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Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Titel: Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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dazwischengehen und ihm den Stift aus der Hand reißen sollen.
    »In einer halben Stunde«, sagt Lottie. »Man wird mit Öl eingerieben, und dann lassen sie einen eine Weile allein. Ehrlich, Fliss.« Sie flüstert. »Ben und ich können es kaum noch aushalten .«
    Ich bin ganz zappelig vor Aufregung. Das war so nicht geplant. Ich sitze hier in Sofia fest, und sie wird gleich mit Ben am Strand ein Kind zeugen, das sie wahrscheinlich »Beach« nennen und um das sie dann vor Gericht streiten werden, wenn alles den Bach runtergeht. Sobald wir aufgelegt haben, wähle ich Nicos Nummer.
    »Na?« Richard sieht mich erwartungsvoll an. »Wie ist die Lage?«
    »Wie dem auch sei: Ich bin Herrin der Lage«, sage ich schnell, als die Mailbox angeht. »Hallo, Nico, hier ist Fliss. Wir müssen reden, so bald wie möglich. Ruf mich an. Ciao.«
    »Und was hat Lottie jetzt gesagt?«, will Richard wissen, als ich auflege. »Haben sie gewonnen?«
    »Scheint so.«
    »Scheißkerl.« Er atmet schwer. »Scheißkerl. Was weiß er über sie, was ich nicht weiß? Was hat er, was ich nicht habe? Abgesehen natürlich von diesem Herrenhaus …«
    »Richard, hör auf damit!«, fahre ich ihn an. »Es ist kein Wettkampf!«
    Richard starrt mich an, als wäre ich die dümmste Trine aller Zeiten. »Natürlich ist es ein Wettkampf«, sagt er.
    »Nein, ist es nicht!«
    »Fliss, im Leben eines Mannes ist alles ein Kampf!« Er flippt richtig aus. »Weißt du das denn nicht? Von dem Moment an, in dem du als Dreijähriger mit deinen Freunden an die Mauer pinkelst, interessiert dich nur: Bin ich größer als er? Bin ich stärker? Bin ich erfolgreicher? Ist meine Frau attraktiver? Und wenn dir dann irgend so ein schleimiger Scheißkerl mit einem Privatjet das Mädchen ausspannt, das du liebst: Ja, dann ist das ein Wettkampf.«
    »Du weißt gar nicht, ob er einen Privatjet hat«, sage ich nach einer Weile.
    »Das war eine Vermutung.«
    Wir schweigen. Ich kann nicht anders, als Richard insgeheim mit Ben zu vergleichen. Also, ich würde auf jeden Fall Richard vorziehen – aber andererseits bin ich Ben noch nie begegnet.
    »Na gut, okay. Ich schätze, du hast recht«, sage ich schließlich. »Aber wann hat man gewonnen? Wo ist die Ziellinie? Sie hat einen anderen geheiratet. Heißt das nicht, dass du schon verloren hast?«
    Ich möchte nicht harsch klingen, doch das sind nun mal die Fakten.
    »Wenn ich Lottie gesagt habe, was ich für sie empfinde … und sie trotzdem Nein sagt«, erklärt Richard entschlossen, » dann habe ich verloren.«
    Vor lauter Mitgefühl krampft sich mir der Bauch zusammen. Er geht voll aufs Ganze. Keiner kann behaupten, er würde es sich leichtmachen.
    »Okay.« Ich nicke. »Na, du weißt ja, wie ich mich entscheiden würde.« Ich drücke seine Schulter.
    »Was machen sie gerade?« Er wirft einen Blick auf mein Telefon. »Sag mir, was sie machen. Ich weiß, dass sie es dir erzählt hat.«
    »Sie haben gerade Champagner getrunken und Hummer gegessen«, sage ich widerwillig. »Und Ben hat ihr ein Liebesgedicht auf Französisch geschrieben.«
    »Auf Französisch?« Richard sieht aus, als hätte ihm jemand das Knie in den Bauch gerammt. »Was für ein Schleimer.«
    »Und morgen wollen sie zu der Herberge fahren«, sage ich gerade, als Lorcan sich zu uns gesellt. Er und Noah rollen drei Koffer hinter sich her. »Gut gemacht, ihr zwei! Mehr Gepäck hatten wir nicht.«
    »High Five«, sagt Noah feierlich zu Lorcan und schlägt in die hingehaltene Hand ein.
    »Zu der Herberge?« Diese Information scheint Richard körperliche Schmerzen zu bereiten. »Zu der Herberge, in der sie sich kennengelernt haben?«
    »Genau.«
    Sein Blick verfinstert sich zunehmend. »Ständig erzählt sie davon. Die Calamares, die besser waren als sonst wo auf der Welt. Der Strand, der abgeschiedener war als irgendein anderer Strand. Wir waren mal zusammen auf Kos, aber sie meinte nur, dass ihr die Herberge damals viel besser gefallen hätte.«
    »Die Herberge.« Lorcan schnaubt verächtlich. »Ich hasse dieses Wort. Wenn ich mir noch einmal anhören muss, dass der Sonnenuntergang eine bewusstseinserweiternde Erfahrung war …«
    »Lottie hat auch immer von diesem Sonnenuntergang geschwärmt.« Richard nickt.
    »Und wie sie immer im Morgengrauen aufgestanden sind, um allen Ernstes Yoga zu machen …«
    »… und die Leute erst …«
    »… und die Atmosphäre …«
    »Und das Meer war das klarste, türkiseste, perfekteste Meer aller Zeiten«, stimme ich mit ein

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