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Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Titel: Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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schon.«
    »Ich habe Comedy-Unterricht bei Malcolm Robinson genommen.«
    »Malcolm Robinson?« Ich starre ihn an. »Echt?«
    Ich liebe Malcolm Robinson. Er ist zum Schreien komisch. Früher hatte er diese geniale Sketch-Show im Fernsehen, und einmal habe ich ihn in Edinburgh live gesehen.
    »Ich hatte die Stunden anonym bei einer Wohltätigkeits-auktion ersteigert. Ursprünglich war es nur ein Wochenende, aber ich habe ihn überredet, den Unterricht auf eine Woche auszudehnen. Hat mich ein Vermögen gekostet. Am Ende der Woche habe ich ihn gebeten, mir offen und ehrlich zu sagen, ob ich Talent habe.«
    Er schweigt. Angesichts seiner Miene winde ich mich innerlich schon jetzt.
    »Was …«, sage ich schließlich und räuspere mich. »Was hat er …«
    »Er hat Nein gesagt.« Ben fällt mir ins Wort. »Er war sehr direkt. Hat mir gesagt, ich soll meinen Traum begraben. Hat mir im Grunde einen Gefallen getan. Seitdem habe ich keinen einzigen Witz mehr gerissen.«
    Ich verziehe das Gesicht. »Das muss ziemlich niederschmetternd gewesen sein.«
    »Mein Stolz war verletzt, ja.«
    »Wie lange hattest du schon …?« Mein Satz erstickt vor Verlegenheit. Ich weiß nicht recht, wie ich es formulieren soll. Glücklicherweise scheint Ben zu verstehen, worauf ich hinauswill.
    »Sieben Jahre.«
    »Und du hast es einfach aufgegeben?«
    »Jep.«
    »Und du hast es niemandem erzählt? Deinem Dad? Lorcan?«
    »Ich dachte, sie würden vielleicht merken, dass ich keine Auftritte mehr hatte, und mich darauf ansprechen. Haben sie aber nicht.« Der Schmerz in seiner Stimme ist nicht zu überhören. »Und ich hatte niemand anderen, dem ich … du weißt schon. Davon erzählen konnte.«
    Spontan greife ich nach seiner Hand. »Jetzt hast du mich«, sage ich sanft. »Mir kannst du alles erzählen.«
    Er drückt meine Hand, und wir sehen uns in die Augen. Einen Moment lang fühle ich mich ihm tief verbunden. Dann kommen zwei Kellner, um unsere Vorspeisenteller abzuräumen. Wir lassen uns los, und der Zauber verfliegt.
    »Komische Flitterwochen, was?«, sage ich verkniffen.
    »Ich weiß nicht. Langsam fängt es an, mir Spaß zu machen.«
    »Mir auch.« Unwillkürlich muss ich lachen. »Ich bin fast froh , dass sie so komisch sind. Zumindest werden wir sie nie vergessen.«
    Und das ist mein Ernst. Hätten wir nicht die ganzen Schlafzimmerkatastrophen erlebt, hätten wir vielleicht diesen Drink nicht genommen, und vielleicht hätte ich das alles nie über Ben herausgefunden. Es ist doch seltsam, wie das Leben manchmal so spielt. Ich strecke mein Bein unter dem Tisch aus und lasse meinen Zeh mit wohlbekanntem Manöver an Bens Oberschenkel hinaufwandern, doch er schüttelt vehement den Kopf.
    »Nicht«, sagt er knapp. »Lass es lieber. Sonst kann ich nicht mehr an mich halten.«
    »Wie um alles in der Welt willst du dann die Paarmassage überstehen?«, frage ich.
    »Indem ich darauf bestehe, dass sie sich auf zehn Minuten beschränken und man uns dann allein lässt«, erwidert er ernsthaft. »Ich bin gewillt, großzügig Trinkgeld zu verteilen.«
    »Eine Stunde noch.« Ich sehe auf meine Uhr. »Ich frage mich, was für ein Öl sie wohl verwenden.«
    »Hast du kein anderes Thema als Öl?« Er wirkt angestrengt. »Hab doch Mitleid mit einem armen Mann!«
    Ich muss laut lachen. »Okay, hier kommt ein anderes Thema: Wann wollen wir eigentlich zu unserer Herberge fahren? Morgen?«
    Einerseits freue ich mich, andererseits fürchte ich mich davor, die Herberge zu besuchen. Dort haben wir uns kennengelernt. Dort kam es zu diesem Feuer. Dort hat sich mein Leben verändert. Alles ist dort passiert. Alles in dieser kleinen Herberge, vor fünfzehn Jahren.
    »Morgen.« Ben nickt. »Ich möchte sehen, wie du am Strand ein Rad nach dem anderen schlägst.«
    »Abgemacht.« Ich lächle ihn an. »Und du musst von diesem Felsen springen.«
    »Und dann suchen wir diesen abgelegenen Strand, an dem wir immer waren …«
    Wir haben beide glänzende Augen und lächeln, verloren in der Erinnerung.
    »Du hast immer diese winzigen Batik-Shorts getragen«, sagt Ben. »Die haben mich verrückt gemacht.«
    »Ich hab sie dabei«, gestehe ich.
    »Kann nicht wahr sein!« Seine Augen leuchten.
    »Ich habe sie die ganze Zeit aufbewahrt.«
    »Mein Engel .«
    Verschmitzt grinse ich ihn an und merke, dass ich vor Sehnsucht beinah platze. Oh Gott, wie soll ich das noch eine Stunde aushalten? Womit könnte ich die Zeit totschlagen?
    »Ich sollte Fliss erzählen, wie es für uns

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