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Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Titel: Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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zuckt er mit den Schultern. »Unwahrscheinlich.«
    Ich verliere jeden Mut. Ich bin die dümmste große Schwester, die es gibt. Lottie wird nie wieder mit mir reden. Und daran bin ich selbst schuld.
    Ich wähle ihre Nummer und lande gleich bei der Mailbox.
    »Lottie«, sage ich zum tausendmillionsten Mal. »Es tut mir so, so, so leid. Ich möchte es dir erklären. Wir müssen uns sehen. Ich komme zum Hotel. Ich ruf dich an, wenn ich da bin, okay?« Ich stecke mein Telefon weg und trommle ungeduldig mit den Fingern. Wir sind auf der Hauptstraße, fahren aber nur mit mäßiger Geschwindigkeit für griechische Verhältnisse. Ich beuge mich zum Fahrer vor. »Geht es nicht etwas schneller? Ich muss meine Schwester sprechen, und zwar pronto. Könnten wir bitte schneller fahren?«
    Ich hatte ganz vergessen, wie weit das Amba-Hotel vom Flughafen entfernt ist. Es kommt mir vor, als wären wir stundenlang unterwegs (vermutlich nicht mal zwei), bis wir dort sind, aus dem Taxi klettern, mit den Türen knallen und die Marmorstufen erklimmen.
    »Geben wir unser Gepäck einem Pagen«, schnaufe ich. »Wir können es später holen.«
    »Gut.« Lorcan winkt einen Pagen mit einer Karre heran und schwingt unsere Koffer darauf. »Gehen wir.«
    Er ist noch ungeduldiger als ich. Im Taxi wurde er mit der Zeit immer gereizter, sah ständig auf die Uhr und versuchte, Ben zu erreichen.
    »Es ist schon fast zu spät«, sagt er immer wieder. »Die Unterschriften müssen gescannt und rübergeschickt werden.«
    Als wir in die Marmorlobby kommen, sieht er mich erwartungsvoll an. »Wo könnten sie denn sein?«
    »Ich weiß es nicht!«, entgegne ich. »Woher soll ich das wissen? In ihrer Suite vielleicht?«
    Durch die Glastüren im hinteren Teil der Lobby sehe ich das einladende Blau des Meeres schimmern, und auch Noah hat es gleich entdeckt.
    »Das Meer! Das Meer!« Er drückt meine Hand. »Komm mit! Das Meer!«
    »Ich weiß, Schätzchen!« Ich versuche, ihn zu bremsen. »Gleich.«
    »Kann ich einen Smoothie haben?«, fügt er hinzu, als er einen Kellner mit einem Tablett voll pinker Smoothie-ähnlicher Drinks entdeckt.
    »Später«, verspreche ich. »Dann gibt es Smoothies, und wir gehen zum Büfett, und du darfst im Meer schwimmen. Aber erst müssen wir Tante Lottie finden. Halt die Augen auf!«
    »Ben«, sagt Lorcan gerade in sein Telefon. »Ich bin hier. Wo bist du?« Er legt auf und sieht mich an. »Wo ist ihre Suite?«
    »Oben. Ich glaub, ich weiß …« Zielstrebig marschiere ich über den Marmor, weiche einer Gruppe braungebrannter Männer in blassen Anzügen aus, als ich eine Stimme höre, die ich kenne.
    »Fliss? Felicity?«
    Ich fahre herum und sehe eine rundliche Gestalt mit Lackschuhen auf mich zuhasten. Verdammt.
    »Nico!«, sage ich und versuche, den Kopf hoch zu halten. »Hallo. Und danke für alles.«
    »›Danke für alles‹?« Er sieht aus wie kurz vor einem Schlaganfall. »Bist du dir darüber im Klaren, was ich alles anstellen musste, um deinen Wünschen nachzukommen? Noch nie habe ich eine solche Farce erlebt. Was für ein Tohuwabohu.«
    »Okay.« Ich schlucke. »Äh … tut mir leid. Ich weiß es zu schätzen.«
    »Deine Schwester ist außer sich vor Zorn.«
    »Ich weiß.« Ich zucke zusammen. »Nico, es tut mir so leid. Aber ich werde dir meine Dankbarkeit mit einem langen Artikel über dich in unserer Zeitschrift beweisen. Sehr lang. Sehr schmeichelhaft. Eine Doppelseite.« Ich nehme mir vor, ihn selbst zu schreiben. Ohne ein kritisches Wort. »Es gibt da nur noch eine einzige, winzige Kleinigkeit, bei der du uns helfen könntest …«
    »Euch helfen?« Seine Stimme wird immer lauter. »Euch helfen? Ich muss die Preisverleihungsgala vorbereiten! Ich bin jetzt schon spät dran. Fliss, ich muss weiter. Sei so gut und verbreite nicht noch mehr Chaos in meinem Hotel.«
    Ungehalten marschiert er von dannen, und Lorcan sieht mich fragend an.
    »Da hast du wohl einen Freund fürs Leben gefunden.«
    »Der beruhigt sich auch wieder. Ich werde ihn mit einer Lobeshymne milde stimmen.« Verzweifelt sehe ich mich in der Lobby um, versuche, mich zu erinnern. »Okay. Ich glaube, die Oyster Suite ist im obersten Stock. Und die Fahrstühle sind da drüben. Kommt mit!«
    Als wir hinauffahren, versucht Lorcan es noch mal mit Bens Handy.
    »Er weiß doch, dass ich komme«, murmelt er bedrohlich. »Er sollte sich bereithalten, um die Unterschriften zu leisten. Das ist jetzt wenig hilfreich.«
    »Wir sind gleich da!«, gebe ich genervt

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