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Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Titel: Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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schlage das Tagebuch irgendwo auf.
    Fliss ist so eine blöde Kuh.
    Was?
    »Du kannst mich mal!«, antworte ich automatisch.
    Okay, das war dumm und kindisch. Ich sollte keine voreiligen Schlüsse ziehen. Sicher gibt es eine Erklärung. Ich sehe mir den Eintrag genauer an. Offenbar wollte sie meine Jeansjacke mit auf ihre große Reise nehmen, und ich wollte sie ihr nicht leihen.
    Ach, so? Ich bin eine blöde Kuh, weil ich ihr meine Jacke nicht einfach mitgeben wollte, obwohl ich sie selbst bezahlt hatte? Ich bin so empört, dass ich sie am liebsten sofort anrufen würde, um das zu klären. Und hat sie denn übrigens auch geschrieben, dass sie von mir sechs Paar Flipflops bekommen hat, die ich nie wiedergesehen habe, und meine Chanel-Sonnenbrille, weil sie nicht aufhören wollte zu betteln?
    Ich starre das Tagebuch an, schäume vor mich hin, dann zwinge ich mich, ein paar Seiten weiterzublättern. Ich darf mich nicht in einem fünfzehn Jahre alten Streit verlieren. Ich muss vorwärtsspringen. Ich muss zu Ben kommen. Während ich vorblättere und dabei den Text überfliege, fühle ich mich fast, als wäre ich mit ihr auf Reisen: erst nach Paris, dann nach Südfrankreich, dann Italien, alles in leicht verdaulichen Häppchen. Es macht direkt süchtig.
    … glaube, wenn ich älter bin, ziehe ich nach Paris … hab zu viele Croissants gegessen, igitt, Gott bin ich fett, ich sehe schrecklich aus … dieser Typ namens Terry, der zur Uni geht und ECHT COOL ist … er steht voll auf Existenzialismus … damit sollte ich mich befassen, er meint, ich wäre ein Naturtalent …
    … ATEMBERAUBENDER Sonnenuntergang … hab zu viel Cola-Rum getrunken … und den TOTALEN Sonnenbrand … hab mit diesem Pete geschlafen, hätte ich nicht tun sollen … haben diesen Plan, nach Südfrankreich zu ziehen, wenn wir alle so um die dreißig sind …
    … ich WÜNSCHTE , ich könnte besser Italienisch. Hier möchte ich leben, für immer. Es ist FANTASTISCH  … hab zuviel gelati gegessen, pfui Teufel … meine Beine sind schrecklich … morgen geht’s nach Griechenland …
    … hier ist es UNGLAUBLICH  … super Partystimmung, alle total gut drauf … von Feta könnte ich mich ERNÄHREN  … tauchen in diesen Unterwasserhöhlen … dieser Typ namens Ben … Picknick mit ein paar Leuten und Ben … hab mit Ben geschlafen … TRAUMHAFT  …
    »Lottie?« Eine Männerstimme reißt mich aus meiner Konzentration, und ich erschrecke so heftig, dass das Tagebuch in die Luft fliegt. Instinktiv greife ich danach, dann merke ich, wie belastend das wirken muss, also reiße ich die Hand schnell zurück, sodass es zu Boden fällt, ich ihm einen Tritt versetze und aufblicke.
    »Richard!«
    Er steht in der Tür, im Regenmantel, die Haare zerzaust, mit einem Koffer in der Hand. Er sieht aufgewühlt aus, definitiv eher der junge Gordon Brown als der junge Pierce Brosnan.
    »Wo ist Lottie?«, will er wissen.
    »Ich bin nur zur Sicherheit hier«, murmle ich hastig. Meine Wangen brennen vor Scham, und mein Blick zuckt zu dem Tagebuch. »Zur Sicherheit.«
    Richard sieht mich an, als redete ich wirr. Was ich zugegebenermaßen tue.
    »Wo ist Lottie?«, fragt er noch mal, diesmal mit mehr Nachdruck. »Was ist los? Bei ihrer Arbeit will mir keiner verraten, wo sie ist. Ich komme hierher, und du sitzt auf ihrem Bett. Sag es mir.« Er lässt den Koffer fallen. »Ist sie krank?«
    »Krank?« Fast möchte ich hysterisch lachen. »Nein, nicht krank. Richard, was machst du hier?«
    An seinem Koffer hängt ein Zettel von der Fluglinie. Offenbar kommt er romantischerweise direkt vom Flughafen hierher. Ich bin richtig traurig, dass Lottie ihn so nicht sehen kann.
    »Ich habe einen Fehler gemacht. Einen schweren Fehler.« Er tritt ans Fenster und starrt einen Moment hinaus, dann sieht er mich finster an. »Ich weiß ja nicht, wie viel sie dir erzählt hat.«
    »So einiges«, sage ich diplomatisch.
    Er will bestimmt nicht hören, dass sie mir absolut alles erzählt hat, einschließlich seiner Vorliebe dafür, es mit verbundenen Augen zu treiben, und ihrer Vorliebe für Sexspielzeug, bei dem sie immer Schiss hatte, die Putzfrau könnte es finden.
    »Na ja, wir haben uns getrennt«, sagt er betrübt. »Vor zwei Wochen.«
    Was du nicht sagst.
    »Ja, das habe ich gehört.« Ich nicke. »Das hat sie schwer mitgenommen.«
    »Mich doch auch!« Er fährt herum, schwer atmend. »Es kam aus heiterem Himmel! Ich dachte, wir wären glücklich miteinander. Ich dachte, sie

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