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Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Titel: Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Stunden bis zu unserer Massage.« Er sieht mir in die Augen, und sein Mund verzieht sich zu einem Grinsen.
    Zwei köstliche Stunden der Vorfreude auf unseren hemmungslosen Sexmarathon am Strand stehen uns bevor. Das kriege ich hin. Ich nippe an meinem Glas und lehne mich zurück, spüre die Sonne im Gesicht. In diesem Moment ist das Leben fast perfekt. Es gibt nur einen einzigen klitzekleinen Misston in meinen Gedanken, den ich zu ignorieren versuche. Ich kann ihn ignorieren. Jawohl. Kann ich.
    Nein. Kann ich nicht.
    Während ich meinen Champagner trinke und gesalzene Mandeln knabbere, merke ich, dass meine Laune schwächelt. Dass es einen Schwachpunkt gibt, über den ich am liebsten hinwegsehen möchte. Aber ich kann mir nichts vormachen. Und ich weiß, dass es mir nur noch mehr Sorgen bereiten wird, je länger ich das Thema meide.
    Ich kenne ihn nicht. Nicht richtig. Er ist mein Mann, aber ich kenne ihn nicht. Ich meine, es macht nichts, dass er anders wählt als ich – aber entscheidend ist, dass ich davon keine Ahnung hatte. Ich dachte, wir hätten in den letzten Tagen vieles aufgeholt … doch jetzt erst wird mir klar, dass da ein paar große Lücken klaffen. Auf was für Überraschungen werde ich wohl noch stoßen?
    Bei der Anwerbung von neuen Mitarbeitern stellen wir dieselbe simple Frage, wenn wir einen ersten Eindruck von einem Kandidaten bekommen wollen: »Wo möchten Sie in einem Jahr sein, in fünf Jahren und in zehn Jahren?« Ich hätte keine Ahnung, was Ben antworten würde, und das kann doch unmöglich richtig sein, oder?
    »Du bist ganz woanders.« Ben tippt mir an die Nasenspitze. »Erde an Lottie.«
    »Wo möchtest du in fünf Jahren sein?«, frage ich abrupt.
    »Ausgezeichnete Frage«, erwidert er. »Wo möchtest du sein?«
    »Lenk nicht ab.« Ich lächle ihn an. »Ich möchte die offizielle Ben-Parr-Strategie kennenlernen.«
    »Vielleicht hatte ich eine offizielle Strategie.« Sein Blick wird sanft, als er mich ansieht. »Aber vielleicht hat sie sich verändert, als ich dich gefunden habe.«
    Sein Blick ist so entwaffnend, dass ich spüre, wie meine Zweifel dahinschmelzen. Er sieht mich mit charmantem, schiefem Lächeln und einem entrückten Ausdruck in den Augen an, als sähe er unsere gemeinsame Zukunft vor sich.
    »Mir geht es genauso«, platze ich heraus. »Es kommt mir vor, als hätte ich plötzlich eine völlig neue Zukunft vor mir.«
    »Eine Zukunft mit dir. Wo immer du willst.« Er breitet die Arme aus. »Was ist dein größter Traum, Lottie? Mach ihn mir schmackhaft.«
    »Frankreich?«, sage ich vorsichtig. »Ein Bauernhof in Frankreich?« Ich habe schon immer davon geträumt, nach Frankreich zu ziehen. »Vielleicht in die Dordogne oder in die Provence? Wir könnten uns ein altes Haus suchen und es renovieren …«
    »Das ist eine geniale Idee.« Bens Augen glitzern. »Eine Ruine suchen, etwas Schönes daraus machen, mit Freunden gemütlich zusammen essen …«
    »Genau!« Meine Worte stolpern heraus, mischen sich zwischen seine. »Wir hätten einen riesigen Tisch und immer frisches Obst und Gemüse, und die Kinder würden helfen, den Salat zu schnippeln …«
    »Und sie würden Französisch lernen …«
    »Wie viele Kinder möchtest du?«
    Meine Frage unterbricht das Gespräch kurz. Ich merke, dass ich die Luft anhalte.
    »So viele wie möglich«, sagt Ben leichthin. »Wenn sie alle so aussehen wie du, möchte ich zehn!«
    »Vielleicht nicht unbedingt zehn  …«, lache ich erleichtert. Wir harmonieren perfekt! Meine Sorgen waren unbegründet! Wir sind voll auf derselben Wellenlänge, was unsere Lebensentwürfe angeht. Am liebsten würde ich mein Handy nehmen und mich gleich auf die Suche nach französischen Immobilien machen. Ich kann es kaum erwarten.
    »Möchtest du wirklich nach Frankreich ziehen?«
    »Wenn ich mir für die nächsten zwei Jahre etwas vorgenommen habe, dann, mich zur Ruhe zu setzen«, sagt er ernsthaft. »Einen Lebensstil zu finden, der mir gefällt. Und Frankreich mochte ich schon immer.«
    »Sprichst du Französisch?«
    Er nimmt die Dessertkarte, zückt einen Stift und kritzelt ein paar Zeilen auf die Rückseite, dann zeigt er sie mir.
    L ’amour, c’est toi
    La beauté, c’est toi
    L ’honneur, c’est toi
    Lottie, c’est toi
    Ich bin wie verzaubert. Noch nie hat mir jemand ein Gedicht geschrieben. Und schon gar nicht auf Französisch.
    »Ich danke dir! Wie schön!« Ich lese es noch mal, halte das Papier ganz nah vor meine Nase, als wollte ich die

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