aber wenn ich den Zauberstab aus seinem Käfig ziehe und ihn so an der Spalte lang gleiten lasse, sooo, dann wirst du ohnmächtig vor Lust, das sehe ich dir deutlich an.
    Jetzt bin ich am Ziel, und wir kleben so intim beieinander, daß man uns kaum trennen könnte. Wir sind unantastbar, kein Mensch schöpft Verdacht. Jetzt löse ich meine Hände, die in deinem Teppich gewühlt haben, ziehe sie hoch und schmiere das Nasse an deinen Brüsten ab; die Brustknospen stehen wie kleine Metallknöpfe da, so hart. Ich grabe lässig in meinen Taschen und finde ‘ne Packung Philip Morris, ein Feuerzeug, und dann stehe ich ruhig da und rauche mit offensichtlichem Genuß, während ich mir gleichgültig über die Schulter weg die Leute betrachte.
    Alles genau wie zuvor, blaugefroren und mit Augen, die vor Kauflust immer blanker werden. Je mehr wir uns dem Öffnungsaugenblick nähern, treten sie von einem Fuß auf den andern. Freundinnen, die gemeinsam hergekommen sind, um den >großen Fund< zu machen, tratschen miteinander. Niemand guckt nach uns, niemand würde glauben, daß ich meinen Schwanz in der Dame im Pelz habe. Ich blase Ringe, denn nichts reizt die Neugier der Leute weniger als jemand, der Rauchringe bläst. Das ist zu langweilig. Einige werden direkt gut. Rund, wohlgeformt.
    Der Pelz vor mir zittert ein wenig, aber ich weiß, daß daran nicht die Kälte schuld ist. Sie hat noch nie dieses Glück erfahren, sie bebt vor Glück und nicht zuletzt vor Ungeduld...
    Aber ich warte gern noch eine Weile. Sie ist so völlig in meiner Gewalt, daß ich von ihr nichts zu fürchten habe.
    Außerdem sitzt sie fest. Ich weiß, wie ich in den Anstehschlangen wählen muß. Aha, dachte ich sofort, als ich sie sah, der Pelz ist gut, runde Wangen versprechen runde Schenkel, runden Hintern, großen Mund. Sie strahlte Sinnlichkeit aus, aber mißhandelte Sinnlichkeit. Armes Wesen, dachte ich, du schmachtest...
    Und ich hatte so sehr recht, daß ich glaube, sie würde sich vor lauter Lust ohne mein Kommando bewegen, wenn sie sich bloß traute. Lust hat sie. Sieh nur, sie rückt mit dem ganzen Körper, sie scheuert vorsichtig, das tut gut, was? Nein, nicht schikanieren, das möchte ich am allerwenigsten. Aber ich, ich will auch mein Teil haben, und ich kann noch lange hier stehen und alle Blicke herausfordern, den Schwanz in der Dame vor mir. Es kitzelt. Sobald die Zigarette ausgeraucht ist, kriegt sie ihre Ladung.
    An diesen Tag werde ich noch lange mit Vergnügen denken, denn viele Gelegenheiten gibt es wahrhaftig nicht, und meistens

Weitere Kostenlose Bücher