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Das Höllenbild

Das Höllenbild

Titel: Das Höllenbild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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blieb auf dem Grund des Bildes sitzen.
    Sie war zu einem Teil dieses Gemäldes geworden und voll in das Kunstwerk integriert.
    Einen derartigen Fluchtweg hatte noch kein Mensch vor ihr genommen…
    ***
    Curly Sheppard und seine zwölf Leute hatten die Insel besetzt und voll unter ihrer Kontrolle. Trotz des noch immer schwebenden Nebels würde ihnen keine Maus entwischen, da waren sie sicher, da kannte sie sich aus, zudem war diese Arlene Shannon keine Maus, sondern ein Mensch, der sich menschlich verhalten mußte und sich nicht in Luft auflösen konnte.
    Trotzdem fanden sie die Person nicht. Ihr Boot hatten sie längst entdeckt, sie hatten auch Fußspuren gefunden, aber die Person selbst schien sich in Luft aufgelöst zu haben.
    Das machte Sheppard sauer. Er stand auf dem höchsten Punkt der kleinen Insel, im Schatten mächtiger Steine, denen er nur einen flüchtigen Blick zugeworfen hatte. Seine Männer durchsuchten das Eiland zum dritten Mal, und Curly wartete auf einen Erfolg.
    Aber er dachte auch daran, daß sie die Frau nicht fanden. Dann gab es für ihn nur eine Möglichkeit. Sie hatte das Boot aus irgendwelchen Gründen verlassen, war in das eiskalte Wasser der Nordsee abgetaucht, um es zu versuchen.
    Sie würde keine Chance haben. Nach einer halben Stunde spätestens wäre sie elendig ertrunken oder erfroren.
    Der Einsatzleiter war sauer darüber, daß es dieser verfluchten Person noch gelungen war, sie zu hintergehen, sie einfach reinzulegen und abzutauchen.
    »So ein Weib ist mit dem Teufel im Bunde!« flüsterte er vor sich hin und blies anschließend in seine kalten Hände.
    Für seine Leute, die hin und wieder zum Hügel hochschauten, mußte er sich wie ein kleines Denkmal vor den mächtigen Steinen im Hintergrund abmalen. Denn auch Sheppard bewegte sich nicht. Er stand da wie ein Ölgötze, er starrte über das Ufer hinweg, er sah die grauen Wellen und war froh, daß der Nebel nur mehr aus Resten bestand, die sich bald aufgelöst haben würden. Auch dachte er darüber nach, ob die Person wohl in einem zweiten Boot entkommen sein konnte, das für sie am Ufer bereitgelegen hatte. Das kam auch nicht so richtig hin, nein, sie hätten sie gesehen, denn sie hatten sich der Insel von drei Seiten genähert.
    Ihre breiten Schlauchboote waren mit PS-Starken Motoren ausgerüstet, auch auf dem Wasser wäre ihnen niemand entkommen. Das Problem blieb. Wo steckte sie?
    Er richtete seinen Blick in die Höhe. Die mächtigen Sterne um ihn herum schwiegen. Aber sie waren ihm nicht geheuer, das gestand er sich selbst ein.
    Mit seinen Leuten hätte er darüber nie gesprochen, die hätten ihn ausgelacht, doch von diesen dunklen Monolithen ging etwas aus, das ihm einen Schauer über den Rücken trieb, und so etwas kam bei Sheppard äußerst selten vor.
    Wer waren sie? Wo stammten sie her? Es waren die einzigen Steine auf dem verdammten Eiland. Wer hatte sie hergebracht?
    Er ging etwas nach vorn. Das Gefühl wurde nicht besser. Ob er es wollte oder nicht, seine Gedanken beschäftigten sich mit den Steinen. Er brachte ihre Existenz auch mit dem Verschwinden der Terroristin in einen unmittelbaren Zusammenhang.
    Der Ruf einer kehligen Männerstimme erreichte ihn. Als er nach vorn schaute, entdeckte er die Gestalt, die mit langen Schritten auf ihn zugelaufen kam.
    Es war Nick Trullo, sein Stellvertreter, ein bulliger Kerl, der hin und wieder zu hart zur Sache ging.
    Keuchend blieb er vor Curly stehen. »Scheiße, Chef, es ist einfach Scheiße.«
    »Ihr habt sie nicht gefunden?«
    »So ist es.«
    »In Luft kann sie sich nicht aufgelöst haben!«
    »Das stimmt, Sir, aber jeder von uns denkt. Und jeder denkt das gleiche. Sie kann sich nicht in Luft aufgelöst haben! Das bringt kein Mensch zustande. Wir haben wirklich alles durchsucht. Jedes Mauseloch, jede Felsspalte. In eine konnten sich zwei Leute hineindrängen, aber da war nichts, nur Wand und Gestein.« Trullo hob die Schultern. »Ich weiß auch nicht mehr weiter.«
    »Ja, das sehe ich auch so.«
    »Fehlanzeige, Sir?«
    Curly Sheppard wollte es nicht zugeben, aber es blieb ihm keine andere Möglichkeit. Er nickte, war aber der Meinung, daß die Insel noch einmal durchsucht werden sollte, besonders das Gebiet in der Nähe des Strandes. »Und zwar zügig, Trullo, bevor es dunkel wird.«
    »Geht in Ordnung, Chef.«
    Jack verschwand wieder. Curly schaute auf den Rücken des Mannes. Er war sauer, er war unzufrieden, und er dachte daran, daß er dem General Bericht erstatten

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