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Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Titel: Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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wieder in das Leben meiner Schwester einmischen‹? Was ist mit: ›Du kannst dich darauf verlassen‹?«
    »Das war vorher «, erwidere ich. »Damals war es falsch !«
    »Es ist immer noch falsch!«
    »Ist es nicht!«
    »Ist es wohl. Fliss, du hast den Blick fürs große Ganze verloren. Du hattest ihn für fünf Minuten, aber jetzt hast du ihn wieder verloren.« Lorcan klingt so vernünftig, dass ich ausflippe.
    »Mein Blick fürs große Ganze sagt mir, dass dein bester Freund ein hinterhältiger Scheißkerl ist!« Wütend starre ich ihn an, aber er schüttelt nur den Kopf.
    »Komm mir nicht damit . Ich kann schließlich nichts dafür.«
    »Möchtest du diese Nachrichten hier mal lesen?« Ich halte ihm mein BlackBerry unter die Nase. »Meine arme, vertrauensselige Schwester liegt diesem Ben zu Füßen. Sie will mit ihm in Frankreich leben. Sie hat nicht den leisesten Schimmer, dass er sich mit einer atemberaubend gebauten Frau aus alten Zeiten trifft.« Ich bin den Tränen nahe. »Verdammt noch mal, sie sind in den Flitterwochen ! Was muss man für ein Schwein sein, dass man seine Frau in den Flitterwochen betrügt, bevor die eigene Ehe überhaupt vollzogen ist?«
    »Na ja, wenn man es so sieht …«, räumt Lorcan ein.
    »Also, ich mach da nicht mit. Ich werde meine Schwester retten. Richard, bist du dabei?«
    »Dabei?« Unnachgiebig schüttelt er den Kopf. »Ich bin nirgends dabei. Lottie lebt ihr eigenes Leben. Sie will mich nicht. Das hat sie unmissverständlich klargemacht.«
    »Aber ihre Ehe mit Ben ist gescheitert!«, schreie ich frustriert. »Begreifst du das denn nicht?«
    »Da können wir nicht sicher sein«, sagt Richard. »Und außerdem: Was erwartest du denn von mir? Soll ich etwa die Scherben zusammenfegen? Lottie hat sich für Ben entschieden, und damit muss ich leben.« Er wirft seine Tasche über die Schulter. »Mach, was du willst, aber ich gehe meiner eigenen Wege. Ich werde mir irgendwo den Sonnenuntergang ansehen und versuchen, etwas inneren Frieden zu finden.«
    Ungläubig starre ich ihn an. Jetzt macht er hier einen auf Dalai Lama?
    »Und was ist mir dir?« Ich wende mich Lorcan zu, der beide Hände hebt und ebenfalls den Kopf schüttelt.
    »Das geht mich nichts an. Ich bin ausschließlich aus geschäftlichen Gründen hier. Sobald die Restrukturierungsunterlagen abgezeichnet sind, lasse ich Ben in Ruhe.«
    »Ihr lasst mich also beide im Stich?« Finster mustere ich die zwei Männer. »Gut. Na gut. Ich rette die Situation auch ohne euch.« Ich strecke eine Hand aus. »Komm mit, Noah! Jetzt fliegen wir doch nach Ikonos!«
    »Okay, haben sie es inzwischen getan?«, fügt er nebenbei hinzu, während er seine bulgarischen Infoblätter einsammelt.
    » Was getan?« Kurzfristig bin ich überfragt.
    »Lottie und Ben. Haben sie die Wurst ins Brot gesteckt?«
    »Brötchen«, meint Richard.
    »Croissant«, korrigiert Lorcan.
    »Haltet den Mund, alle beide!«, fauche ich außer mir. Es scheint, als würde mir langsam die Kontrolle entgleiten. Muss ich meinem siebenjährigen Sohn jetzt und hier auf dem Flughafen von Sofia das Wunder der Fortpflanzung erklären?
    Viel wichtiger scheint mir: Die Frage ist berechtigt. Haben sie es getan?
    »Ich weiß nicht«, sage ich schließlich und lege einen Arm um Noah. »Wir wissen es nicht, Schätzchen. Keiner weiß es.«
    »Ehrlich gesagt … ich weiß es.« Lorcan blickt von seinem BlackBerry auf. »Gerade habe ich eine SMS von Ben bekommen.« Er zieht eine Grimasse. »Offenbar ist die Hochzeitsnacht freigegeben. Sie fahren gerade zurück zum Hotel, um …« Er wirft einen Blick auf Noah. »Sagen wir es so: Das Würstchen ist auf dem Weg ins Croissant.«
    »Neeeeeeiiiiiinnnn!« Mein schmerzerfüllter Schrei erfüllt die ganze Halle, und einige der umstehenden Passagiere sehen herüber. »Aber sie hat doch keine Ahnung, was für eine miese Ratte von einem Ehebrecher er ist!« Kampfbereit blicke ich von einem Gesicht ins nächste. »Wir müssen sie aufhalten!«
    »Fliss, beruhige dich!«, sagt Lorcan.
    »Sie aufhalten ?« Richard klingt entrüstet.
    »Fliss hat die Flitterwochen der beiden sabotiert«, erklärt Lorcan kurz und bündig. »Hast du dich nicht auch gewundert, wieso die beiden dauernd solch ein Pech hatten?«
    »Das kann nicht wahr sein, Fliss!« Richard wirkt ehrlich schockiert.
    »Wir müssen an Bord«, sagt Noah, der an meinem Ärmel zupft, aber alle drei ignorieren wir ihn. Entschlossenheit fließt durch meine Adern wie geschmolzener Stahl. Ein

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