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Das Höllenbild

Das Höllenbild

Titel: Das Höllenbild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fünf Sekunden in denen sich so irrsinnig viel verändert hatte, denn in dieser Zeitspanne hatte sich nur einer bewegen können, nämlich Suko.
    Daß er hart im Nehmen war, braucht man nicht zu wiederholen. Er war schon kurz nach dem Tod des Commander wieder erwacht, hatte sich aber bewußtlos gestellt, was ihm trotz der Schmerzen in seinem Kopf gelungen war.
    Zum richtigen Zeitpunkt hatte er seinen Stab eingesetzt und die Zeit für fünf Sekunden angehalten. Seine Gegnerin war starr geworden, er aber hatte sich bewegen können und die Spanne auch entsprechend ausgenutzt. Als die Zeit um war und sich Arlene Shannon erst zurechtfinden mußte, wobei sie sich nicht vorstellen konnte, wie es möglich gewesen war, daß sie auf dem Boden lag, saß Suko in einem Sessel, schaute sie an und hielt dabei seine Beretta in der Hand. Die Waffe der Frau hatte er hinten in seinen Gürtel gesteckt.
    Arlene kam hoch. Aber sie sprang nicht auf die Füße, obwohl sie das vorgehabt hatte, denn sie sah den Chinesen, der sich seine Waffe zurückgeholt hatte und damit auf sie zielte.
    »Ich schieße ebenso gut wie du«, sagte er.
    Arlene nickte. Dabei stemmte sie eine Hand auf den Boden und sagte nur: »Es ist scheiße!«
    »Es kommt auf die Betrachtungsweise an.«
    Die Frau warf ihre rötliche Haarflut zurück. »Okay, du haßt mich, Bulle, aber wie soll es jetzt weitergehen? Willst du mich zu deinen Freunden bringen und einlochen?«
    Suko hatte seinen Ausweis ebenfalls wieder eingesteckt, den er auf dem Boden liegend gefunden hatte. »Es wäre eigentlich normal, nicht wahr? Aber was ist bei uns schon normal? Schau dich an. Zehn Jahre lang hast du in einem Bild gesteckt und nicht vergessen. Du hast den Commander erschossen. Ich konnte es leider nicht verhindern, und dafür wirst du bezahlen, Arlene Shannon.«
    »Dann buchte mich doch ein, verdammt!«
    »Nein, noch nicht, später. Wir werden zuvor eine gemeinsame Fahrt unternehmen.«
    »Wie schön. Einen Ausflug?«
    »So kann man es nennen.«
    »Und wohin?«
    »Es wird keine Fahrt ins Blaue für dich. Ich kann das Bild nicht vergessen, weißt du? Deshalb möchte ich wieder mit dir zurück in das Museum.«
    In den grünen Augen der Frau entstand ein Leuchten. »Ha, da freue ich mich aber. Weißt du eigentlich, daß ich diesen Ort liebe? Ist doch klar, denn ich bin daraus hervorgekommen. Das Bild war so etwas wie meine zweite Heimat.«
    »Weiß ich.«
    »Dann laß uns fahren.«
    »Nicht so eilig«, sagte Suko. »Ich muß zuvor noch etwas einrichten«, sagte er.
    »Was denn? Ein Spiel.« Sie reckte ihre Brust vor und fing damit an, das Oberteil aufzuknöpfen. »Hast du das vielleicht gemeint, mein Lieber?«
    »Leg dich auf den Boden.«
    »Okay, wenn du es im Liegen…«
    »Auf den Bauch!«
    Arlene lachte. Wahrscheinlich drifteten ihre Gedanken in eine ganz andere Richtung. »Na ja, so geht es ja auch.«
    Sie wälzte sich herum, die Arme leicht angewinkelt und dicht am Körper liegend. So konnte sie sich schnell hochstemmen, aber sie erschlaffte, als sie den kalten Stahl der Mündung in ihrem Nacken spürte. Den Lauf hatte Suko durch eine Lücke zwischen die Haarsträhnen geschoben.
    »Es ist mein Spiel, Arlene, nicht das deine.«
    »Okay, Bulle, ich habe verstanden.«
    »Hoffentlich.«
    »Aber klar doch. Auch zu meiner Zeit gab es schon perverse Bullen. Ist nur nicht an die Öffentlichkeit gelangt.«
    Suko ließ sie reden, auch wenn sie sich dabei auf einem völlig anderen Weg bewegte. Mit der freien Hand hatte er die Handschelle von seinem Gürtel gelöst. Als die Frau das leise Klicken hörte, als Stahl gegen Stahl schlug, zuckte sie zusammen. Sie kannte das Geräusch und drehte beinahe freiwillig die Arme auf den Rücken.
    »Sehr gut«, lobte Suko sie. Wenig später hatte er Arlene die Hände gefesselt. »Du wirst so liegenbleiben und dich nicht rühren«, erklärte er, wobei er selbst aufstand und Mühe hatte, auf den Beinen zu bleiben. Die Bewegung war etwas heftig gewesen. Plötzlich drehte sich das Zimmer vor seinen Augen. Der Erker löste sich in seine Einzelteile auf, aber sie fügten sich wieder zusammen, als dieser Schwindelanfall vorbei war.
    Schweiß klebte auf seinem Gesicht. Nur gut, daß Arlene davon nichts mitbekommen hatte. Ein Sessel hatte ihr die Sicht genommen.
    Suko ging ein paar Schritte zur Seite. Auf einem Beistelltisch lag das tragbare Telefon. Mit dem Gerät in der Hand setzte er sich in Arlenes Nähe, der ihre neue Haltung überhaupt nicht gefiel, denn sie stieß

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