Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Titel: Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
Vom Netzwerk:
die uns dauernd stören.
    Apropos, wo ist eigentlich Nico?
    Ich erspähe ihn am Eingang der Suite, greife mir mein T -Shirt, um meine Brüste zu bedecken, und laufe ihm hinterher. Eigentlich will ich ihm die Meinung geigen, doch zu meiner Überraschung steht er in der Ecke und flüstert in sein Handy.
    »Sie haben aufgehört. Ich versichere es dir. Sie sind nicht mehr dabei.«
    Ich erstarre zur Salzsäule. Meint er mit »sie« etwa Ben und mich? Mit wem redet er? Mit wem zum Teufel redet er? Meine Gedanken rasen. Er redet mit derjenigen, die dahintersteckt. Mit derjenigen, die uns das Leben schwermacht. Ich weiß , dass es Melissa ist.
    In der Schule habe ich asiatischen Kampfsport betrieben, was hin und wieder ganz praktisch ist. Lautlos schleiche ich mich von hinten an Nico heran, strecke meine Hand aus.
    »Ich bleibe in der Nähe und kann dir versprechen, dass es zu so etwas wie Geschlechtsverkehr oder Ähnlichem nicht kommen wird … mmpf!« Nico stöhnt auf, als ich ihm sein Handy wegnehme. Ich halte es an mein Ohr, ohne ein Wort zu sagen, und lausche angestrengt.
    »Ich bin gleich da, Nico. Du machst deine Sache gut. Sorg einfach dafür, dass sie die Finger voneinander lassen, um jeden Preis.«
    Eine forsche, wohlbekannte Stimme dringt an mein Ohr. Einen Moment denke ich, ich habe Halluzinationen. Mein Mund steht offen. Alles dreht sich in meinem Kopf. Das kann doch nicht wahr sein. Das kann nicht wahr sein .
    Nico versucht, sein Handy wiederzubekommen, aber ich wende mich hin und her, um ihm auszuweichen.
    »Fliss?«, sage ich, und mich durchfährt ein glühend heißer Zornesblitz. »Fliss?«

25
    Fliss
    Scheiße. Oh, Scheiße.
    Mir wird heiß und kalt. Das habe ich nicht kommen sehen. Ich hätte nie gedacht, dass sie es in einem so späten Stadium noch herausfinden würde. Wir sind auf der Insel. Wir sind fast da. Wir sind so was von fast da.
    Wir stehen draußen vor dem Flughafen von Ikonos, mit einem Stapel von Gepäck. Lorcan ist beim Taxistand und verhandelt einen Fahrpreis zum Amba-Hotel, und ich gebe ihm ein Zeichen, dass er auf Noah achten soll.
    »Hi, Lottie«, presse ich hervor, doch meine Stimme funktioniert nicht mehr. Ich schlucke mehrmals, versuche, mich zu beruhigen. Was soll ich sagen? Was kann ich sagen?
    »Du warst das!« Sie klingt angewidert. »Du hast versucht zu verhindern, dass Ben und ich im Bett landen, stimmt’s? Du standst hinter den Butlern und den Einzelbetten und dem Erdnussöl. Wer außer dir hätte das mit dem Erdnussöl sonst wissen können?«
    »Ich …« Ich wische mir übers Gesicht. »Hör zu. Ich … ich wollte nur …«
    »Das gibt’s doch gar nicht! Wer kommt denn auf so eine Idee? Es sind doch meine Flitterwochen!« Sie kreischt vor Schmerz und Wut. »Meine Flitterwochen ! Und du hast sie mir kaputt gemacht !«
    »Lottie, hör doch …« Ich schlucke. »Ich dachte … ich habe es doch nur zu deinem Besten getan. Du weißt ja nicht …«
    »Zu meinem Besten?«, schreit sie, »du hast es zu meinem Besten getan?«
    Okay, es wird schwierig werden, das alles in dreißig Sekunden zu erklären, bevor sie wieder loskreischt.
    »Ich weiß, dass du mir wahrscheinlich niemals verzeihen wirst«, sage ich eilig. »Aber ihr wolltet ein Flitterwochenbaby zeugen, und ich hatte solche Angst, dass du es bereuen würdest, und ich weiß, wie es am anderen Ende aussieht, nach der Scheidung, nämlich fürchterlich, und ich könnte es nicht ertragen, wenn dir dasselbe passiert …«
    »Ich stand kurz vor dem heißesten Sex meines Lebens!«, schreit sie. »Dem heißesten Sex meines Lebens!«
    Okay, sie hat mir überhaupt nicht zugehört, oder?
    »Tut mir leid«, sage ich kraftlos und weiche einem Mann aus, der einen riesigen Bastkoffer hinter sich herzieht.
    »Immer musst du dich einmischen, Fliss! Nur weil du meinst, du weißt es besser. Du warst schon immer so, mein Leben lang hast du dich eingemischt, mir gesagt, was ich tun soll, mich rumkommandiert …«
    Plötzlich verletzen mich ihre Worte. Es ist ja nicht so, als hätte ich es für mich getan.
    »Hör mal, Lottie. Es tut mir leid, dass ich es dir sagen muss«, erkläre ich so ruhig wie möglich, »aber wenn wir schon bei dem Thema sind: Ben hat nicht vor, dir ein treuer Ehemann zu sein. Lorcan hat mir erzählt, dass er dich mit einer gewissen Sarah betrügt.«
    Was folgt, ist schockiertes Schweigen. Sollte ich allerdings erwartet haben, dass sie angesichts dieser Nachricht klein beigibt, so habe ich mich getäuscht.
    »Na

Weitere Kostenlose Bücher