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Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Titel: Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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waren Dirk und Sally, weißt du? Aus dieser Fernsehserie, die wir immer geguckt haben?«
    »Okay«, sage ich verwirrt. »Wow.«
    »Jetzt feiern wir, und gerade gab es die köstlichsten Hummer-Häppchen mit Champagner. Und morgen fahren wir zusammen zu unserer Herberge. Und Ben hat mir ein Liebesgedicht auf Französisch geschrieben …« Sie seufzt selig. »Es sind die perfekten Flitterwochen.«
    Mit zunehmendem Entsetzen starre ich mein Handy an. Champagner? Französisches Liebesgedicht? Die perfekten Flitterwochen?
    »Okay.« Ich versuche, die Ruhe zu bewahren. »Das … überrascht mich.«
    Was zum Teufel macht Nico? Pennt der?
    »Ja, wir hatten hier große Probleme!« Lottie lacht erleichtert. »Du würdest es nicht glauben. Wir haben noch nicht mal … du weißt schon. Es getan. Aber irgendwie macht das gar nichts.« Sie klingt ganz sanft und liebevoll. »Es ist, als hätten die vielen kleinen Katastrophen Ben und mich einander nur noch nähergebracht.«
    Die Katastrophen haben sie einander nur noch nähergebracht? Ich habe sie einander nur noch nähergebracht?
    »Zauberhaft!« Meine Stimme wird schrill. »Das ist ja großartig! Dann war es also die richtige Entscheidung, Ben zu heiraten?«
    »Tausendprozentig goldrichtig«, sagt Lottie verzückt.
    »Wie schön! Wunderbar!« Ich verziehe das Gesicht und überlege, wie ich weiter vorgehen soll. »Aber … ich musste gerade an Richard denken. Wie es ihm wohl geht. Hast du Kontakt zu ihm?«
    »Richard?« Ihr scharfer Ton ätzt mir fast das Ohr weg. »Wozu sollte ich Kontakt zu Richard haben? Ich habe nichts mehr mit ihm zu tun, und ich wünschte, ich wäre ihm nie begegnet!«
    »Ach so.« Ich kratze mich an der Nase und versuche, Richard nicht anzusehen. Hoffentlich kann er sie nicht hören.
    »Kannst du glauben, dass ich bereit war, seinetwegen einmal quer über den Atlantik zu fliegen? So was würde er für mich nie tun. Nie im Leben .« Ihre Verbitterung erschreckt mich direkt. »Er hat nicht den leisesten Sinn für Romantik!«
    »Das glaube ich aber doch!«, rutscht es mir heraus.
    »Hat er nicht«, sagt sie resolut. »Weißt du, was ich glaube? Er hat mich nie geliebt. Wahrscheinlich hat er mich längst vergessen.«
    Ich betrachte Richard – aufgebracht, verschwitzt und wild entschlossen – und könnte schreien. Wenn sie doch nur wüsste!
    »Außerdem finde ich es richtig taktlos von dir, dass du jetzt von Richard anfängst«, fügt sie genervt hinzu.
    »Entschuldige.« Eilig rudere ich zurück. »Hab nur laut gedacht. Ich freue mich, dass es dir gut geht.«
    »Es geht mir fantastisch«, sagt sie mit Nachdruck. »Wir reden miteinander und kommen uns näher und schmieden Pläne … Ach, übrigens. Dieser Typ, mit dem du angebändelt hast. Dieser Lorcan.«
    »Ja? Was ist mit ihm?«
    »Er scheint ein echter Albtraum zu sein. Du solltest ihn meiden. Du siehst ihn doch nicht mehr, oder?«
    Reflexartig blicke ich zu Lorcan hinüber, der vorn am Gepäckband steht und Noah auf die Schultern genommen hat.
    »Äh … nicht oft«, weiche ich aus. »Wieso?«
    »Er ist ein abscheulicher, arroganter Mensch. Weißt du, dass er für Bens Firma arbeitet? Er hat Bens Dad mehr oder weniger bequatscht, ihm einen Job zu geben, und jetzt hat er sich eingenistet und übernimmt den ganzen Laden und versucht, Ben zu bevormunden.«
    »Oh«, sage ich verwundert. »Das wusste ich nicht. Ich dachte, sie wären befreundet.«
    »Na ja, das dachte ich eigentlich auch. Aber Ben hasst ihn. Offenbar hat er Ben einmal vor allen Leuten das Handy weggenommen!« Sie klingt empört. »Wie ein Lehrer in der Schule. Ist das nicht mies? Ich habe Ben gesagt, er soll ihn wegen Nötigung anzeigen! Und da gibt es noch ganz viele andere Sachen. Versprich mir, dass du dich nicht in ihn verliebst oder so.«
    Ich widerstehe dem Drang, ein hohles, sarkastisches Lachen von mir zu geben. Im Leben nicht.
    »Ich tu mein Bestes«, sage ich. »Und du versprichst mir, dass du … äh … es dir weiter gut gehen lässt.« Es bringt mich fast um, diese Worte auszusprechen. »Was steht auf dem Programm?«
    »Paarmassage am Strand«, sagt sie glücklich.
    Jede Faser meines Körpers erstarrt vor Schreck.
    »Okay.« Ich schlucke. »Und wann ist das? Genau?«
    Ich plane schon die Standpauke, die ich Nico halten werde. Was ist da los? Wie kann er so nachlässig sein? Wieso trinken sie Champagner und essen Hummer? Wieso hat er zugelassen, dass Ben ihr ein französisches Liebesgedicht schreibt? Er hätte

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