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Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Titel: Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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fast übergehen. Und plötzlich bin ich fast euphorisch, trotz meiner brennenden Haut und der frustrierten Libido und einem verknacksten Knöchel vom Klettern auf den Steinen. Denn schließlich sind wir wieder auf Ikonos, nach all den Jahren. Und morgen schließt sich der Kreis. Morgen kehren wir an den wichtigsten Ort unseres Lebens zurück: dort, wo wir uns ineinander verliebt haben, wo sich unser Schicksal für immer verändert hat.
    Ben streckt die Hand aus, als wollte er meine nehmen, und ich krümme meine Finger darunter, ohne ihn zu berühren. Ich muss ihm nicht sagen, wie viel mir der Besuch unserer Herberge bedeutet. Er weiß es. Er versteht mich wie sonst niemand. Und deswegen sind wir füreinander bestimmt.

18
    Fliss
    Nein. Neeeeiiin. Was soll dieses Gefasel?
    Ben versteht mich wie kein anderer. Er hält es für Schicksal, genau wie ich. Wir haben so viele Pläne für unsere gemeinsame Zukunft. Er will genau dasselbe wie ich. Wahrscheinlich leben wir eines Tages in Frankreich in einem Landhäuschen …
    Mit wachsender Bestürzung klicke ich mich hastig durch die nächsten drei Nachrichten.
    … zauberhafte Atmosphäre mit weißen Vorhängen, direkt am Meer, und okay, es hat nicht geklappt, aber das ist gar nicht wichtig …
    … war noch nie so glücklich …
    Sie haben nicht gevögelt, und trotzdem war sie noch nie so glücklich. Wenn ich sie auseinanderbringen wollte, habe ich kläglich versagt. Stattdessen habe ich sie zusammengebracht. Bravo, Fliss. Ganz toll.
    »Alles okay?«, fragt Lorcan, der mich mustert.
    »Alles in Butter«, knurre ich zurück und blättere wütend in der ledergebundenen Cocktailkarte herum.
    Ich war von vornherein nicht gerade bester Laune, seit wir in Sofia gelandet sind. Jetzt bin ich am Boden. Der Schuss ging voll nach hinten los, ich bin ich fix und fertig, in der Minibar war kein Tonicwater, und ich sehe mich umzingelt von bulgarischen Prostituierten.
    Okay, vielleicht sind hier nicht nur Prostituierte, denke ich, als ich mich in der Bar auf der Dachterrasse des Hotels umsehe. Manche könnten auch bulgarische Glamour-Models sein. Oder vielleicht Geschäftsfrauen. Gedämpftes Licht schimmert auf all den Diamanten und Zähnen und Louis-Vuitton-Schnallen, die man hier zur Schau stellt. Nicht gerade ein Hort der Bescheidenheit, das City Heights. Zugutehalten muss ich ihnen, dass sie sich an meinen Namen erinnert haben und ich nicht mal um ein Upgrade bitten musste. Meine Suite ist der absolute Hammer , mit zwei riesigen Schlafzimmern, einem Wohnraum mit Kinoleinwand und einem großzügigen Bad im verspiegelten Art- déco-Stil. Wenn mir danach zumute ist, werde ich es Lorcan später mal vorführen.
    Ich merke, dass ich mich direkt darauf freue. Ich bin mir nicht sicher, wie es zwischen Lorcan und mir steht. Vielleicht erfahre ich es, wenn er ein bisschen was getrunken hat.
    Diese Bar ist auch ganz schön hammermäßig, mit einer Glasfront vom Boden bis zur Decke, umgeben von einem schmalen, schwarz gefliesten Swimmingpool, für den all die schönen Menschen/Models/Manager nur abfällige Blicke haben. Im Gegensatz zu Noah, der auf und ab hüpft und da rein will.
    »Deine Badehose steckt ganz unten im Koffer«, sage ich zum fünften Mal.
    »Soll er doch in seiner Unterhose schwimmen gehen«, sagt Lorcan. »Wieso denn nicht?«
    »Ja!«, kräht Noah begeistert von der Idee. »Unterhose! Unterhose!« Er hüpft herum, ist nach dem Flug ganz überdreht. Vielleicht wird ihm das Schwimmen guttun.
    »Okay«, sage ich. »Du darfst in Unterhose rein. Aber leise . Und dass du mir niemanden nass spritzt!«
    Eifrig fängt Noah an, sich auszuziehen, lässt seine Sachen achtlos fallen.
    »Pass bitte auf meine Brieftasche auf«, sagt er mit der Bestimmtheit eines Erwachsenen und reicht mir das Ding, das er im Flieger bekommen hat. »Ich brauche auch noch ein paar Kreditkarten, die ich da reinstecken kann«, fügt er hinzu.
    »Für eine Kreditkarte bist du noch zu klein«, sage ich, während ich seine Hose zusammenfalte und sie ordentlich auf ein samtgepolstertes Bänkchen lege.
    »Hier«, sagt Lorcan und gibt ihm eine Karte von Starbucks. »Abgelaufen«, fügt er an mich gewandt hinzu.
    »Cool!«, sagt Noah begeistert und schiebt sie sorgsam in seine Brieftasche. »Ich will, dass sie so voll wird wie die von Daddy.«
    Fast rutscht mir eine bissige Bemerkung zu Daddys praller Brieftasche raus, aber ich kann mich gerade noch beherrschen. Das würde verbittert klingen. Ich werde aber nicht

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